Tetanus (Wundstarrkrampf)

Durch die Infektion einer Wunde mit dem Erreger Clostridium tetani hervorgerufene Erkrankung. Dieses sporenbildende anaerobe Stäbchenbakterium kommt überall im Erdboden vor, sodass auch bei kleinsten Verletzungen Infektionsgefahr besteht. Das Bakterium produziert ein Gift (Bakterientoxin), das an den Nervenfasern entlang zum Gehirn wandern kann. Dort ruft es spastische Lähmungen hervor. Die Inkubationszeit beträgt bis zu drei Wochen, danach treten erst allgemeine Beschwerden auf, wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. Später erhöht sich dann die Spannung der Muskulatur mit gleichzeitiger Lähmung. Bereits frühzeitig kommt es durch die Verkrampfung der Kaumuskulatur (Trismus) zur Kieferklemme und durch Verkrampfung der mimischen Muskulatur zum Teufelsgrinsen (Risus sardonicus). Ebenfalls typisch ist der Opisthotonus, die Hohlrückenbildung durch extreme Verkrampfung der Hals- und Rückenmuskulatur. Das Bewusstsein bleibt jedoch unverändert erhalten. Schließlich ist auch die Atemmuskulatur betroffen, sodass Lebensgefahr besteht. Die Sterblichkeit liegt bei schweren Verläufen bei bis zu 50 %. Die Behandlung erfolgt auf der Intensivstation durch Beatmung und die Gabe von Muskelrelaxanzien sowie von Antiepileptika, um die ebenfalls häufigen tonisch-klonischen Anfälle zu verhindern. Außerdem gibt der Arzt Tetanusantitoxin, um das noch im Körper vorhandene Toxin zu binden. Tetanus lässt sich wirkungsvoll durch eine Schutzimpfung verhindern, die alle zehn Jahre aufgefrischt werden muss.

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