Medizinlexikon

Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)

Pflanzenfamilie, zu denen Zimmerpflanzen wie der Weihnachtsstern und der Christusdorn gehören. Bei beiden Pflanzen sind die als Blüten betrachteten roten Blätter in Wirklichkeit Laubblätter. Mit ihnen soll die Aufmerksamkeit der Insekten auf die unscheinbaren "echten" Blüten gelenkt werden. Ähnliches lässt sich bei den heimischen Wolfsmilchgewächsen beobachten. Sie fallen durch ihre derben gelblichen bis orangeroten Scheinblüten auf. Die restlichen Blätter sind schmal und nadelförmig. Charakteristisch für alle Wolfsmilchgewächse ist der giftige Milchsaft, der durch Stängel, Blätter und Blüten fließt. Auf der Haut hinterlässt er Rötungen, Blasen und Pusteln. Nach jeder Berührung mit den Pflanzen sollte die Haut daher mit Wasser abgespült werden. Werden Pflanzenteile verschluckt, ruft der Milchsaft Mund- und Rachenschleimhautentzündungen sowie Magen-Darm Beschwerden hervor. Die Vergiftungserscheinungen reichen von Durchfällen, über Krämpfen bis hin zum lebensgefährlichen Kreislaufkollaps. Der Notarzt entfernt dann über eine Magenspülung oder Abführmittel das Gift aus dem Körper. In der Homöopathie gelten Zubereitungen aus Wurzeln und Kraut der Zypressenwolfmilch als Mittel gegen Durchfall, Hautkrankheiten und Erkrankungen der Atmungsorgane.

Die Vergiftungserscheinungen durch Wolfmilchgewächse und die Anwendungsgebiete für Wolfmilch in der Homöopathie sind fast identisch, was dem Leitsatz der Homöopathie entspricht, Gleiches mit Gleichem zu heilen.