Bei einem Asthma-Notfall hilft nur eins: Die verengten Atemwege schnell wieder zu erweitern. Mit einem Notfallspray gelingt dies in wenigen Minuten – vorausgesetzt, man wendet es richtig an.
Auslöser sind Allergene, Infekte oder Stress
Trotz der Dauertherapie mit Asthmamedikamenten und Kortison kann es bei Asthmapatient*innen zu einem akuten Asthma-Notfall kommen. Auslöser gibt es viele, z. B. eine Belastung mit Allergenen wie Pollen oder Tierhaaren. Beim nicht-allergischen Asthma können Infekte, Stress und Umweltfaktoren dazu führen, dass es auf einmal eng wird in den Bronchien.
Meist kündigt sich der Asthma-Notfall an. Typisch sind
- das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen
- ein vermehrter Hustenreiz
- erschwertes Ausatmen
- pfeifende Geräusche beim Ausatmen.
Schütteln, einatmen, sprayen, Luft anhalten
Bemerkt man bei sich oder seinem Kind diese Anzeichen, heißt es Ruhe bewahren und zum Notfallspray zu greifen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ein Dosieraerosol mit einem bronchienerweiternden Wirkstoff, einem Betamimetikum. Dieser erregt spezielle Betarezeptoren in der Bronchialmuskulatur und führt dazu, dass sich die Bronchien wieder entspannen – die Betroffene bekommt wieder Luft.
Bei der Anwendung der Dosieraerosole ist Folgendes zu beachten:
- Spray im Sitzen oder Stehen anwenden, damit es besser eingeatmet werden kann.
- Schutzkappe entfernen. Wird das Dosieraerosol zum ersten Mal angewendet, löst man bis zu vier Sprühstöße in die Luft aus, um sicherzustellen, dass es funktioniert.
- Aerosol senkrecht zwischen Daumen (unten am Mundstück) und Zeigefinger halten, der Behälterboden zeigt nach oben. Kräftig schütteln.
- Entspannt ausatmen, Kopf leicht zurückneigen.
- Das Mundstück des Dosieraerosols mit den Lippen umschließen. Mit dem Beginn des gleichmäßigen Einatmens durch Druck von Daumen und Zeigefinger den Hub auslösen und das abgegebene Spray inhalieren.
- Atem etwa für 5-10 Sekunden anhalten.
- Anschließend langsam durch die fast geschlossenen Lippen ausatmen. Auf diese Weise entsteht ein leichter Druck in der Mundhöhle, durch den das Spray besser in die unteren Atemwege gelangt.
Je nach Präparat und Verordnung sind meist 1 bis 2 Sprühstoße empfohlen. Ist nach fünf bis zehn Minuten keine Besserung eingetreten, sollte die Anwendung wiederholt werden. Bleibt die Atemnot bestehen, muss man die Notärzt*in rufen.
An festem Platz aufbewahren
Für den Notfall sollte man das Asthma-Spray möglichst schnell zur Hand haben. Deshalb ist es ratsam, das Notfallmedikament immer bei sich zu tragen. Feste Aufbewahrungsplätze zuhause, in der Sporttasche oder am Arbeitsplatz sind ebenfalls hilfreich. Wichtig ist, dass auch Familienangehörige und Freunde wissen, wo das Spray zu finden ist. Zudem sollte man die Medikamente regelmäßig auf ihre Haltbarkeit überprüfen und rechtzeitig austauschen.
Quelle: Deutsche Atemwegs Liga, pta heute