Patienteninformation für "Risperidon“
1.Was ist "Risperidon“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Risperidon“ enthält den Wirkstoff Risperidon, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Antipsychotika.
Risperidon ist ein sogenanntes atypisches Neuroleptikum zur Behandlung bestimmter psychischer Störungen.
Risperidon ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Risperidon gibt es üblicherweise als
- Filmtabletten enthaltend 0,25 mg, 0,5 mg, 1 mg, 2 mg, 3 mg, 4 mg, 6 mg oder 8 mg Risperidon,
- Schmelztabletten enthaltend 0,5 mg, 1 mg, 2 mg, 3 mg oder 4 mg Risperidon,
- Lösung zum Einnehmen enthaltend 1 mg Risperidon in 1 ml,
- Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer verzögert freisetzenden Suspension zur intramuskulären Injektion enthaltend 25 mg, 37,5 mg oder 50 mg Risperidon.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Risperidon wird angewendet
- bei Schizophrenie, bei der Sie Dinge sehen, hören oder fühlen können, die nicht da sind, Dinge glauben können, die nicht wahr sind, oder sich ungewöhnlich misstrauisch oder verwirrt fühlen können.
- bei Manie, bei der Sie sich sehr aufgeregt, euphorisch, agitiert, enthusiastisch oder hyperaktiv fühlen können. Manie tritt im Rahmen einer Erkrankung, die als "manisch-depressive Krankheit" bezeichnet wird, auf.
- zur Kurzzeitbehandlung (bis zu 6 Wochen) von lang anhaltender Aggression bei Personen mit Alzheimer-Demenz, die sich oder anderen Schaden zufügen. Alternative (nicht-medikamentöse) Behandlungen sollten zuvor angewendet worden sein.
- zur Kurzzeitbehandlung (bis zu 6 Wochen) von lang anhaltender Aggression bei geistig behinderten Kindern (ab mindestens 5 Jahren) und Jugendlichen mit Verhaltensstörung.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Risperidon“ beachten?
2.1."Risperidon“ darf nicht eingenommen werden,
bei Überempfindlichkeit gegenüber Risperidon oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Risperidon“ ist erforderlich
Sprechen Sie vor Einnahme von "Risperidon“ mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn:
- Sie Probleme mit dem Herzen haben. Beispiele umfassen einen unregelmäßigen Herzrhythmus oder wenn Sie zu niedrigem Blutdruck neigen oder wenn Sie Arzneimittel für Ihren Blutdruck einnehmen. "Risperidon“ kann einen niedrigen Blutdruck verursachen. Ihre Dosis sollte gegebenenfalls angepasst werden.
- bei Ihnen Faktoren bekannt sind, die einen Schlaganfall begünstigen, wie hoher Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Probleme mit den Blutgefäßen des Gehirns,
- bei Ihnen unwillkürliche Bewegungen der Zunge, des Mundes oder im Gesicht aufgetreten sind,
- Sie jemals in einem Zustand waren, dessen Symptome Fieber, Muskelsteifheit, Schweißausbrüche oder eine Bewusstseinsminderung einschließen (auch bekannt als "Malignes Neuroleptisches Syndrom“),
- Sie an der Parkinson-Krankheit oder an Demenz leiden,
- Sie Diabetiker sind: Weil Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder die Verschlechterung eines schon bestehenden Diabetes mellitus bei Patienten, die "Risperidon“ einnehmen, beobachtet wurde, sollte Ihr Arzt auf Anzeichen eines erhöhten Blutzuckerspiegels achten. Bei Patienten mit schon bestehendem Diabetes mellitus sollte der Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
- Sie an Epilepsie leiden,
- Sie männlich sind und schon einmal eine lang anhaltende oder schmerzhafte Erektion hatten,
- Sie Probleme haben, Ihre Körpertemperatur oder ein Überhitzen zu kontrollieren,
- Sie Nierenprobleme haben,
- Sie Leberprobleme haben,
- Sie anomal hohe Werte des Hormons Prolaktin in Ihrem Blut haben oder wenn Sie an einem Tumor leiden, der möglicherweise prolaktinabhängig ist,
- Sie oder ein Verwandter schon einmal venöse Thrombosen (Blutgerinnsel) hatten, denn derartige Arzneimittel werden mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben aufgeführten Zustände auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie "Risperidon“ einnehmen.
