Patienteninformation für Corvo 20mg
1.Was ist Corvo 20mg und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
Corvo 20mg enthält den Wirkstoff Enalapril, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten ACE-Hemmer (Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmer).
ACE-Hemmer haben blutdrucksenkende und herzentlastende Eigenschaften.
Enalapril wird üblicherweise in Salzform als Enalaprilmaleat angewendet.
Enalapril ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Enalapril gibt es üblicherweise als
- Tabletten mit der Wirkstärke 2,5 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg, 30 mg oder 40 mg.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Enalapril wird angewendet
- zur Behandlung eines hohen Blutdrucks (Hypertonie),
- zur Behandlung einer Herzleistungsschwäche (symptomatische Herzinsuffizienz),
- zur Vorbeugung der Entwicklung einer Herzleistungsschwäche (symptomatische Herzinsuffizienz) bei Patienten mit einer Funktionseinschränkung der linken Herzkammer, die noch keine Zeichen einer Herzleistungsschwäche verursacht (asymptomatische linksventrikuläre Dysfunktion mit einer linksventrikulären Auswurffraktion [LVEF] = 35%).
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von Corvo 20mg beachten?
2.1.Corvo 20mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem Wirkstoff Enalaprilmaleat, einem anderen ACE-Hemmer oder einem der sonstigen Bestandteile von Corvo 20mg sind,
- wenn bei Ihnen während einer früheren Behandlung mit einem ACE-Hemmer Gewebeschwellungen (angioneurotische Ödeme) auftraten,
- wenn Sie eine vererbte Neigung zu Gewebeschwellungen oder Gewebeschwellungen aus unbekannter Ursache haben (hereditäres oder idiopathisches Angioödem),
- während der letzten 6 Monate einer Schwangerschaft. Es wird empfohlen, Corvo 20mg auch in der frühen Phase der Schwangerschaft nicht anzuwenden, siehe Abschnitt "Schwangerschaft".
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Corvo 20mg ist erforderlich
Wenn Sie an folgenden Erkrankungen leiden bzw. folgende Umstände bei Ihnen vorliegen, informieren Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieser wird die nötigen Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- wenn bei Ihnen das Risiko eines übermäßigen Blutdruckabfalls besteht, weil Sie an Störungen des Salz- und Flüssigkeitshaushaltes leiden, z.B. weil Sie harntreibende Arzneimittel einnehmen oder eine salzarme Diät durchführen oder als Folge von Erbrechen oder Durchfall,
- wenn die Herzklappen Ihrer linken Herzkammer verengt sind oder andere Ausflussbehinderungen aus der linken Herzkammer bestehen,
- wenn Sie an einer Herzerkrankung mit Unterbrechung der Durchblutung (Ischämie) leiden,
- wenn Sie an Durchblutungsstörungen des Gehirns (zerebrovaskuläre Erkrankung) leiden,
- wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (Kreatinin-Clearance unter 80 ml/Minute),
- wenn bei Ihnen eine Einengung der Nierenschlagadern vorliegt (beidseitig bzw. einseitig bei Einzelniere),
- wenn bei Ihnen kürzlich eine Nierenverpflanzung durchgeführt wurde,
- wenn bei Ihnen die Leberenzymwerte ansteigen oder Sie eine Gelbsucht entwickeln,
- wenn bei Ihnen die Anzahl der weißen Blutkörperchen abnimmt (Leukopenie) bzw. sich eine hochgradige Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose) entwickelt,
- wenn Sie an einer bestimmten Erkrankung des Bindegewebes (Kollagenosen) mit Gefäßbeteiligung leiden,
- wenn Sie mit Arzneimitteln behandelt werden, die Ihre Abwehrreaktionen unterdrücken,
- wenn Sie gleichzeitig Allopurinol (Arzneimittel gegen Gicht), Procainamid (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Arzneimittel gegen bestimmte Depressionen) einnehmen,
- wenn bei Ihnen während der Behandlung mit Corvo 20mg Überempfindlichkeitsreaktionen bzw. Gewebeschwellungen (Angioödeme) auftreten,
- wenn Sie unter Zuckerkrankheit leiden (Diabetes mellitus),
- wenn bei Ihnen ein hartnäckiger trockner Husten auftritt,
- wenn bei Ihnen das Risiko einer Erhöhung der Kaliumwerte im Blut besteht,
- wenn die Blutdrucksenkung aufgrund Ihrer ethnischen Zugehörigkeit (insbesondere bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe) nicht ausreichend stark ist.
