Vorbereitung auf die Operation

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Vor jeder Operation findet ein Gespräch mit einem Anästhesisten statt - eine Gelegenheit für die Klärung offener Fragen.

Neben speziellen Hinweisen, die individuell vom jeweiligen Eingriff und Patienten abhängen, gibt es einige allgemeine Tipps zur Vorbereitung eines chirurgischen Eingriffs:

  • Zum Vorgespräch mit dem Anästhesisten sollten Sie (falls nötig) die internistische Operationsfreigabe durch den Hausarzt sowie die Befunde von EKG, Blutbild und gegebenenfalls weiteren Untersuchungen mitbringen.
  • Der Arzt sollte über frühere Operationen und Erkrankungen sowie über Allergien informiert sein.
  • Die Pille und andere Hormonpräparate sollten Sie einen Monat vor der Operation absetzen. Wegen der erhöhten Blutungsneigung kurz vor und während der Periode sollte der Operationstermin bei Frauen möglichst nach der Regelblutung liegen.
  • Blutverdünnende Medikamente sollten Sie zwei Wochen vor der Operation nicht mehr einnehmen. Dazu zählen auch freiverkäufliche Präparate mit Acetylsalicylsäure oder Johanniskraut.
  • Mindestens vier Wochen vor größeren Eingriffen sollten Sie auf das Rauchen verzichten, weil Nikotin den Wundheilungsprozess verzögert. Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch von Alkohol zwei Wochen vor dem Eingriff Abstand nehmen.
  • Kommen Sie ohne Make-up und Nagellack zur Operation. Der Anästhesist kann aus der Farbe der Haut und der Nägel Rückschlüsse auf Ihr Befinden während des Eingriffs ziehen.
  • Fragen Sie nach Kompressionsstrümpfen zur Thromboseprophylaxe und anderen Hilfsmittel, die Sie nach der Operation benötigen (z. B. Krücken oder ein Mieder). Was Sie brauchen, sagt Ihnen der Arzt.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) empfiehlt in ihren Leitlinien zur präoperativen Nüchternheit, 6 Stunden vor einer Operation nichts mehr zu essen und 2 Stunden davor nichts mehr zu trinken. Nach den neuen Leitlinien von 2011 ist eine längere Trinkabstinenz allerdings nicht nötig, da sich diese vor allem bei Kindern und älteren Menschen ungünstig auswirkt und das Wohlbefinden beeinträchtigt. Bis zwei Stunden vor dem Eingriff können und sollen die Patienten klare Flüssigkeiten wie Wasser, klare Fruchtsäfte, Tee oder Kaffee – sogar mit einem kleinen Schluck Milch erlaubt – zu sich nehmen. Auch klare, kohlenhydratreiche Getränke (z. B. Maltodextrine) werden bis zwei Stunden vor der OP als sicher eingestuft. Säuglinge dürfen bis zu vier Stunden präoperativ gestillt werden, danach nur noch klare Flüssigkeiten zu trinken bekommen.
    Die Zeitgrenzen für Nahrungsmittel gelten in gleicher Weise auch für Patienten, deren Magen sich verzögert entleert, also für Menschen mit Adipositas, gastroösophagealer Refluxkrankheit oder Diabetes wie auch für Schwangere außerhalb der Entbindung.
    Nach der Operation können Kinder und Erwachsene etwas trinken , sobald sie Durst haben.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie jemand in die Klinik begleitet und auch wieder abholt.

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Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Thilo Machotta | zuletzt geändert am um 16:05 Uhr