Bei Personen unter Behandlung mit Risperidon besteht das Risiko eines intraoperativen Floppy Iris Syndroms (IFIS) während einer Kataraktoperation. Da IFIS mit einer erhöhten Rate von Komplikationen bei Kataraktoperationen in Zusammenhang steht, sollte die aktuelle oder vorhergehende Anwendung dieses Arzneimittels vor der Operation abgefragt werden. Bei der Durchführung von Kataraktoperationen ist entsprechende Vorsicht geboten.
"Risperidon“ kann zu einer Gewichtszunahme führen. Eine erhebliche Gewichtszunahme kann Ihre Gesundheit gefährden. Ihr Arzt sollte regelmäßig Ihr Gewicht überprüfen.
Hinweise zu sonstigen Bestandteilen: Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden. Schmelztabletten können Aspartam enthalten. Aspartam ist eine Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie. Filmtabletten können Gelborange S (E110) enthalten. Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
2.2.a) Kinder
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten wegen einer Schizophrenie oder wegen Manie nicht mit Risperidon behandelt werden.
Kinder unter 5 Jahren sollten auch wegen einer Verhaltensstörung nicht mit Risperidon behandelt werden. Für ältere Kinder hängt die Dosis vom Gewicht des Kindes ab. Bevor die Behandlung der Verhaltensstörung beginnt, sollten andere Gründe für ein aggressives Verhalten ausgeschlossen worden sein. Falls während der Behandlung mit Risperidon Müdigkeit auftritt, kann ein Wechsel des Einnahmezeitpunktes die Aufmerksamkeitsschwierigkeiten verbessern.
2.2.b) Ältere Patienten
Bei älteren Patienten mit Demenz besteht ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Sie sollten kein Risperidon anwenden, wenn Sie an einer Demenz leiden, die auf einen Schlaganfall zurückzuführen ist. Während der Behandlung mit Risperidon sollten Sie regelmäßig Ihren Arzt aufsuchen. Wenn Sie oder Ihr Betreuer eine plötzliche Veränderung Ihres geistigen Zustandes oder eine plötzliche Schwäche oder Gefühllosigkeit in Gesicht, Armen oder Beinen, besonders auf einer Seite, oder eine verwaschene Sprache, selbst für kurze Zeit, bemerken, ist eine medizinische Behandlung unverzüglich erforderlich. Dies können Anzeichen eines Schlaganfalls sein.
Risperidon allein oder mit Furosemid angewendet, kann das Risiko für einen Schlaganfall oder Tod bei älteren Personen mit Demenz erhöhen.
2.2.c) Schwangerschaft
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie "Risperidon“ einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder versuchen, schwanger zu werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie es einnehmen können.
Bei neugeborenen Babys von Müttern, die "Risperidon“ im letzten Trimenon (letzte drei Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
2.2.d) Stillzeit
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie "Risperidon“ einnehmen, wenn Sie stillen. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie es einnehmen können.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit "Risperidon“ können Schwindel, Müdigkeit und Sehstörungen auftreten. Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und Sie dürfen keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, ohne zuerst mit Ihrem Arzt zu sprechen.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel handelt.
Es ist für Sie besonders wichtig, mit Ihrem Arzt oder Apotheker zu sprechen, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder anwenden:
- Arzneimittel, die auf Ihr Gehirn wirken, um Ihnen zu helfen, sich zu beruhigen (Benzodiazepine) oder manche Schmerzmittel (Opiate), Arzneimittel gegen Allergie (einige Antihistaminika). Risperidon könnte die sedierende (beruhigende und müde machende) Wirkung dieser Arzneimittel steigern.
