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Hämochromatose

Hämochromatose (primäre Siderose, Hämosiderose, Eisenspeicherkrankheit): Erbliche Eisenstoffwechselstörung mit übermäßiger Eisenaufnahme aus dem Darm, die zu einer massiven Eisenüberladung zahlreicher Organe und zu deren Schädigung führt.

Leitbeschwerden

  • Müdigkeit
  • Bronzefarbene Haut
  • Hormonstörungen mit Impotenz bei Männern und Störungen der Regelblutung bei Frauen
  • Gelenkschmerzen
  • Oberbauchbeschwerden (infolge einer Beteiligung der Leber)
  • Durst, vermehrte Urinmenge (durch Diabetes, infolge einer Beteiligung der Bauchspeicheldrüse)

Die Erkrankung

Bei der erblichen Hämochromatose wird ständig zu viel Eisen aus dem Darm aufgenommen, das sich in zahlreichen Organen ablagert und vor allem Bauchspeicheldrüse, Leber, Herz und Hormondrüsen schädigt. Die Beschwerden beginnen bei Männern meist im mittleren Lebensalter, bei Frauen erst nach den Wechseljahren (davor wird der Eisenüberschuss durch die Regelblutung „natürlich“ entsorgt).

Das macht der Arzt

Die Diagnose ist heute meistens durch verschiedene Blutuntersuchungen (Nachweis bestimmter Genmutationen) möglich, eine Leberbiopsie wird daher nur noch selten nötig. Die Hauptsäulen der Behandlung sind Aderlässe zur Entfernung des überschüssigen Eisens sowie eine eisenarme Kost. Schwarzer Tee, zu den Mahlzeiten getrunken, vermindert die Eisenaufnahme im Darm. Wird die Erkrankung behandelt, bevor sich eine Leberzirrhose oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche) entwickelt hat, ist die Lebenserwartung normal.

Weiterführende Informationen

  • www.haemochromatose.org – Internetseite der Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e. V., Köln: Selbsthilfegruppe mit medizinischen Informationen und über 20 Kontaktstellen in ganz Deutschland.

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:17 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.