Intravenöse Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen. Vollblut wird allerdings nur noch selten verabreicht, da die Gabe der einzelnen Blutbestandteile wirkungsvoller ist. Dazu wird das Blut nach der Entnahme bei einem Spender in die einzelnen Bestandteile aufgetrennt, die dann unabhängig voneinander an Empfänger weitergegeben werden.
- Rote Blutkörperchen werden gegeben, um Blut zu ersetzen, das bei Blutungen (z.B. durch Verletzungen) verloren gegangen ist oder aufgrund von Krankheiten fehlt (Anämie). Voraussetzung für die Gabe von roten Blutkörperchen ist, dass die Blutgruppenmerkmale auf den roten Blutkörperchen von Spender und Empfänger übereinstimmen. Verwendet werden so genannte Erythrozytenkonzentrate, die als Zellbestandteile nur noch die roten Blutkörperchen enthalten.
- Blutplättchen werden gegeben, wenn eine Gerinnungsstörung besteht oder eine Blutung durch Mangel (Thrombozytopenie) oder fehlerhafte Funktion der Blutplättchen droht. In diesem Fall spielt die Blutgruppe keine Rolle, da Blutplättchen keine Blutgruppenmerkmale besitzen. Eingesetzt werden Blutplättchenkonzentrate, in denen als einzige Blutzellen die Blutplättchen vorhanden sind.
- Auch Blutplasma kann transfundiert werden. Es enthält keine Blutzellen mehr sondern nur noch Eiweiße (z.B. Gerinnungsfaktoren, Albumin) und Elektrolyte. Da es auch Blutgruppenantikörper enthält, müssen die Blutgruppe von Spender und Empfänger übereinstimmen.
Meistens werden bei einer Transfusion nur wenige 100 ml übertragen. Ein Sonderfall ist hier die Austauschtransfusion, um z.B. Giftstoffe aus dem Blut zu entfernen. Sie wird angewendet, wenn aufgrund zu geringer Körpergröße eine Blutwäsche (Hämodialyse) nicht möglich ist. Dem Betroffenen wird dabei Blut entnommen, das durch die gleiche Menge Spenderblut ersetzt wird.