Ob Power-Napping im Büro oder ein heimischer Sofa-Schlummer: Viele schwören auf ihr mittägliches Nickerchen. Zu Recht, wie eine chinesische Studie ergeben hat. Denn bei Menschen über 60 hält regelmäßiger Mittagsschlaf das Gehirn fit.
Demenztest an über 2000 Männer und Frauen
Über 2000 Männer und Frauen über 60 Jahren machten bei der chinesischen Untersuchung mit. Sie lebten in verschiedenen Großstädten Chinas und unterzogen sich einer Reihe von Gesundheitschecks, Befragungen zum Lebensstil und kognitiver Tests, also Untersuchungen zum Denken und Wahrnehmen.
Darunter befand sich auch der Mini-Mental-Status-Test (MMSE), der weltweit der Diagnose von Demenzen dient. Mit dieser Methode misst man unter anderem die visuell-räumlichen Fähigkeiten, das Arbeitsgedächtnis, die Aufmerksamkeit, das Problemlöseverhalten und die Sprachgewandtheit.
Mittagsschläfer schnitten besser ab
1534 der untersuchten Personen hielten regelmäßig Mittagsschlaf. Dieser wurde definiert als ein durchgehender Schlaf nach dem Mittagessen, der mindestens 5 Minuten bis maximal 2 Stunden dauerte. Die restlichen 680 Männer und Frauen gaben an, mittags nie ein Schläfchen zu halten.
Ob Mittagsschlaf oder nicht: Die Dauer des Nachtschlafs unterschied sich in beiden Gruppen mit etwa 6,5 Stunden nicht. Allerdings ergaben sich Unterschiede in der kognitiven Leistung. Die Männer und Frauen, die regelmäßig ein Nickerchen hielten, schnitten beim MMSE deutlich besser ab als die Nicht-Schläfer*innen.
Sprachgewandtheit und Gedächtnis profitieren
Besonders deutlich waren die Unterschiede bei der verbalen Ausdrucksfähigkeit, dem Arbeitsgedächtnis und der örtlichen Orientierung, berichten die chinesischen Forscher*innen. Sie schließen aus ihrer Untersuchung, dass der Mittagsschlaf bei älteren Menschen die kognitiven Fähigkeiten verbessert.
Quelle: Ärzteblatt