Gangstörung (Dysbasie, Gehstörung)

Schwierigkeiten bei der Fortbewegung. Gangstörungen treten auf, wenn das Nervensystem oder der Bewegungsapparat des Patienten geschädigt sind. Menschen mit Parkinson-Krankheit bewegen sich nur mühsam in kleinen Schritten vorwärts. Ihre Arme lassen sie dabei meistens starr am Körper herunterhängen. Der gleiche kleinschrittige Gang lässt sich bei Patienten beobachten, die Psychopharmaka aus der Gruppe der Neuroleptika gegen Wahngedanken und Halluzinationen erhalten. Schäden am Kleinhirn oder dem Gleichgewichtsorgan führen zur Gangataxie. Die Betroffenen erinnern mit ihrem breitbeinigen, weit ausschwingenden Gang an Betrunkene. Im Gegensatz dazu führen Patienten mit spastischen Gehstörungen ihre Beine sehr eng aneinander vorbei (Scherengang) oder sie ziehen ihr krankes Bein in kreisenden Bewegungen nach. Sie leiden meistens unter den Spätfolgen eines frühkindlichen Hirnschadens oder eines Schlaganfalls. Schäden am Hüftgelenk äußern sich als Watschelgang. Entweder ist das Hüftgelenk ausgerenkt (Hüftluxation) oder die verantwortliche Nervenwurzel geschädigt. Bei Patienten mit Steppergang ist der Wadenbeinnerv (N. peroneus) geschädigt, sodass sie die Fußspitze nicht mehr hochziehen können und mit den Zehen beim Gehen über den Boden schleifen. Deswegen führen sie den gestreckten Fuß in einem Bogen nach vorne und setzen ihn mit Schwung geräuschvoll auf dem Boden auf.

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