Wenn bei Ihnen eine Desensibilisierungstherapie gegen Insektengifte (z.B. von Bienen oder Wespen) notwendig ist, ist Corvo 20mg vorübergehend durch ein geeignetes Arzneimittel aus einer anderen Stoffklasse zu ersetzen. Es können sonst lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Blutdruckabfall, Atemnot, Erbrechen, allergische Hautreaktionen) auftreten. Solche Reaktionen können auch nach Insektenstichen (von z.B. Bienen oder Wespen) vorkommen. Die gleichzeitige Anwendung von Corvo 20mg bei einer Blutwäsche (Dialyse) mit bestimmten Dialysemembranen (High-flux-Membranen) bzw. bei einer Behandlung von stark erhöhten Blutfetten (LDL-Apherese mit Dextransulfat-Absorption) kann schwere Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum lebensbedrohlichen Schock auslösen.
Im Falle einer notfallmäßigen Blutwäsche oder Hämofiltration oder der Notwendigkeit einer LDL-Apherese muss deshalb vorher auf ein anderes für das betreffende Anwendungsgebiet geeignetes Arzneimittel - keinen ACE-Hemmer - umgestellt werden oder eine andere Dialysemembran verwendet werden. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, dass Sie mit Corvo 20mg behandelt werden bzw. Dialysen benötigen, damit der Arzt dies bei der Behandlung berücksichtigen kann. Falls Sie vor einer Operation oder Narkose (auch beim Zahnarzt) stehen, teilen Sie Ihrem Arzt mit, dass Sie Corvo 20mg einnehmen, da es unter der Narkose zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen kann.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, falls bei Ihnen folgende Krankheitszeichen auftreten:
- Schwellung von Gesicht, Gliedmaßen, Lippen, Schleimhaut, Zunge und/oder Kehlkopf, Atemnot,
- Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten,
- Fieber, Lymphknotenschwellung und/oder Halsentzündung.
In diesen Fällen dürfen Sie Corvo 20mg nicht weiter einnehmen, und Ihr Arzt wird entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Die Anwendung dieses Arzneimittels bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Halten Sie daher bitte die vom Arzt angeordneten Laborkontrollen und Untersuchungen unbedingt ein.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Die Daten zur Anwendung von Enalaprilmaleat bei Kindern mit Bluthochdruck sind begrenzt. Bezüglich der anderen Anwendungsgebiete gibt es keine Daten. Zur Anwendung von Enalprilmaleat liegen Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit nur zu Anwendung von Enalaprilmaleat bei Kindern ab 6 Jahren in der Behandlung von Bluthochdruck vor, daher wird Corvo 20mg für Kinder ausschließlich zur Behandlung dieser Erkrankung empfohlen. Neugeborene und Kinder mit Nierenerkrankungen sollen nicht mit Corvo 20mg behandelt werden.
2.2.b) Ältere Patienten
Die Dosis sollte sich nach der Nierenfunktion des Patienten richten.
2.2.c) Schwangerschaft
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie vermuten, schwanger zu sein (oder schwanger werden könnten). In der Regel wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, Corvo 20mg vor einer Schwangerschaft bzw. so bald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, abzusetzen, und er wird Ihnen ein anderes Arzneimittel empfehlen.
Die Anwendung von Corvo 20mg in der frühen Schwangerschaft wird nicht empfohlen und Corvo 20mg darf nicht mehr nach dem dritten Schwangerschaftsmonat eingenommen werden, da die Einnahme von Corvo 20mg in diesem Stadium zu schweren Schädigungen Ihres ungeborenen Kindes führen kann.
2.2.d) Stillzeit
Teilen sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie stillen oder mit dem Stillen beginnen wollen. Das Stillen von Neugeborenen (in den ersten Wochen nach der Geburt) und besonders von Frühgeburten wird nicht empfohlen, wenn Sie Corvo 20mg einnehmen.
