Maßnahmen zur Entleerung des Darms vor chirurgischen Eingriffen und Dickdarmspiegelungen. Vor kleineren Operationen außerhalb des Magen-Darm-Traktes genügt die Einnahme von Abführmitteln oder ein Darmeinlauf. Vor größeren Operationen an Organen in Darmnähe muss hingegen der gesamte Darm geleert werden, um das Darmvolumen zu reduzieren. Bei Eingriffen am Darm ist zudem eine Darmentkeimung erforderlich, da Stuhlreste das Entzündungsrisiko erhöhen.
- Orthograde Darmspülung: Darmspülung in natürlicher Transportrichtung. Der Patient trinkt 4–6 Liter einer speziellen Elektrolytlösung oder erhält diese über eine Magen- oder Dünndarmsonde.
- Retrograde Darmspülung: Darmspülung vom Darmende her (Darmeinlauf).
- Dickdarmirrigation: bei Patienten mit künstlichem Darmausgang. Sie befreit den Patienten von Darmgasen und Fäkalien und ermöglicht ihm so eine stuhlgangfreie Zeit von bis zu einem Tag. Hierzu leitet die Krankenschwester 1,5 l körperwarmes Wasser in den Dickdarm ein. Der Darm entleert sich dabei vollständig in einen Beutel. Nach einer halben bis einer Stunde nimmt die Krankenschwester den Beutel ab und verschließt den künstlichen Darmausgang mit einer Stomakappe.