Nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen – regelmäßiges Zähneputzen ist für die meisten selbstverständlich. Dennoch hat eine Studie der Universität Witten/Herdecke und von AXA ergeben, dass sich ein Großteil der Deutschen die Zähne falsch putzt.
Zähneputzen kinderleicht?
Die repräsentative Befragung von über 1000 Personen zeigt, dass sich 57 Prozent der Teilnehmer die Zähne so putzen, wie sie es als Kind gelernt haben: in kreisenden Bewegungen. Das ist falsch laut Prof. Dr. Stefan Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung an der Universität Witten/Herdecke: „Eine kreisende Bewegung der Zahnbürste kann das Zahnfleisch verletzen sowie Zahnbelag und Bakterien unter den Zahnfleischrand schieben, wo Entzündungen entstehen können. Außerdem reinigt sie nicht so gut.“ Während die kreisenden Bewegungen für Kleinkinder durchaus die richtige, weil einfache Technik sind, gilt dies für Erwachsene nicht mehr.
Weniger als ein Drittel der Befragten reinigt sich die Zähne richtig. Wie das geht, erklärt Dr. Zimmer: „Die richtige Technik besteht in fegenden und rüttelnden Bewegungen, die das Zahnfleisch schonen und bakteriellen Zahnbelag optimal entfernen.“ Wer sich unsicher ist, sollte sich bei seinem Zahnarzt über die individuell beste Putztechnik informieren.
Es fehlt an Konzentration, Zeit und Geld
78 Prozent gaben an, sich selten auf das Zähneputzen zu konzentrieren. Besonders die 14 bis 29-Jährigen beschäftigen sich parallel mit anderen Dingen, indem sie beispielsweise durch die Wohnung laufen oder über den Tag oder die Arbeit nachdenken. Gerade mal 40 Prozent der Teilnehmer nehmen sich für die Zahnreinigung drei Minuten oder länger Zeit. Auch Hilfsmittel wie Zahnseide oder Interdentalbürsten sind bei den Deutschen nicht beliebt. Nur 11 Prozent der Befragten gaben an, täglich Zahnseide zu benutzen. Auf eine professionelle Zahnreinigung, die die saubersten Ergebnisse erzielt, verzichten viele, da sie ihnen zu teuer ist.
Vernachlässigung kann teuer werden
Prof. Dr. Zimmer warnt vor einer Vernachlässigung der Zähne aus Kostengründen: „Nicht nur die Zahngesundheit steht auf dem Spiel. Füllungen, Kronen und Zahnersatz sowie umfangreiche Eingriffe wie Wurzelbehandlungen sind meist teurer als die Vorsorge selbst.“
Auch aus gesundheitlichen Gründen ist Mundhygiene äußerst wichtig, da sie Auswirkungen auf den gesamten Körper hat. Zum Beispiel ist eine Parodontitis – eine mögliche Folge von schlechter Zahnpflege – mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen verbunden.