Bei älteren Säuglingen sollte der Arzt Sie über Nutzen und mögliche Schäden der Anwendung von Corvo 20mg in der Stillzeit im Vergleich zu Behandlungsalternativen aufklären.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
2.3.Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Corvo 20mg und anderen Arzneimitteln ist insbesondere zu berücksichtigen:
- Harntreibende Arzneimittel mit verminderter Kaliumausscheidung (kaliumsparende Diuretika) und Kaliumpräparate: ACE-Hemmer mildern den Kaliumverlust durch harntreibende Arzneimittel. Bestimmte harntreibende Arzneimittel (kaliumsparende Diuretika, wie z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid), Kaliumpräparate, kaliumhaltige Salzersatzmittel oder Heparin (gerinnungshemmendes Arzneimittel) können zu einem deutlichen Anstieg des Kaliumwertes im Blut führen. Die gleichzeitige Anwendung sollte mit Vorsicht und unter häufiger Überprüfung der Kaliumwerte im Blut erfolgen.
- Andere harntreibende Arzneimittel (Thiazide oder Schleifendiuretika): Eine vorangegangene hoch dosierte Behandlung mit harntreibenden Arzneimitteln kann zu Volumenmangel und damit zum Risiko eines Blutdruckabfalls bei Therapiebeginn mit Corvo 20mg führen. Die blutdrucksenkende Wirkung kann durch Absetzen des harntreibenden Arzneimittels, einen Ausgleich des Volumenmangels bzw. Gabe von Salz oder durch Einleitung der Therapie mit Enalaprilmaleat in niedriger Dosierung vermindert werden.
- Andere blutdrucksenkende Arzneimittel (Antihypertensiva): Die gleichzeitige Anwendung von Corvo 20mg mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann die blutdrucksenkende Wirkung von Corvo 20mg verstärken. Auch die gleichzeitige Anwendung von Nitroglyzerin und anderen Nitraten oder anderen gefäßerweiternd wirkenden Arzneimitteln (Vasodilatatoren) kann den Blutdruck weiter senken.
- Lithium (Arzneimittel gegen Depressionen): Unter der gleichzeitigen Anwendung von ACE-Hemmern und Lithium wurde über reversible Anstiege der Lithiumwerte im Blut und schädliche (toxische) Effekte berichtet. Eine gleichzeitige Therapie mit bestimmten harntreibenden Arzneimitteln (Thiaziddiuretika) kann die Lithium-Konzentration im Blut und damit das Risiko einer schädlichen Wirkung von Lithium unter einer ACE-Hemmer-Therapie erhöhen. Die Anwendung von Corvo 20mg mit Lithium wird deshalb nicht empfohlen; sollte diese Kombination aber erforderlich sein, sind die Lithiumwerte im Blut sorgfältig zu überwachen.
- Arzneimittel gegen Depressionen sowie gegen andere psychische Erkrankungen, Betäubungsmittel, Narkosemittel (trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Anästhetika, Narkotika): Eine gleichzeitige Anwendung mit ACE-Hemmern kann zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen.
- Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen (nicht steroidale Antiphlogistika): Die Dauertherapie mit Arzneimitteln gegen Schmerzen und Entzündungen kann die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen. Eine gleichzeitige Behandlung kann zu einer Erhöhung der Kaliumwerte im Blut und zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen, die gewöhnlich reversibel ist. Selten kann es auch zu akutem Nierenversagen kommen, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, z.B. bei älteren Patienten oder Patienten mit Flüssigkeitsmangel.
- Sympathomimetika (Mittel, die ähnliche Wirkungen wie die körpereigenen Überträgerstoffe Noradrenalin bzw. Adrenalin hervorrufen, z.B. Blutdrucksteigerung): Sympathomimetika können die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen.
- Blutzuckersenkende Arzneimittel und Insulin (Antidiabetika): Bei gleichzeitiger Anwendung mit ACE-Hemmern kann es zu einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung kommen; es besteht das Risiko, dass Blutzuckerwerte unter Normalwerte absinken (Hypoglykämie). Diese Fälle treten offenbar insbesondere in den ersten Wochen der kombinierten Behandlung sowie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion auf.
