Verhärtungen, Schwellungen oder Knoten an der Brust

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Frauen sollten ihre Brüste mindestens einmal im Monat selbst untersuchen.

Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau. Deshalb erzeugen jede Brusterkrankung und jeder noch so kleine Knoten in der Brust Angst. Als Faustregel gilt, dass ein Knoten umso wahrscheinlicher gutartig ist, je glatter er sich anfühlt, je besser er abgrenzbar ist und je leichter er sich gegen das darunter liegende Gewebe verschieben lässt. Auch wenn sich mehrere Knoten bilden und eine deutliche Druckschmerzhaftigkeit besteht, v. a. in der zweiten Zyklushälfte, ist das als gutes Zeichen zu werten.

Dagegen spricht es für die Bösartigkeit eines Knotens, wenn die darüber liegende Haut eingezogen oder höckerig ist (Orangenhaut). In keinem Fall ist es ratsam, den Frauenarzttermin zur Abklärung zu lange vor sich herzuschieben und wertvolle Zeit zu verlieren. Denn je kleiner ein Tumor bei der Entfernung ist, umso besser ist die Prognose.

Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe

Feste, evtl. knotig-höckerige Beschaffenheit der Brüste als Tastbefund bei der Selbstuntersuchung; oft Größenzunahme und Schmerzhaftigkeit der Brust in der zweiten Zyklushälfte; manchmal Absonderung milchiger Flüssigkeit aus der Brustwarze vor der Menstruation; deutliches Nachlassen der Beschwerden mit Beginn der Menstruation

Ursache:

Maßnahme:

  • In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken oder erstmalig Flüssigkeit aus einer Brustwarze austritt
  • Wenn eine Mastopathie bekannt ist, ist kein Arztbesuch notwendig

Selbsthilfe bei Schmerzen:

  • Kühlende Umschläge
  • Straff sitzender, stützender BH
  • Hibiskus- oder Salbeitee
  • Evtl. Reduktion von Salz, Koffein, Zigaretten
  • Präparate mit Mönchspfeffer (z. B. Agnolyt®)

Einzelne oder mehrere, glatte Knoten, die auf Druck nicht oder leicht schmerzen; gegen die Haut und das darunterliegende Gewebe verschiebbar; derbe, gummiartige oder prallelastische Konsistenz

Ursache:

Gutartige Veränderungen, z. B.

Maßnahme:

  • In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken

Einzelner, fester Knoten, der weder spontan noch auf Druck schmerzt; evtl. Einziehungen oder höckerige Oberfläche der darüber liegenden Haut

Ursachen:

Maßnahme:

  • In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken

Schmerzhafte, gerötete Schwellung an einer oder (selten) beiden Brüsten; meist Fieber und Krankheitsgefühl; meist vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle; evtl. Absonderung gelblich-eitriger Flüssigkeit aus der Brustwarze

Ursachen:

Maßnahmen:

  • Sofort zum Frauenarzt bei Fieber und starken Beschwerden
  • Spätestens am nächsten Tag, wenn sich leichtere Beschwerden trotz Kühlung nicht bessern

Selbsthilfe:

  • Kühlende Umschläge, z. B. Quarkwickel, Kühlpacks
  • Bei Stillenden: Pfefferminz-, Hibiskus- oder Salbeitee

Flächenhafte, stark druckempfindliche Verhärtung; meist nach Schlag oder ungewohntem Druck; oft bläuliche Verfärbung der darüber liegenden Haut

Ursache:

Maßnahme:

  • Zum Haus- oder Frauenarzt, wenn die Verhärtung nach einer Woche nicht zurückgeht

Selbsthilfe:

  • Bei frischem Bluterguss kühlende Umschläge, z. B. mit Quark oder Arnikaauflagen

Ihre Apotheke empfiehlt

Brust regelmäßig abtasten.

Je besser Sie die eigene Brust kennen, umso eher fallen auch Veränderungen wie kleine Knoten oder Verhärtungen auf. Tasten Sie Ihre Brüste deswegen regelmäßig ab, möglichst einmal im Monat. Der beste Zeitpunkt ist kurz nach der Menstruation, weil das Brustgewebe dann locker ist. Hinweis: Die regelmäßige Brustuntersuchung ersetzt nicht die Mammografie, eine von den Krankenkassen finanzierte Früherkennungsuntersuchung.

Kühlende Umschläge.

Schmerzt die Brust aufgrund eines Schlages oder einer Entzündung, helfen kühlende Umschläge, um die Beschwerden zu lindern. Ein Hebammentrick ist das Auflegen von Quarkwickeln auf die Brust. Die Wickel kühlen nicht nur, sondern sollen auch entzündungshemmend wirken. Die kühlenden Umschläge werden solange auf der Brust belassen, bis sie selbst Körpertemperatur erreicht haben, also meist 30 bis 45 Minuten.

Brust entlasten.

Um Schmerzen und Druckgefühle der Brust zu verringern, sollte die Brust so gut wie möglich entlastet werden. Es lohnt sich, in gut sitzende, unterstützende BHs zu investieren, die zumindest den durch das Eigengewicht verursachten Druck besser verteilen.

Bei Wassereinlagerungen wie vor der Periode hat es sich außerdem bewährt, auf Kaffee, Tee und Schokolade zu verzichten, um das zusätzliche Gewicht etwas zu verringern.

Komplementärmedizin.

Sind die Brüste vor der Periode geschwollen oder schmerzen, so liegt das oft an dem in diesem Zeitraum vermehrt gebildeten Progesteron. Das Hormon sorgt dafür, dass mehr Wasser im Gewebe eingelagert wird – auch in der Brust. Viele betroffene Frauen berichten, dass die Einnahme von Mönchspfeffer ihre Beschwerden lindert. Vermutet wird, dass der Effekt auf einer regulierenden Wirkung auf den Hormonhaushalt beruht.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler; Dr. med. Kay Goerke; in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Redaktionelle Bearbeitung: Sara Steer | zuletzt geändert am um 14:21 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.