- Arzneimittel, die die elektrische Aktivität Ihres Herzens verändern können, wie zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung von Malaria, Herzrhythmusstörungen, Allergien (Antihistaminika), einige Antidepressiva oder andere Arzneimittel zur Behandlung seelischer Probleme
- Arzneimittel, die den Herzschlag verlangsamen
- Arzneimittel, die einen niedrigen Kalium-Wert im Blut bewirken (wie zum Beispiel bestimmte Diuretika)
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck. "Risperidon“ kann zu niedrigem Blutdruck führen
- Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (wie zum Beispiel Levodopa)
- Wassertabletten (Diuretika), die bei Herzproblemen oder Schwellungen von Körperteilen aufgrund der Ansammlung von zu viel Flüssigkeit angewendet werden (wie zum Beispiel Furosemid oder Hydrochlorothiazid). Risperidon allein oder mit Furosemid angewendet, kann das Risiko für einen Schlaganfall oder Tod bei älteren Personen mit Demenz erhöhen.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Risperidon herabsetzen:
- Rifampicin (ein Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Infektionen)
- Carbamazepin, Phenytoin (Arzneimittel gegen Epilepsie)
- Phenobarbital
Wenn Sie mit der Einnahme solcher Arzneimittel beginnen oder die Einnahme beenden, brauchen Sie gegebenenfalls eine andere Dosierung von Risperidon.
Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Risperidon steigern:
- Chinidin (eingesetzt bei bestimmten Formen von Herzerkrankungen)
- Antidepressiva, wie zum Beispiel Paroxetin, Fluoxetin, trizyklische Antidepressiva
- Arzneimittel, die als Betablocker bekannt sind (eingesetzt zur Behandlung von hohem Blutdruck)
- Phenothiazine (zum Beispiel als Arzneimittel eingesetzt, um Psychosen zu behandeln oder zur Beruhigung)
- Cimetidin, Ranitidin (Säureblocker für den Magen)
Wenn Sie mit der Einnahme solcher Arzneimittel beginnen oder die Einnahme beenden, brauchen Sie gegebenenfalls eine andere Dosierung von Risperidon.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben aufgeführten Zustände auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie "Risperidon“ einnehmen.
2.4.Woran ist bei Einnahme von "Risperidon“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Sie können dieses Arzneimittel zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon einnehmen. Vermeiden Sie das Trinken von Alkohol, wenn Sie "Risperidon“ einnehmen.
3.Wie ist "Risperidon“ einzunehmen?
Nehmen Sie "Risperidon“ immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Sie können "Risperidon“ zu einer Mahlzeit oder unabhängig davon einnehmen.
Nehmen Sie Filmtabletten mit einem Glas Wasser ein.
Schmelztablette wird sofort auf Ihre Zunge gelegt. Die Tablette beginnt, sich in wenigen Sekunden aufzulösen. Falls gewünscht, kann Wasser verwendet werden. Öffnen Sie die Blisterpackung der Schmelztabletten nicht bis zur Einnahme. Ziehen Sie die Blisterpackung auf, um die Tablette freizulegen. Drücken Sie die Tablette nicht durch die Folie, da sie brechen könnte. Entnehmen Sie die Tablette mit trockenen Händen aus der Blisterpackung.
Lösung zum Einnehmen ist inkompatibel mit den meisten Arten von Tee, inklusive schwarzem Tee.
Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie viel von dem Arzneimittel Sie über welchen Zeitraum einnehmen sollen. Dies hängt von ihrem jeweiligen Zustand ab und ist von Person zu Person unterschiedlich.
Ein ausschleichendes Absetzen wird empfohlen. Beschwerden einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und Schlaflosigkeit, wurden sehr selten nach einer abrupten Beendigung einer hochdosierten Medikation beschrieben. Das erneute Auftreten der psychotischen Symptome kann ebenfalls vorkommen und über das Auftreten unwillkürlicher Bewegungsstörungen (wie zum Beispiel Akathisie, Dystonie und Dyskinesie) wurde berichtet.
