Rosuvastatin

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe


Arzneimittel aus der Gruppe der Statine. Rosuvastatin senkt den LDL-Cholesterinspiegel im Blut und bremst so das Fortschreiten einer Arteriosklerose („Arterienverkalkung“). Dadurch kommt es seltener zum Herzinfarkt, Schlaganfällen und anderen schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Statine müssen dauerhaft eingenommen werden, wenn das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen groß und das Risiko für Nebenwirkungen vertretbar ist. Von allen Statinen senkt Rosuvastatin den Cholesterinspiegel am stärksten.


Die Ärzt*in verordnet Rosuvastatin

  • um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, die durch erhöhtes LDL-Cholesterin im Blut ausgelöst werden
  • nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, um einen zweiten Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhüten
  • um eine Fettstoffwechselstörung zu behandeln.


Anwendung
Rosuvastatin ist verfügbar als Tablette (5 mg, 10 mg, 20 mg, 40 mg).

Nehmen Sie die Tablette einmal täglich mit einem Glas Wasser ein. Ob Sie die Tablette morgens, mittags oder abends einnehmen, spielt keine Rolle – wichtig ist aber, dass Sie die Tablette jeden Tag zur gleichen Tageszeit einnehmen. Sie können die Tablette zur Mahlzeit oder unabhängig vom Essen einnehmen.
Behandlung einer Hypercholesterinämie: Die Behandlung startet mit einer Dosis von 5 mg oder 10 mg. Wenn die Wirkung nicht ausreicht, kann die Dosis nach 4 Wochen von der Ärzt*in erhöht werden. Die Dosierung darf 40 mg am Tag nicht überschreiten. Die Höhe der Dosis hängt neben der Wirkung auch von den Nebenwirkungen ab.
Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die Maximaldosis zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind 20 mg.


Risiken und Nebenwirkungen
Die häufigste Nebenwirkung sind Muskelschmerzen. Auch Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Verstopfung kommen vor. Dazu erhöht eine Rosuvastatin-Therapie das Risiko, an Diabetes mellitus zu erkranken. Das liegt daran, dass Statine die Wirkung von Insulin im Körper hemmen.
Eine sehr seltene, aber gefährliche Nebenwirkung ist das Absterben von Muskelzellen – die Rhabdomyolyse. Diese macht sich durch starke Muskelschmerzen und eine starke Muskelschwäche bemerkbar. Daneben können auch Fieber und ein Krankheitsgefühl auftreten. Patient*innen sollten deshalb bei ungewöhnlichen Muskelschmerzen oder plötzlicher Muskelschwäche hellhörig werden und Ihre Ärzt*in kontaktieren.

Bei einer Leber- oder einer schweren Nierenerkrankung darf Rosuvastatin nicht eingenommen werden.


Wechselwirkungen
Rosuvastatin hat weniger Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln als ältere Statine wie etwa Simvastatin. Das Immunsuppressivum Ciclosporin hemmt den Abbau von Rosuvastatin, sodass eine Patient*in nicht mit beiden Medikamenten gleichzeitig behandelt werden sollte. Auch Gemfibrozil hemmt den Abbau von Rosuvastatin, allerdings in einem geringeren Ausmaß. Gemfibrozil und andere Fibrate erhöhen das Risiko einer Muskelerkrankung – wie auch Rosuvastatin. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Fibraten darf deshalb nicht die Maximaldosis von 40 mg Rosuvastatin gegeben werden.

Autor*innen

Dr. med. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 10:33 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.