Medizinlexikon

Wasserhaushalt

Die Vorgänge im Körper, welche die Wasseraufnahme und Wasserabgabe regulieren. Der menschlichen Körper besteht zu 2/3 aus Wasser. Als flüssiger Bestandteil des Bluts beeinflusst Wasser den Blutdruck und die Körpertemperatur. Der Wasserhaushalt wird über das Durstgefühl und das Hormon Adiuretin gesteuert. Wenn die Wasserbilanz und damit das Verhältnis aus Wasseraufnahme und -ausscheidung aus dem Gleichgewicht gerät, greift dieses Steuerungssystem ein. Eine positive Wasserbilanz (Wasserretention) besteht, wenn der Körper mehr Flüssigkeit über Nahrung, Getränke oder Infusionslösungen aufnimmt, als er über Urin, Stuhl und Schweiß ausscheidet. Eine ungenügende Wasserausscheidung wird auch Wasserretention genannt. Sie entsteht, wenn Herz oder Nieren in ihrer Funktion eingeschränkt sind, die Hormone zur Regulation des Flüssigkeitshaushalts aus dem Gleichgewicht geraten oder der Patient spezielle Medikamente einnimmt. Verbleibt das überschüssige Wasser in den Blutgefäßen, erhöht es den Blutdruck. Tritt es ins umliegende Gewebe ein, bilden sich Ergüsse und Ödeme. Um den Wasserhaushalt des Patienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen, verschreibt der Arzt harntreibende Mittel oder ACE-Hemmer. Eine negative Wasserbilanz (Wasserverlust) besteht, wenn der Körper mehr Wasser ausscheidet, als er aufnimmt. Ursachen für Wasserverluste sind Durchfall, Erbrechen, starkes Schwitzen, hohe Blutverluste sowie Diabetes mellitus oder auch starke Verbrennungen. Nach hochgradigem Wasserverlust versiegt der Blutstrom zu den Organen und dem Patienten droht der Tod durch Kreislaufversagen. Zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlusts verabreicht der Arzt Infusionen. Flüssigkeitsverluste, die in Verbindung mit einer Durchfallerkrankung auftreten werden durch Elektrolytlösungen wie Elotrans® oder Oralpädon® ausgeglichen. Wassermangel schädigt die Nieren und begünstigt die Entstehung von Harnsteinen und Thrombose. Viele Personen klagen über Kopfschmerzen, wenn sie nicht ausreichend trinken.