Der Frühling beginnt langsam aber endlich und damit auch das Leiden der Pollenallergiker: Kaum werden die Temperaturen milder und das erste zarte Grün lässt sich blicken, schon jucken die Augen und die Nase läuft. Zu allem Übel beschert uns die Klimaerwärmung auch noch längere und stärkere Pollenflugzeiten. Die Belastung mit Baum- und Gräserpollen hat in unseren Breiten aufgrund der Klimaerwärmung in den vergangenen sechs Jahren nachweislich zugenommen – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle italienische Studie. Heuschnupfengeplagte müssen daher mit länger andauernden Beschwerden rechnen. Doch dagegen können Betroffene sich wappnen.
Wer unter einer Allergie leidet, sollte die auslösenden Stoffe soweit wie möglich meiden. Für Pollenallergiker bedeutet das:
- Jeden Abend die Haare waschen, um die Pollen nicht mit ins Bett zu nehmen.
- Kleider abends nicht im Schlafzimmer ausziehen oder liegen lassen.
- Bei geschlossenem Fenster schlafen.
- Nur kurz lüften: In der Stadt morgens, auf dem Land abends. Wäsche nicht im Freien trocknen.
- An sonnigen, windigen Tagen möglichst wenig im Freien aufhalten, vor allem nicht in der Nähe von Wiesen und Feldern.
- Auto mit Partikelfilter ausstatten.
Immer mehr Menschen reagieren allergisch
Betroffene, die wissen, dass sie auf Frühblüher reagieren, können versuchen, ihre allergische Bereitschaft mit einem verschreibungspflichtigen Nasenspray zu mindern, indem sie dieses vorbeugend für eine Dauer von etwa zwei bis vier Wochen vor dem Pollenflug einsetzen. Es stehen auch Antihistaminika und kortisonhaltige Nasensprays zur Verfügung, um die akuten Beschwerden zu lindern.
Sind die Krankheitssymptome in diesem Jahr besonders ausgeprägt, kann dann im Herbst auch über eine Hyposensibilisierung nachgedacht werden. Das ist die einzige Methode, um eine Allergie nicht nur symptomatisch sondern ursächlich zu behandeln. Ihre Wirksamkeit gegen Pollenallergie ist nachgewiesen (apotheken.de berichtete).
Fachärztliche Behandlung kann Etagenwechsel verhindern
Unbehandelte Allergien bergen das Risiko eines Etagenwechsels: „Bei einer Pollenallergie kann sich die Allergie von den oberen auf die auf die unteren Atemwege ausbreiten – fast jeder dritte unbehandelte Polenallergiker entwickelt dann ein allergisches Asthma", warnt Prof. Harald Morr von der Deutschen Lungenstiftung. „Trotz dieses Risikos eines Etagenwechsels mit Ausbildung eines allergischen Asthmas lässt sich aber nur etwa jeder Vierte von den rund 20 Millionen Deutschen, die unter Heuschnupfen leiden, von einem Facharzt behandeln. Und nur jeder zehnte Heuschnupfenpatient erhält eine Hyposensibilisierung.“