RS-Viren sind für viele Atemwegserkrankungen verantwortlich. Für Frühgeborene oder Menschen mit Vorerkrankungen kann die Infektion gefährlich werden. Doch schon mit einfachen Hygienemaßnahmen lässt sich die Ansteckungsgefahr reduzieren.
Infektion über Tröpfchen und Kontakt
Infektionen mit dem RS-Virus sind häufig und verlaufen unterschiedlich schwer. Während viele Betroffene nur unter Erkältungssymptomen leiden, kann es bei besonders Gefährdeten zu einer Lungenentzündung kommen. Übertragen wird das Virus durch Tröpfchen, die beim Niesen oder Husten infizierter Personen in die Luft geraten und von anderen eingeatmet werden.
Eine weitere wichtige Infektionsquelle ist die Schmierinfektion: Dabei gelangen infizierte Sekrete an die Hand und von dort entweder direkt (über Händeschütteln) oder indirekt (z.B. über benutzte Taschentücher oder angefasste Türklinken) an die Hände einer gesunden Person. Fasst sich diese dann an Nase oder Augen, ist eine Ansteckung leicht möglich. Das RS-Virus kann etwa 20 Minuten auf der Hand und 45 Minuten in Papiertaschentüchern überleben, rechnen Wissenschaftler*innen vor.
Schon Basismaßnahmen reduzieren die Ansteckungsgefahr erheblich, wie Tests an der Ruhr Universität Bochum zeigen. Die Händedesinfektion mit einer 30%igen Alkohollösung reicht aus, um die Viren an den Händen abzutöten und damit andere vor der Infektion zu schützen.
Mundspülungen senken Virengehalt
Auch Mundspülungen haben sich als effektiv im Kampf gegen das RS-Virus erwiesen. Richtig angewendet verringern sie die Menge an Viren in Mund und Rachen und dadurch die Gefahr, diese beim Husten und Niesen zu verteilen. Alle drei an der Ruhr Uni getesteten Produkte für Erwachsene (Listerine cool mint, Chlorhexamed forte und Listerine fresh mint) reduzierten nach 30 Sekunden Mundspülen den Virengehalt so stark, dass die RSV in den Proben nicht mehr nachweisbar waren. Drei Präparate für Kinder schafften das ebenfalls (Dontodent junior, Listerine smart rinse, Elmex junior).
Neben Händedesinfektion und Mundspülung sollten sich Infizierte natürlich auch an die üblichen Hygienegebote halten. Dazu gehört,
- die Hände regelmäßig zu waschen,
- die Nies- und Hustenetikette einzuhalten und
- sich von anderen fernzuhalten, wenn man sich krank fühlt.
Quelle: Journal of Hospital Infection