Arzneimittel zur Entwässerung (Diuretikum). Bei vielen Erkrankungen lagert der Körper vermehrt Wasser ein. Betroffene leiden an Schwellungen an den Beinen, Knöcheln oder Füßen. Diese sichtbaren Wassereinlagerungen heißen Ödeme. Sammelt sich Wasser in der Bauchhöhle, nimmt der Bauchumfang und das Körpergewicht zu. Auch in der Lunge kann sich Wasser ansammeln, dann kann sich eine Atemnot entwickeln. Torasemid wirkt stark harntreibend und befördert das überschüssige Wasser mit dem Urin aus dem Körper. Patient*innen unter Torasemid müssen also sehr häufig zur Toilette. Die Ödeme verschwinden und die Beschwerden nehmen ab. Durch die Flüssigkeitsabnahme sinkt außerdem der Blutdruck und das Herz wird entlastet.
Torasemid hilft bei
- Ödemen und Bauchwassersucht (Aszites) infolge einer Herzinsuffizienz oder Erkrankungen von Leber oder Nieren
- Bluthochdruck
- bei eingeschränkter Nierenfunktion und drohendem Nierenversagen.
Anwendung
Torasemid wird 1 × täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Die genaue Dosierung legt Ihre Ärzt*in fest. Nehmen Sie die Tablette am besten morgens ein. Ansonsten müssen Sie wegen der harntreibenden Wirkung nachts häufig zur Toilette.
Risiken und Nebenwirkungen
Durch die gesteigerte Harnausscheidung verliert der Körper zunehmend wichtige Blutsalze (Elektrolyte) wie Kalium und Natrium. Von jeder länger dauernden Behandlung mit Torasemid drohen deshalb Störungen im Elektrolythaushalt des Körpers. Vor allem der Kaliummangel kann lebensbedrohlich sein. Erste Anzeichen eines Kaliummangels sind Erbrechen und Schwindel. Auch Herzrhythmusstörungen sind möglich. Suchen Sie unbedingt Ihre Ärzt*in auf, wenn Sie öfters ein Herzstolpern bemerken. Sollten Sie Torasemid länger einnehmen, wird Ihre Ärzt*in regelmäßig die Elektrolytwerte im Blut kontrollieren. So kann sie Elektrolytstörungen frühzeitig erkennen und behandeln.
Weitere Nebenwirkungen bei der Einnahme von Torasemid:
- Blutdruckschwankungen
- starkes Durstgefühl
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Verdauungsbeschwerden
- Schläfrigkeit
- Gichtanfälle
- Haut überempfindlich für UV-Strahlen, erhöhtes Hautkrebsrisiko: im Sommer ungeschützte Hautstellen mit Sonnenschutzmittel eincremen und auf ausgiebige Sonnenbäder verzichten.
- Juckender Hautauschlag mit Quaddelbildung und Rötung (Nesselsucht). Zeigen sich diese Hauterscheinungen, setzen Sie das Medikament ab und suchen Sie Ihre Ärzt*in auf. Möglicherweise reagieren Sie allergisch auf Torasemid.
Wechselwirkungen
Torasemid verändert die Wirkung zahlreicher anderer Medikamente, sodass diese schwächer oder stärker wirken. Bei Diabetikern ist besondere Vorsicht geboten, da Torasemid die blutzuckersenkende Wirkung von Metformin und Insulin verringert. Dadurch steigt das Risiko für eine Überzuckerung (Hyperglykämie). Um eine Überzuckerung frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel engmaschig zu überwachen.
Als weitere Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind zu erwarten:
- Nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen und Diclofenac verringern die Wirkung von Torasemid. Zusammen eingenommen besteht außerdem das Risiko, dass sich die Nierenfunktion verschlechtert. Im schlimmsten Fall droht ein akutes Nierenversagen.
- In Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken sich die Wirkungen der Medikamente gegenseitig. Der Blutdruck kann dann besonders stark abfallen.
Sprechen Sie also mit Ihrer Ärzt*in, wenn Sie Begleiterkrankungen haben oder weitere Medikamente einnehmen. So kann sie rechtzeitig mögliche Risiken erkennen und nötigenfalls ein alternatives Medikament verordnen.