Blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der ACE-Hemmer. Ramipril wird in der Leber zur aktiven, wirksamen Form umgewandelt. In seiner wirksamen Form erweitert Ramipril die Blutgefäße und sorgt für eine vermehrte Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren.
Ramipril wird verordnet
- bei Bluthochdruck
- bei Herzschwäche (chronische Herzinsuffizienz) – hier hilft Ramipril, dass sich die Herzkraft nicht weiter verschlechtert. Es wird dazu oft mit Diuretika (harntreibenden Medikamenten) kombiniert
- bei chronischer Nierenschwäche (chronisches Nierenversagen) – hier hilft Ramipril, dass sich die Nierenleistung nicht weiter verschlechtert
- nach einem Myokardinfarkt bei Patienten mit einer Herzschwäche, um einen weiteren Infarkt zu verhindern
- bei befürchtetem Myokardinfarkt mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes mellitus.
Anwendung
Ramipril ist rezeptpflichtig und als Tablette zu 1,25 mg, 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg und 10 mg verfügbar. Häufig ist es zusammen mit anderen Blutdrucksenkern Bestandteil von Kombinationspräparaten, beispielsweise mit Hydrochlorothiazid.
Einzeldosis und Tageshöchstdosis. Die Ramipril-Dosis hängt vom Grund der Einnahme ab. Sie beträgt bei Bluthochdruck zu Beginn üblicherweise 1,25 mg–2,5 mg 1 × täglich und wird abhängig von den Blutdruckwerten auf 5 mg 1–2 × täglich gesteigert. Bei Herzschwäche werden dagegen 2 × täglich 1,25 mg–2,5 mg eingenommen. Die Tageshöchstdosis liegt bei 10 mg.
Risiken und Nebenwirkungen
Insbesondere in niedriger Dosierung ist Ramipril ein gut verträglicher Wirkstoff. Nebenwirkungen sind
- trockener Husten
- Schwindel, Müdigkeit und Ohnmacht durch eine zu starke Blutdrucksenkung
- Angioödem mit einem plötzlichen Anschwellen der Unterhaut, insbesondere in Gesicht, Rachen und Kehlkopf. Lassen Sie dies sofort behandeln – es droht eine lebensgefährliche Luftnot.
- Geschmacksstörungen
- Einschränkung der Nierenfunktion.
Wechselwirkungen
Ramipril verstärkt die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika wie Metformin und Insulin. Die Wirkung von Ramipril wiederum wird gehemmt durch nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder ASS. Die kombinierte Einnahme von Ramipril und einem kaliumsparenden Medikament zur Entwässerung wie Spironolacton erhöht das Risiko für eine Hyperkaliämie. Dann drohen neben Empfindungsstörungen und Muskelbeschwerden auch gefährliche Herzrhythmusstörungen. Teilen Sie Ihrer Ärzt*in alle Medikamente mit, die Sie einnehmen.