Schultergürtelkompressionssyndrom (Thoracic-Outlet-Syndrom, neurovaskuläres Kompressionssyndrom)

Sammelbegriff für Beschwerdebilder, die durch Einengung des zum Arm führenden Gefäß-Nervenstrangs im oberen Brustkorb entstehen. Beim Kostoklavikular-Syndrom liegt die Engstelle zwischen Schlüsselbein und erster Rippe, beim Halsrippensyndrom (Skalenus-[Engapss-]Syndrom) zwischen einer zusätzlichen obersten Rippe (Halsrippe) und dem Skalenusmuskel. In anderen Fällen sind es bindegewebige Stränge, fehlgebildete Muskeln oder (selten) Tumoren, die Nerven und Gefäße einengen. In 60 % der Fälle entsteht die Erkrankung durch äußere Gewalt, die zu narbigen Muskelverkürzungen oder überschießender Knochenneubildung bei Schlüsselbein- und Rippenbrüchen führt.
Unabhängig von der Ursache sind die Beschwerden im Wesentlichen gleich. Wenn sie durch starkes Heben, Abspreizen oder nach-hinten-Ziehen (Abduktion) der Arme provozierbar sind und v. a. nach Schlafen mit hochgeschlagenem Arm auftreten, handelt es sich um das Hyperabduktions-Syndrom. Helfen Schmerzmittel und Physiotherapie gegen die Beschwerden nicht mehr, wird eine Operation erforderlich.

Autor*innen

zuletzt geändert am um 11:51 Uhr