Medizinlexikon

Gefäßerweiternde Medikamente (Vasodilatanzien)

Medikamente, die die Blutgefäße weiter stellen. Gefäßerweiternde Medikamente senken den Blutdruck, beseitigen Durchblutungsstörungen und entlasten das Herz bei Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit. Zu den gefäßerweiternden Medikamenten zählen Nitrate, Alphablocker, ACE-Hemmer, Ginkgo-Präparate, Kalziumantagonisten, Dihydralazin, Minoxidil, Dihydroergotoxin, Nikotinsäureanaloga und Pentoxifyllin. Nitrate wirken vor allem auf die Venen. Dadurch fließt weniger Blut zu Herz und Lunge zurück. Das Herz hat weniger Blut zu pumpen und die Lunge kann besser atmen. Im Gegensatz dazu wirken Kalziumantagonisten, Minoxidil und Dihydralazin auf die Arterien. Sie eignen sich daher besonders bei Bluthochdruck, weil der Blutdruck durch den Druck in den Arterien bestimmt wird. Ginkgopräparate verbessern die Gedächtnisleistung und helfen bei Tinnitus und der periphere arterielle Verschlusskrankheit durch Verbesserung der Durchblutung. Ältere Patienten erhalten das Mutterkornalkaloid Dihydroergotoxin gegen Bluthochdruck und Hirnleistungsstörungen. Das mit dem Koffein verwandte Pentoxifyllin hilft auch bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit. Zu Beginn der Therapie senken die gefäßerweiternden Medikamente den Blutdruck besonders stark. Dies führt kurzfristig zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.