- Acetylsalicylsäure (Arzneimittel, das in niedriger Dosierung zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird), Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolytika), Betablocker (Arzneimittel z.B. zur Behandlung des Bluthochdrucks): Eine gleichzeitige Behandlung mit Corvo 20mg kann erfolgen.
2.4.Bei Einnahme von Corvo 20mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Aufnahme von Corvo 20mg in den Körper. Alkohol verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern.
3.Wie ist Corvo 20mg einzunehmen?
Nehmen Sie Corvo 20mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) ein. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Die angegebene Tagesmenge wird in der Regel morgens auf einmal eingenommen, kann aber gegebenenfalls auch auf 2 Einnahmen morgens und abends verteilt werden.
Die Behandlung mit Corvo 20mg ist in der Regel eine Langzeittherapie. Es ist sehr wichtig, dass Sie Corvo 20mg einnehmen, so lange es Ihnen Ihr Arzt verordnet.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Sie sollten besonders vorsichtig sein, wenn Sie Ihre erste Dosis einnehmen oder wenn Ihre Dosis erhöht wird. Teilen Sie Ihrem Arzt unverzüglich mit, wenn Sie sich benommen oder schwindlig fühlen.
Vor und nach Beginn der Einnahme von Enalapril sollten Blutdruck und Nierenfunktion engmaschig überwacht werden, da über Blutdruckabfall und (seltener) nachfolgendes Nierenversagen berichtet wurde. Wenn Sie mit harntreibenden Arzneimitteln behandelt werden, sollte - falls möglich - deren Dosis vor Beginn der Einnahme von Enalapril verringert werden. Ein Blutdruckabfall bei Therapiebeginn mit Enalapril bedeutet nicht, dass auch während der Dauerbehandlung solche Reaktionen auftreten werden und schließt die Weiterbehandlung mit dem Arzneimittel nicht aus. Die Kaliumwerte im Blut und die Nierenfunktion sollten ebenfalls überwacht werden.
3.2.a) Bluthochdruck
3.2.a.1.Anfangs-Dosis
beträgt 1-mal täglich 5 mg Enalaprilmaleat bis maximal 1-mal täglich 20 mg Enalaprilmaleat je nach Schweregrad der Erkrankung und Ihrem Zustand.
3.2.a.2.Anfangs-Dosis bei leichtem Bluthochdruck
Die empfohlene Anfangs-Dosis beträgt 1-mal täglich 5 mg Enalaprilmaleat bis zu 10 mg Enalaprilmaleat täglich.
3.2.a.3.Anfangs-Dosis bei Patienten mit stark aktiviertem blutdruckregulierendem System z.B. bei Bluthochdruck aufgrund einer Nierenerkrankung, Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel, nicht ausgeglichener Herzleistungsschwäche oder schwerem Bluthochdruck
Die Therapie wird mit 1-mal täglich 5 mg Enalaprilmaleat oder einer geringeren Dosis eingeleitet. Bei Therapiebeginn kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen; eine engmaschige ärztliche Überwachung ist erforderlich.
3.2.a.4.Anfangs-Dosis bei Patienten mit vorausgegangener Therapie mit hoch dosierten harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika)
Die Therapie wird mit 1-mal täglich 5 mg Enalaprilmaleat oder einer geringeren Dosis eingeleitet.
Eine vorausgegangene Therapie mit hoch dosierten harntreibenden Arzneimitteln kann zu einem Flüssigkeitsmangel führen, sodass die Gefahr eines Blutdruckabfalls bei Therapiebeginn besteht. Wenn möglich sollten diese Arzneimittel 2 bis 3 Tage lang abgesetzt werden, bevor die Therapie mit 20 mg eingeleitet wird. Die Nierenfunktion und die Kaliumwerte im Blut sollten überwacht werden.
3.2.a.5.Erhaltungs-Dosis
Die übliche Erhaltungs-Dosis beträgt 1-mal täglich 20 mg Enalaprilmaleat. Eine Tageshöchst-Dosis von 40 mg Enalaprilmaleat sollte nicht überschritten werden.
