Nicht jeder freut sich auf die Sandalenzeit: Viele Nagelpilzerkrankte schämen sich für ihre gelben, rissigen Fußnägel. Doch Nagelpilz ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Unbehandelt breitet er sich oft auf andere Hautareale aus, sodass eine Therapie immer schwieriger wird.
Zeitnaher Arztbesuch verbessert Heilungschancen
Nagelpilz plagt über 10 Millionen Menschen in Deutschland. Dass hauptsächlich Fußnägel befallen sind, liegt an den falschen Schuhen: Fehlende Luftzirkulation verhindert die Feuchtigkeitsabgabe und führt zu Schweißfüßen.
Viele behandeln Nagelpilz zunächst mit freiverkäuflichen Antipilzmitteln zum Auftragen. Aber Vorsicht: Nicht alle Pilzinfektionen heilen mit einer ausschließlich lokalen Behandlung. Besser ist es, schon bei den ersten Symptomen einen Arzt aufzusuchen, denn eine frühzeitige Therapie verkürzt die Heilungsdauer. Im ersten Schritt verordnet der Arzt eine 40 prozentige Harnstoffsalbe, um den kranken Nagelabschnitt über 1 bis 3 Wochen schmerzfrei abzulösen. Die anschließende Behandlung richtet sich nach der Ausbreitung der Infektion: Ist bereits mehr als die Hälfte des Nagels oder die Nagelwurzel befallen, trägt der Patient ein Antipilzmittel auf den kranken Nagel auf und schluckt zusätzlich Antipilzmittel in Form von Tabletten. Um einen nachhaltigen Heilungserfolg zu erreichen, hilft es, den Nagel auch nach der Heilung mit dem Antipilzmittel als Dauertherapie einmal wöchentlich zu behandeln.
Tipps gegen eine erneute Ansteckung
Ist die langwierige Therapie endlich erfolgreich, reduzieren einige Hygienemaßnahmen die Gefahr einer (Wieder-)Ansteckung:
- Barfußbereich und Teppichböden reinigen und desinfizieren.
- Badematten, Bettbezug und andere Textilien möglichst bei 60 Grad waschen oder Hygienespüler verwenden.
- Im Schwimmbad Badelatschen tragen.
- Separates Handtuch für die Füße verwenden und täglich wechseln.
- Um eine Ausbreitung zu verhindern, erst Socken und dann Unterwäsche anziehen.
- Socken täglich wechseln.
- Schuhe immer einen Tag vor dem nächsten Tragen trocknen lassen.
- Eigene Feile und Nagelschere verwenden.
Quellen: Deutsche Apotheker Zeitung und Allgemeinarzt-online