Durch eine ungünstige Lage der Nabelschnur entstehende Probleme für die Gebärende bzw. das Kind. Nabelschnurkomplikationen drohen vor allem, wenn die Nabelschnur zu lang ist, die Gebärmutter zu stark mit Fruchtwasser gefüllt ist oder das Kind eine ungünstige Lage in der Gebärmutter einnimmt. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften steigt das Risiko für Nabelschnurkomplikationen. Nabelschnurkomplikationen entstehen entweder bei der Geburt oder schon früh in der Schwangerschaft, wenn sich das Kind noch relativ frei in der Gebärmutter bewegt. In jeder vierten Schwangerschaft wickelt sich die Nabelschnur um den Körper des Kindes. Eine solche Nabelschnurumschlingung wirkt sich meistens nicht auf die Gesundheit des Ungeborenen aus, kann aber in ungünstigen Fällen die Durchblutung behindern. Schlüpft das Kind durch eine Nabelschnurschlinge, entsteht ein Nabelschnurknoten, der sich bei der Geburt zuziehen und die Blutzufuhr unterbrechen kann. Die Nabelschnur verknotet sich jedoch nur bei jeder hundertsten Geburt. Beim Nabelschnurvorfall rutschen unmittelbar nach dem Blasensprung mehrere Nabelschnurschlingen in den Geburtskanal. Folgt im Laufe der Geburt das Kind nach, droht es die Nabelschnur abzudrücken und so seine eigene Sauerstoffversorgung zu unterbrechen. Eine Vorstufe des Nabelschnurvorfalls ist das Nabelschnurvorliegen. Dabei gerät noch vor dem Blasensprung eine Nabelschlinge in den Geburtskanal.
Alle Nabelschnurkomplikationen, bei denen die Blutgefäße der Nabelschnur abgeschnürt werden, werden zusammenfassend als Nabelschnurkompressionen bezeichnet. Dadurch erhält der kindliche Organismus zu wenig Blut und damit auch lebensnotwendigen Sauerstoff. Um bleibende Schäden zu verhindern, beschleunigt der Arzt den Geburtsvorgang. In schweren Fällen nimmt er einen Kaiserschnitt vor.