3.2.b) Herzleistungsschwäche (symptomatische Herzinsuffizienz)/Funktionsstörung der linken Herzkammer (asymptomatische linksventrikuläre Dysfunktion)
3.2.b.1.Anfangs-Dosis
nalapril wird bei der Behandlung der Herzleistungsschwäche üblicherweise zusätzlich zu harntreibenden Arzneimitteln und Digitalis oder Betablockern angewendet. Die Anfangs-Dosis beträgt 1-mal täglich 2,5 mg Enalaprilmaleat. Die Therapie ist unter engmaschiger ärztlicher Überwachung einzuleiten, um die anfängliche Wirkung auf den Blutdruck zu ermitteln.
3.2.b.2.Erhaltungs-Dosis
Zu Beginn der Therapie kann es bei Patienten mit Herzleistungsschwäche zu einem Blutdruckabfall kommen. Wenn dieser behoben ist, sollte die Dosis schrittweise über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen auf die Erhaltungs-Dosis von 20 mg Enalaprilmaleat täglich gesteigert werden. Diese Dosis kann als Einzel-Dosis eingenommen oder auf zwei Gaben verteilt werden, je nach Verträglichkeit.
Eine Tageshöchst-Dosis von 2-mal 20 mg (entsprechend 40 mg Enalaprilmaleat), auf 2 Gaben verteilt, sollte nicht überschritten werden.
3.2.d) Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Grundsätzlich sollten die Abstände zwischen den Anwendungen von Enalapril verlängert werden und/oder die Dosis reduziert werden. Ihr Arzt wird Ihre Behandlung individuell festlegen.
3.2.d.1.Bei mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion
wird eine Dosis von 1-mal täglich 5 bis 10 mg Enalaprilmaleat empfohlen.
3.2.d.2.Bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung
wird eine Dosis von 1-mal täglich 2,5 mg Enalaprilmaleat empfohlen.
3.2.d.3.Für Dialyse-Patienten
wird eine Dosis von 1-mal täglich 2,5 mg Enalaprilmaleat an Dialyse-Tagen empfohlen. An dialysefreien Tagen richtet sich die Dosis nach der Blutdrucksenkung.
3.2.e) Dosierung bei älteren Patienten
Die Dosis sollte sich nach der Nierenfunktion des Patienten richten.
3.2.f) Dosierung bei Kindern
Wenn die Kinder Tabletten schlucken können, wird die Dosis vom Arzt individuell dem Zustand des Kindes und der Blutdrucksenkung angepasst.
3.2.f.1.Kinder mit Bluthochdruck und mit einem Gewicht von 20 kg bis 50 kg
Die empfohlene Anfangs-Dosis beträgt 1-mal täglich 2,5 mg Enalaprilmaleat.
Dabei darf eine Tageshöchst-Dosis von 20 mg Enalaprilmaleat nicht überschritten werden.
3.2.f.2.Kinder, die mehr als 50 kg wiegen
erhalten anfangs 1-mal täglich 5 mg Enalaprilmaleat.
Die weitere Dosierung wird vom Arzt dem Bedarf des Kindes angepasst.
Dabei darf eine Tageshöchst-Dosis von 40 mg Enalaprilmaleat nicht überschritten werden.
Neugeborene und Kinder mit Nierenerkrankungen sollen nicht mit Enalapril behandelt werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge Corvo 20mg eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie durch ein Versehen zu viele Tabletten eingenommen haben oder ein Kind einige Tabletten geschluckt hat, wenden Sie sich sofort an einen Arzt/Notarzt. Dieser kann entsprechend der Schwere der Vergiftung über die erforderlichen Maßnahmen entscheiden. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Überdosierung sind folgende Symptome möglich: starker Blutdruckabfall, Kreislaufversagen, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag, Herzklopfen, Nierenversagen, Atembeschleunigung, Schwindel, Angstgefühl und Husten. Bei Verdacht auf eine Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!
