Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau. Deshalb erzeugen jede Brusterkrankung und jeder noch so kleine Knoten in der Brust Angst. Als Faustregel gilt, dass ein Knoten umso wahrscheinlicher gutartig ist, je glatter er sich anfühlt, je besser er abgrenzbar ist und je leichter er sich gegen das darunter liegende Gewebe verschieben lässt. Auch wenn sich mehrere Knoten bilden und eine deutliche Druckschmerzhaftigkeit besteht, v. a. in der zweiten Zyklushälfte, ist das als gutes Zeichen zu werten.
Dagegen spricht es für die Bösartigkeit eines Knotens, wenn die darüber liegende Haut eingezogen oder höckerig ist (Orangenhaut). In keinem Fall ist es ratsam, den Frauenarzttermin zur Abklärung zu lange vor sich herzuschieben und wertvolle Zeit zu verlieren. Denn je kleiner ein Tumor bei der Entfernung ist, umso besser ist die Prognose.
Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe
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Feste, evtl. knotig-höckerige Beschaffenheit der Brüste als Tastbefund bei der Selbstuntersuchung; oft Größenzunahme und Schmerzhaftigkeit der Brust in der zweiten Zyklushälfte; manchmal Absonderung milchiger Flüssigkeit aus der Brustwarze vor der Menstruation; deutliches Nachlassen der Beschwerden mit Beginn der Menstruation
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Einzelne oder mehrere, glatte Knoten, die auf Druck nicht oder leicht schmerzen; gegen die Haut und das darunterliegende Gewebe verschiebbar; derbe, gummiartige oder prallelastische Konsistenz
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Einzelner, fester Knoten, der weder spontan noch auf Druck schmerzt; evtl. Einziehungen oder höckerige Oberfläche der darüber liegenden Haut
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Schmerzhafte, gerötete Schwellung an einer oder (selten) beiden Brüsten; meist Fieber und Krankheitsgefühl; meist vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle; evtl. Absonderung gelblich-eitriger Flüssigkeit aus der Brustwarze
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Flächenhafte, stark druckempfindliche Verhärtung; meist nach Schlag oder ungewohntem Druck; oft bläuliche Verfärbung der darüber liegenden Haut
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Feste, evtl. knotig-höckerige Beschaffenheit der Brüste als Tastbefund bei der Selbstuntersuchung; oft Größenzunahme und Schmerzhaftigkeit der Brust in der zweiten Zyklushälfte; manchmal Absonderung milchiger Flüssigkeit aus der Brustwarze vor der Menstruation; deutliches Nachlassen der Beschwerden mit Beginn der Menstruation
Ursache:
Maßnahme:
- In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken oder erstmalig Flüssigkeit aus einer Brustwarze austritt
- Wenn eine Mastopathie bekannt ist, ist kein Arztbesuch notwendig
Selbsthilfe bei Schmerzen:
- Kühlende Umschläge
- Straff sitzender, stützender BH
- Hibiskus- oder Salbeitee
- Evtl. Reduktion von Salz, Koffein, Zigaretten
- Präparate mit Mönchspfeffer (z. B. Agnolyt®)
Einzelne oder mehrere, glatte Knoten, die auf Druck nicht oder leicht schmerzen; gegen die Haut und das darunterliegende Gewebe verschiebbar; derbe, gummiartige oder prallelastische Konsistenz
Ursache:
Gutartige Veränderungen, z. B.
- Fibroadenom
- Brustzyste
- Lipom (Brust-Fettgeschwulst)
- Grützbeutel (Atherom)
Maßnahme:
- In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken
Einzelner, fester Knoten, der weder spontan noch auf Druck schmerzt; evtl. Einziehungen oder höckerige Oberfläche der darüber liegenden Haut
Ursachen:
Maßnahme:
- In den nächsten beiden Tagen zum Frauenarzt, wenn Sie einen Knoten neu entdecken
Schmerzhafte, gerötete Schwellung an einer oder (selten) beiden Brüsten; meist Fieber und Krankheitsgefühl; meist vergrößerte Lymphknoten in der Achselhöhle; evtl. Absonderung gelblich-eitriger Flüssigkeit aus der Brustwarze
Ursachen:
- In der Stillzeit: Milchstau
- Brustentzündung im Wochenbett (Mastitis puerperalis) bei Stillenden
- Brustentzündung außerhalb des Wochenbetts (Mastitis non-puerperalis)
- Brustdrüsenabszess (in und außerhalb der Stillzeit)
- Inflammatorisches Mammakarzinom als Sonderform eines Brustkrebses
Maßnahmen:
- Sofort zum Frauenarzt bei Fieber und starken Beschwerden
- Spätestens am nächsten Tag, wenn sich leichtere Beschwerden trotz Kühlung nicht bessern
Selbsthilfe:
- Kühlende Umschläge, z. B. Quarkwickel, Kühlpacks
- Bei Stillenden: Pfefferminz-, Hibiskus- oder Salbeitee
Flächenhafte, stark druckempfindliche Verhärtung; meist nach Schlag oder ungewohntem Druck; oft bläuliche Verfärbung der darüber liegenden Haut
Ursache:
- Tiefer Bluterguss
Maßnahme:
- Zum Haus- oder Frauenarzt, wenn die Verhärtung nach einer Woche nicht zurückgeht
Selbsthilfe:
- Bei frischem Bluterguss kühlende Umschläge, z. B. mit Quark oder Arnikaauflagen
Ihre Apotheke empfiehlt
Brust regelmäßig abtasten.
Je besser Sie die eigene Brust kennen, umso eher fallen auch Veränderungen wie kleine Knoten oder Verhärtungen auf. Tasten Sie Ihre Brüste deswegen regelmäßig ab, möglichst einmal im Monat. Der beste Zeitpunkt ist kurz nach der Menstruation, weil das Brustgewebe dann locker ist. Hinweis: Die regelmäßige Brustuntersuchung ersetzt nicht die Mammografie, eine von den Krankenkassen finanzierte Früherkennungsuntersuchung.
Kühlende Umschläge.
Schmerzt die Brust aufgrund eines Schlages oder einer Entzündung, helfen kühlende Umschläge, um die Beschwerden zu lindern. Ein Hebammentrick ist das Auflegen von Quarkwickeln auf die Brust. Die Wickel kühlen nicht nur, sondern sollen auch entzündungshemmend wirken. Die kühlenden Umschläge werden solange auf der Brust belassen, bis sie selbst Körpertemperatur erreicht haben, also meist 30 bis 45 Minuten.
Brust entlasten.
Um Schmerzen und Druckgefühle der Brust zu verringern, sollte die Brust so gut wie möglich entlastet werden. Es lohnt sich, in gut sitzende, unterstützende BHs zu investieren, die zumindest den durch das Eigengewicht verursachten Druck besser verteilen.
Bei Wassereinlagerungen wie vor der Periode hat es sich außerdem bewährt, auf Kaffee, Tee und Schokolade zu verzichten, um das zusätzliche Gewicht etwas zu verringern.
Komplementärmedizin.
Sind die Brüste vor der Periode geschwollen oder schmerzen, so liegt das oft an dem in diesem Zeitraum vermehrt gebildeten Progesteron. Das Hormon sorgt dafür, dass mehr Wasser im Gewebe eingelagert wird – auch in der Brust. Viele betroffene Frauen berichten, dass die Einnahme von Mönchspfeffer ihre Beschwerden lindert. Vermutet wird, dass der Effekt auf einer regulierenden Wirkung auf den Hormonhaushalt beruht.