Blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Sartane. Valsartan blockiert das Gewebshormon Angiotensin-II, welches die Blutgefäße verengt und den Blutdruck ansteigen lässt. Durch die Blockade stellen sich die Blutgefäße weit, der Blutdruck wird gesenkt und das Herz entlastet.
Valsartan wird verordnet
- bei Bluthochdruck
- bei leichter bis mittelschwerer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), wenn Medikamente wie ACE-Hemmer und Betablocker nicht infrage kommen. Valsartan hilft dann, dass sich die Herzkraft nicht weiter verschlechtert
- nach einem frischen Herzinfarkt bei gleichzeitig bestehender Herzinsuffizienz.
Anwendung
Valsartan ist rezeptpflichtig. Es ist als Tablette zu 40 mg, 80 mg, 160 mg und 320 mg verfügbar. Häufig ist es zusammen mit anderen Blutdrucksenkern Bestandteil von Kombinationspräparaten, beispielsweise mit einem Diuretikum wie Hydrochlorothiazid oder einem Kalziumantagonisten wie Amlodipin. Valsartan wird unabhängig von den Mahlzeiten mit etwas Wasser eingenommen.
Einzeldosis und Tageshöchstdosis. Bei Bluthochdruck wird Valsartan in der Regel eingeschlichen, um eine zu starke Blutdrucksenkung zu vermeiden. Nach dem Einschleichen liegt die übliche Tagesdosis bei Bluthochdruck bei 80 mg Valsartan, einmal täglich eingenommen. Reicht dies nicht aus, kann die Tageshöchstdosis auf 320 mg gesteigert werden.
Bei Herzinsuffizienz wird meist mit 2 × täglich 40 mg Valsartan begonnen und über mehrere Wochen auf bis zu 2 × täglich 160 mg gesteigert.
Die Wirkung von Valsartan setzt langsam innerhalb 1–2 Wochen ein. Es dauert bis zu 1 Monat, bis die volle Wirkung erreicht ist.
Nebenwirkungen
Zumindest in niedriger Dosierung ist Valsartan ein gut verträglicher Wirkstoff. Nebenwirkungen sind:
- Schwindel und Ohnmacht, vor allem bei zu starker Blutdrucksenkung
- Kopfschmerzen und Müdigkeit
- Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall
- verminderte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz)
- trockener Husten.
Wechselwirkungen
Die Kombination von Valsartan und einem kaliumsparenden Diuretikum wie Spironolacton oder einem ACE-Hemmer wie Ramipril erhöht das Risiko für eine Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss im Blut). Dann drohen neben Empfindungsstörungen und Muskelbeschwerden auch gefährliche Herzrhythmusstörungen. Gleichzeitig erhöht sich bei solch einer Kombination auch das Risiko für eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz). Die Wirkung von Valsartan wird gehemmt durch nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Acytelsalicylsäure (ASS). Die Kombination von Valsartan mit dem Blutdrucksenker Aliskiren ist insbesondere bei Diabetikern nicht erlaubt aufgrund eines erhöhten Risikos für Schlaganfälle. Teilen Sie Ihrer Ärzt*in daher bei der Verschreibung von Valsartan alle Medikamente mit, die Sie sonst noch einnehmen.