3.4.Wenn Sie die Einnahme von Corvo 20mg vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht zusätzlich mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Einnahme von Corvo 20mg wie verordnet fort.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Corvo 20mg abgebrochen wird
Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Corvo 20mg nicht ohne Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt! Bei Patienten mit Bluthochdruck kann der Blutdruck erneut ansteigen, und bei Patienten mit Herzleistungsschwäche können die Symptome wieder auftreten.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Corvo 20mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Beenden Sie die Behandlung mit Corvo 20mg und wenden Sie sich umgehend an einen Arzt, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerken:
- Schwellungen an Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen, die Atem- und Schluckbeschwerden bereiten können
- Schwellungen an Händen, Füßen oder Knöcheln
- Auftreten eines Hautausschlags mit roten Quaddeln (Nesselsucht)
Bitte beachten Sie, dass für Patienten mit schwarzer Hautfarbe das Risiko für diese Art von Reaktion höher ist. Wenn eines der o. g. Anzeichen auftritt, beenden Sie bitte umgehend die Einnahme von Corvo 20mg und wenden Sie sich an einen Arzt.
Zu Beginn der Behandlung mit Corvo 20mg können Sie sich schwach oder schwindelig fühlen. In diesem Fall hilft es, sich hinzulegen. Diese Beschwerden werden durch die Blutdrucksenkung verursacht und sollten sich mit andauernder Behandlung verbessern. Wenn Sie sich Sorgen machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
4.1.a) Blut- und Lymphsystem
4.1.a.1.Gelegentlich
Blutarmut durch vermehrten Zerfall roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie), Blutarmut durch Blutbildungsstörung im Knochenmark (aplastische Anämie).
4.1.a.2.Selten
Verminderung der Anzahl bestimmter Blutzellen (Neutropenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie) bis zu einer hochgradigen Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen mit Infektneigung und schweren Allgemeinsymptomen (Agranulozytose), Abnahme bestimmter Laborwerte (Hämoglobin und Hämatokrit), herabgesetzte Funktion des Knochenmarks (Knochenmarksdepression), Lymphknotenschwellung, Autoimmunkrankheiten.
4.1.b) Stoffwechsel
Gelegentlich: Zu niedrige Blutzuckerwerte (Hypoglykämie).
4.1.c) Augen
Sehr häufig: Verschwommensehen.
4.1.d) Nervensystem
4.1.d.1.Häufig
Kopfschmerzen, Depressionen.
4.1.d.2.Gelegentlich
Verwirrtheitszustände, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Missempfindungen (z.B. Kribbeln, pelziges Gefühl), Schwindel (Vertigo).
4.1.d.3.Selten:
Verändertes Träumen, Schlafstörungen.
4.1.e) Herz-Kreislauf-System
4.1.e.1.Sehr häufig
Schwindel.
4.1.e.2.Häufig
Übermäßige Blutdrucksenkung einschließlich übermäßiger Blutdruckabfall bei Lagewechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Hypotonie), kurzzeitiger Bewusstseinsverlust (Synkope), Herzinfarkt oder Schlaganfall, vermutlich infolge übermäßigen Blutdruckabfalls bei gefährdeten Patienten (Patienten mit Durchblutungsstörungen im Bereich des Herzens und/oder des Gehirns), Schmerzen im Brustkorb, Herzrhythmusstörungen, Herzengegefühl (Angina Pectoris), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie).
4.1.e.3.Gelegentlich
Übermäßiger Blutdruckabfall bei Lagewechsel vom Liegen zum Stehen (orthostatische Hypotonie), Herzklopfen.
4.1.e.4.Selten
Durch Gefäßkrämpfe bedingte Durchblutungsstörungen an Händen und Füßen (Raynaud-Phänomen).
4.1.f) Atemwege
4.1.f.1.Sehr häufig
Husten.
4.1.f.2.Häufig
Atemnot (Dyspnoe).
4.1.f.3.Gelegentlich
Verstärkte Schleimabsonderung aus der Nase (Rhinorrhö), Halsschmerzen und Heiserkeit, krampfartige Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), Asthma.
4.1.f.4.Selten
Auffälligkeiten im Lungengewebe (pulmonale Infiltrate), Schnupfen, allergische Entzündungen der Lunge (allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie).
4.1.g) Magen-Darm-Trakt
4.1.g.1.Sehr häufig
Übelkeit.
4.1.g.2.Häufig
Durchfall, Bauchschmerzen, Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust.