Die Behandlungsdauer bei Patienten mit Alzheimer-Demenz oder Verhaltensstörung soll üblicherweise nicht länger als 6 Wochen betragen.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Behandlung der Schizophrenie
3.2.a.1.Erwachsene
Die übliche Anfangs-Dosis beträgt 2 mg Risperidon pro Tag und könnte am 2. Tag auf 4 mg Risperidon pro Tag erhöht werden. Anschließend kann die Dosis von Ihrem Arzt angepasst werden, je nachdem, wie Sie auf die Behandlung ansprechen. Die meisten Personen fühlen sich mit einer täglichen Dosis von 4 bis 6 mg Risperidon besser. Diese Gesamttages-Dosis kann in eine Dosis oder zwei Dosierungen täglich unterteilt werden. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, was für Sie am besten ist.
3.2.a.2.Ältere Patienten
Ihre Anfangs-Dosis liegt üblicherweise bei 0,5 mg Risperidon 2-mal täglich. Ihre Dosis kann anschließend schrittweise von Ihrem Arzt auf 1 bis 2 mg Risperidon 2-mal täglich erhöht werden. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, was für Sie am besten ist.
3.2.b) Behandlung der Manie
3.2.b.1.Erwachsene
Ihre Anfangs-Dosis liegt gewöhnlich bei 2 mg Risperidon 1-mal täglich. Anschließend kann die Dosis von Ihrem Arzt schrittweise angepasst werden, je nach dem, wie Sie auf die Behandlung ansprechen. Die meisten Personen fühlen sich mit einer einmal täglichen Dosis von 1 bis 6 mg Risperidon besser.
3.2.b.2.Ältere Patienten
Ihre Anfangs-Dosis liegt üblicherweise bei 0,5 mg Risperidon 2-mal täglich. Ihre Dosis kann anschließend schrittweise von Ihrem Arzt auf 1 bis 2 mg Risperidon 2-mal täglich angepasst werden, abhängig davon wie Sie auf die Behandlung ansprechen.
3.2.c) Behandlung anhaltender Aggressionen bei Personen mit Alzheimer-Demenz einschließlich ältere Personen
Ihre Anfangs-Dosis liegt gewöhnlich bei 0,25 Risperidon 2-mal täglich. Anschließend kann die Dosis von Ihrem Arzt schrittweise angepasst werden, je nach dem, wie Sie auf die Behandlung ansprechen. Die meisten Personen fühlen sich besser mit 0,5 mg Risperidon 2-mal täglich. Einige Patienten könnten 1 mg Risperidon 2-mal täglich benötigen.
3.2.d) Behandlung von Verhaltensstörung bei Kindern und Jugendlichen
3.2.d.1.Bei Kindern, die weniger als 50 kg wiegen
Die Anfangs-Dosis beträgt normalerweise 0,25 mg Risperidon 1-mal täglich. Die Dosis kann jeden 2. Tag in Schritten von 0,25 mg Risperidon pro Tag erhöht werden. Die gewöhnliche Erhaltungs-Dosis beträgt 0,25 mg bis 0,75 mg Risperidon 1-mal täglich.
3.2.d.2.Bei Kindern, die 50 kg oder mehr wiegen
Die Anfangs-Dosis beträgt normalerweise 0,5 mg Risperidon 1-mal täglich. Diese Dosis kann jeden 2. Tag in Schritten von 0,5 mg Risperidon pro Tag erhöht werden. Die gewöhnliche Erhaltungs-Dosis beträgt 0,5 mg bis 1,5 mg Risperidon 1-mal täglich.
