Bei sieben von zehn Frauen in den Wechseljahren treten Hitzeschübe auf. Schwedische Forscher raten zu Entspannungsübungen, um der Hitze entgegenzuwirken. In einer Studie konnten betroffene Frauen die Anzahl an Hitzewallungen dank Entspannungstechniken halbieren.
Hormonmangel lässt Temperatur steigen
Hitzewallungen treten vor allem bei Frauen in den Wechseljahren auf. Der Körper produziert weniger Östrogen – ein Hormon, das auf das Zentrum für Temperaturregulation im Gehirn wirkt. Bei einem Östrogenmangel gerät das Temperaturzentrum schnell aus den Fugen. Hitzewallungen sind die Folge.
Schwedische Forscher untersuchten 60 Frauen, von denen jede mindestens 50mal pro Woche an Hitzeschüben litt. Sie teilten die Frauen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 lernte in 10 Sitzungen einer Gruppentherapie entspannende Atemübungen. „Die Teilnehmerinnen lernten, die Methode auch zu Hause anzuwenden und damit ihre Symptome zu behandeln“, erklärt Studienleiterin Elizabeth Nedstrand. Gruppe 2 nahm an keiner Sitzung teil.
Während der Behandlung und in den nächsten drei Monaten führten die Frauen beider Gruppen ein Tagebuch, in welchem sie ihr Befinden und das Auftreten von Hitzeschüben dokumentierten. In regelmäßigen Abständen maßen die Forscher die Konzentration des Stresshormons Kortisol im Blut der Teilnehmerinnen.
Entspannung halbiert die Anzahl an Schüben
Die Messungen zeigten, dass die Frauen beider Gruppen einen gleich hohen Stresslevel hatten. Die Auswertung der Tagebücher ergab jedoch, dass die Frauen der Entspannungsgruppe nach der Behandlung im Schnitt nur noch 4,4 Hitzewallungen pro Tag erlebten. Vor Beginn der Therapie waren es mehr als das Doppelte. Nach der Gruppentherapie berichteten sie zudem von einem besseren Schlaf und kämpfen seltener mit innerer Unruhe. Teilnehmerinnen, die keine Entspannungsverfahren lernten, konnten die Anzahl ihrer Hitzewallungen dagegen nur von 9,7 auf 7,8 verringern. Ihre Lebens- und Schlafqualität verbesserte sich nicht.
„Unsere Studie bestätigt, dass Entspannungstechniken Frauen mit Wechseljahresbeschwerden helfen können“, fasst Nedstrand die Ergebnisse zusammen. Entspannungstechniken können zwar den Stresslevel nicht messbar senken, verringern jedoch die Beschwerden, da sie das allgemeine Befinden verbessern. Denn wer sich grundsätzlich wohl fühlt, empfindet Beschwerden meist weniger stark.