4.1.g.3.Gelegentlich
Darmverschluss (Ileus), Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Magenreizung, Mundtrockenheit, Magengeschwür (peptisches Ulkus).
4.1.g.4.Selten
Entzündungen der Mundschleimhaut mit Geschwürbildung (Stomatitis/aphthöse Ulzerationen), Entzündungen der Zungenschleimhaut (Glossitis).
4.1.g.5.Sehr selten
Gewebeschwellung des Darms (intestinales angioneurotisches Ödem).
4.1.h) Leber und Galle
Selten: Leberversagen, Leberentzündung (Hepatitis - hepatozellulär oder cholestatisch, einschließlich hepatische Nekrose), Gelbsucht.
4.1.i) Haut und Unterhautgewebe
4.1.i.1.Häufig
Ausschlag, Überempfindlichkeit/Gewebeschwellung (angioneurotisches Ödem): angioneurotische Ödeme mit Beteiligung von Gesicht, Gliedmaßen, Lippen, Zunge, Stimmapparat des Kehlkopfes (Glottis) und/oder Kehlkopf wurden beobachtet.
4.1.i.2.Gelegentlich
Vermehrtes Schwitzen, Juckreiz, Nesselsucht, Haarausfall.
4.1.i.3.Selten
Schwerwiegende Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis, toxische epidermale Nekrolyse, Pemphigus, Erythroderma). Ein Symptomenkomplex wurde beschrieben, der mit einigen oder allen der folgenden Nebenwirkungen einhergehen kann: Fieber, Entzündung seröser Häute (Serositis), Gefäßentzündung (Vaskulitis), Muskel- und Gelenkschmerzen/Muskel- und Gelenkentzündungen (Myalgien/Myositis, Arthralgien/ Arthritis) und bestimmten Laborwertveränderungen (positive ANA-Titer, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie und Leukozytose). Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit oder andere Reaktionen der Haut können auftreten.
4.1.j) Nieren und ableitende Harnwege
4.1.j.1.Gelegentlich
Nierenfunktionsstörungen, Nierenversagen, vermehrte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie).
4.1.j.2.Selten
Verminderte Harnausscheidung (Oligurie).
4.1.k) Fortpflanzungsorgane und Brust
4.1.k.1.Gelegentlich
Impotenz.
4.1.k.2.Selten
Vergrößerung der Brust bei Männern (Gynäkomastie).
4.1.l) Allgemein
4.1.l.1.Sehr häufig
Schwächegefühl.
4.1.l.2.Häufig
Müdigkeit.
4.1.l.3.Gelegentlich
Muskelkrämpfe, Gesichtsrötung (Flush), Ohrgeräusche (Tinnitus), Unwohlsein, Fieber.
4.1.m) Laborwerte
4.1.m.1.Häufig
Anstieg der Kaliumwerte im Blut, Anstieg der Kreatininwerte im Blut.
4.1.m.2.Gelegentlich
Anstieg des Harnstoffs im Blut, Abnahme der Natriumwerte im Blut.
4.1.m.3.Selten
Erhöhte Leberwerte (Leberenzyme, Serum-Bilirubin).
4.2.Gegenmaßnahmen
Falls Sie den Verdacht haben, dass sich bei Ihnen eine schwerwiegende Hautreaktion entwickelt, müssen Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen und gegebenenfalls die Behandlung mit Corvo 20mg abbrechen.
Eine Gewebeschwellung (angioneurotisches Ödem) mit Beteiligung von Kehlkopf, Stimmapparat des Kehlkopfes und/oder Zunge muss von Ihrem Arzt sofort mit Notfallmedikamenten behandelt werden.
Wenn bei Ihnen eine Gelbsucht auftritt oder die Leberenzymwerte bei Ihnen deutlich ansteigen, müssen Sie die Behandlung abbrechen, und Ihr Arzt wird Sie überwachen.
Beim Auftreten von Fieber, Lymphknotenschwellungen und/oder Halsentzündung benachrichtigen Sie bitte umgehend Ihren Arzt, damit er das weiße Blutbild untersuchen kann.
Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt. Er wird über den Schweregrad und gegebenenfalls über erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist Corvo 20mg aufzubewahren?
Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
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