3.2.e) Personen mit Nieren- oder Leberproblemen
Ungeachtet dessen, welche Erkrankung behandelt wird, sollen die Anfangsdosierungen und die folgenden Dosierungen halbiert werden. Eine Dosiserhöhung soll bei diesen Patienten langsamer erfolgen. Risperidon soll bei dieser Patientengruppe mit Vorsicht angewendet werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Risperidon“ eingenommen haben, als Sie sollten
Suchen Sie sofort einen Arzt auf. Nehmen Sie die Arzneimittelpackung mit dorthin. Im Falle einer Überdosierung fühlen Sie sich möglicherweise schläfrig oder müde oder haben anomale Körperbewegungen, Probleme beim Stehen oder Gehen, fühlen sich schwindelig aufgrund von zu niedrigem Blutdruck oder haben anomale Herzschläge oder Krampfanfälle.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Risperidon“ vergessen haben
Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Behandlung zum nächsten geplanten Einnahmezeitpunkt in der verordneten Dosis fort.
Falls Sie zwei oder mehrere Einnahmen verpassen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Risperidon“ abgebrochen wird
Sie sollten die Einnahme dieses Arzneimittels nicht beenden, außer wenn es Ihnen von Ihrem Arzt gesagt wird. Ansonsten können Ihre Symptome wieder auftreten. Wenn Ihr Arzt entscheidet das Arzneimittel abzusetzen, wird Ihre Dosis schrittweise über einige Tage herabgesetzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Verwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Risperidon“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit des Auftretens nicht bekannt (Häufigkeit aufgrundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie:
- Blutgerinnsel in den Venen entwickeln, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
- Demenz haben und bei Ihnen plötzlich eine Veränderung Ihres geistigen Zustands auftritt oder Sie ein plötzliches Schwäche- oder Taubheitsgefühl in Gesicht, Armen oder Beinen, besonders auf einer Seite, oder eine undeutliche Sprache, selbst nur kurzfristig, entwickeln. Dies können Hinweise auf einen Schlaganfall sein.
- Fieber, Muskelsteifheit, Schweißausbrüche oder eine Bewusstseinsminderung (eine Erkrankung, die "Malignes Neuroleptisches Syndrom" genannt wird) bemerken. Eine sofortige medizinische Behandlung könnte erforderlich sein.
- männlich sind und bei Ihnen eine lang anhaltende oder schmerzhafte Erektion auftritt. Dies wird Priapismus genannt. Eine sofortige medizinische Behandlung könnte erforderlich sein.
- unwillkürliche, rhythmische Bewegungen der Zunge, des Mundes oder im Gesicht bemerken. Ein Absetzen von Risperidon kann erforderlich sein. Wenn Sie eine der oben beschriebenen Nebenwirkungen bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:
4.1.a) Sehr häufig
Parkinsonismus. Dies ist eine medizinische Bezeichnung, die viele Symptome umfasst. Jedes einzelne Symptom kann bei weniger als 1 von 10 Personen auftreten. Parkinsonismus schließt ein: Anstieg der Speichelsekretion oder wässriger Mund, Steifheit der Skelettmuskulatur, vermehrter Speichelfluss aus dem Mund, Reflexe beim Abwinkeln der Extremitäten, langsame, reduzierte oder beeinträchtigte Bewegungen, Ausdruckslosigkeit des Gesichts, Muskelfestigkeit, steifer Nacken, Muskelsteifheit, kleine, schlurfende, eilige Schritte und Fehlen normaler Armbewegungen beim Gehen, anhaltendes Blinzeln als Reaktion auf Klopfen auf die Stirn (ein anomaler Reflex). Kopfschmerz, Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten.
4.1.b) Häufig
Benommenheit, Erschöpfung, Ruhelosigkeit, Unvermögen, still zu sitzen, Reizbarkeit, Angstzustände, Schläfrigkeit, Schwindel, mangelnde Aufmerksamkeit, erschöpft sein, Schlafstörungen, Tremor, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, verstärkter Appetit, Bauchschmerzen oder -beschwerden, Halsschmerzen, trockener Mund, Gewichtszunahme, Anstieg der Körpertemperatur, verminderter Appetit, Probleme beim Atmen, Lungeninfektion (Pneumonie), Grippe, Infektion der Atemwege, verschwommenes Sehen, verstopfte Nase, Nasenbluten, Husten, Infektion der Harnwege, Bettnässen, Muskelkrämpfe, unfreiwillige Bewegungen von Muskeln in Gesicht oder Armen und Beinen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Schwellung der Arme und Beine, Schmerzen in Armen und Beinen, Hautausschlag, Hautrötung, schneller Herzschlag, Brustschmerzen, Prolaktinhormonspiegel im Blut erhöht.
4.1.c) Gelegentlich
Übermäßiges Trinken von Wasser, Stuhlinkontinenz, Durst, sehr harter Stuhl, Heiserkeit oder Störungen der Stimme, Diabetes mellitus, hoher Blutzucker, Lungenentzündung, die durch das Einatmen von Nahrung in die Atemwege verursacht wird, Infektion der Harnblase, Bindehautentzündung, Infektion der Nasennebenhöhlen, Virusinfektion, Ohreninfektion, Mandelentzündung, Infektionen unter der Haut, Augeninfektion, Mageninfektion, Ausfluss aus dem Auge, Pilzinfektion der Nägel, anomale elektrische Erregungsausbreitung des Herzens, Abfall des Blutdrucks nach dem Stehen, niedriger Blutdruck, Schwindelgefühl nach Lageänderung des Körpers, anomale elektrische Herzaufzeichnungen (EKG), anomaler Herzrhythmus, Wahrnehmung des Herzschlages, beschleunigter oder verlangsamter Herzschlag, Unfähigkeit, Wasser zu lassen oder unvollständige Entleerung der Blase, Harninkontinenz, Schmerzen beim Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, Verwirrtsein, Störung der Aufmerksamkeit, niedrige Aufmerksamkeit, übermäßig viel Schlaf, Nervosität, freudig erregte Stimmung (Manie), Mangel an Energie und Interesse, Leberenzyme erhöht, Zahl der weißen Blutkörperchen erniedrigt (einschließlich derer, die Sie gegen bakterielle Infektionen schützen), niedriger Hämoglobinwert oder niedrige Zahl roter Blutkörperchen (Anämie), Zahl der eosinophilen Blutkörperchen erhöht (spezielle weiße Blutkörperchen), Blut-Kreatininphosphokinase erhöht, Verringerung der Zahl der Blutplättchen (Blutzellen, die helfen, eine Blutung zu stoppen), erhöhtes Cholesterin und erhöhte Trigylzeride (Blutfette), Muskelschwäche, Muskelschmerz, Ohrenschmerzen, Nackenschmerzen, angeschwollene Gelenke, anomale Haltung, steife Gelenke, Muskelschmerz im Brustkorb, Beschwerden in der Brust, Hautschädigung, Hauterkrankungen, trockene Haut, starkes Hautjucken, Akne, Haarausfall, Hautentzündung durch Milben, Hautverfärbung, Hautverdickung, Erröten, verringerte Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit der Haut, Entzündung der fettigen Haut, Ausbleiben der Menstruation, sexuelle Funktionsstörung, erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörung, Absonderung aus der Brust, Vergrößerung der Brust bei Männern, verringerter sexueller Antrieb, unregelmäßige Menstruation, vaginaler Ausfluss, Ohnmacht, Gehstörungen, Trägheit, verminderter Appetit, der in mangelhafter Ernährung und niedrigem Körpergewicht resultiert, Gefühl, "nicht auf der Höhe" zu sein, Gleichgewichtsstörung, Allergie, Flüssigkeitsansammlung, Sprachstörung, Schüttelfrost, anomale Koordination, anomales Geschmacksempfinden, schmerzhafte Überempfindlichkeit gegenüber Licht, erhöhter Blutfluss zum Auge, geschwollenes Auge, trockenes Auge, Zunahme des Tränenflusses, Beschwerden in den Atemwegen, Stauungslunge, rasselndes Lungengeräusch, Verstopfung der Atemwege, Probleme beim Sprechen, Schwierigkeiten beim Schlucken, Husten mit Auswurf, Heiserkeit/pfeifendes Geräusch beim Atmen, grippeähnliche Erkrankung, Verstopfung der Nasennebenhöhlen fehlende Reaktion auf Reize, Verlust des Bewusstseins, plötzliches Anschwellen von Lippen und Augen in Verbindung mit erschwerter Atmung, plötzliche Schwäche oder Taubheit von Gesicht, Armen oder Beinen, besonders auf einer Seite, oder Fälle von verwaschener Sprache, die weniger als 24 Stunden anhalten (dies sind sogenannte minimale Schlaganfälle oder Schlaganfälle), unfreiwillige Bewegungen des Gesichts, der Arme oder Beine, Klingeln in den Ohren, Flüssigkeitsansammlung im Gesicht.
4.1.d) Selten
Unfähigkeit, einen Orgasmus zu erreichen, Menstruationsstörungen, Schuppen, Arzneimittelallergie, Kältegefühl in Armen und Beinen, Anschwellen der Lippen, Entzündung der Lippen, Glaukom, verringerte Sehschärfe, Verkrusten des Augenlidrandes, Augenrollen, Emotionslosigkeit, Bewusstseinsänderung mit erhöhter Körpertemperatur und Muskelzucken, Flüssigkeitsansammlung über den ganzen Körper, Arzneimittelentzugs-Syndrom, verringerte Körpertemperatur, schnelles flaches Atmen, Schwierigkeiten beim Atmen im Schlaf, chronische Mittelohrentzündung, Darmverschluss, verringerte Blutzufuhr zum Gehirn, Abnahme der weißen Blutkörperchen, unangemessene Absonderung eines Hormons, das die Harnmenge kontrolliert, Abbau von Muskelfasern und Schmerzen in den Muskeln (Rhabdomylose), Bewegungsstörungen, Zittern des Kopfes, Koma infolge eines unkontrollierten Diabetes, Gelbfärbung von Haut und Augen (Gelbsucht), Entzündung der Bauchspeicheldrüse, niedriger Blutzucker.
4.1.e) Sehr selten
Lebensbedrohliche Komplikationen eines unkontrollierten Diabetes
4.1.f) Häufigkeit nicht bekannt
Schwere allergische Reaktion, die zu Schwierigkeiten beim Atmen und zum Schock führt, Fehlen der Granulozyten (eine Art der weißen Blutkörperchen, die gegen Infektionen hilft), verlängerte und schmerzhafte Erektion, gefährliche übermäßige Aufnahme von Wasser.
4.1.g) Nebenwirkungen von Risperidon-Injektion
Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei der Anwendung von Risperidon-Injektion mit Langzeitwirkung, beobachtet. Selbst wenn Sie nicht mit Injektionen mit Langzeitwirkung behandelt werden, sollten Sie beim Auftreten einer der folgenden Ereignisse Ihren Arzt aufsuchen: Darminfektion, Abszess unter der Haut, Prickeln, Stechen oder Taubheit der Haut, Ekzem, Depression, Krämpfe, Augenzwinkern, drehendes oder schwankendes Gefühl, langsamer Herzschlag, Bluthochdruck, Zahnschmerzen, Krämpfe in der Zunge, Gesäßschmerzen, Gewichtsabnahme.
Hinweis:
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist "Risperidon“ aufzubewahren?
Lagern Sie Filmtabletten, Schmelztabletten und Lösung zu Einnehmen bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Trockensubstanz für Injektionslösung: Die gesamte Packung im Kühlschrank (2-8°C) lagern. Wenn eine Kühlung nicht möglich ist, kann die Packung vor der Anwendung bis zu 7 Tage bei Raumtemperatur (unter 25°C) gelagert werden.
Lösung zum Einnehmen: Nicht mehr anwenden, wenn seit dem Öffnen der Flasche mehr als 6 Monate vergangen sind.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
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