Medizinlexikon

Wundbehandlungsmittel

Arzneistoffe, die eingesetzt werden, um Wunden zu reinigen, zu desinfizieren oder die Wundheilung zu unterstützen.

Verunreinigungen lassen sich mit Ringerlösung und Kochsalzlösung aus der Wunde spülen. Wasserstoffperoxid hat gleichzeitig eine desinfizierende Wirkung. Kommt es mit Eiweißen in Verbindung, bildet es einen Schaum zur mechanischen Reinigung von Wunden. Ist zusätzlich zur reinigenden Wirkung eine wundheilungsfördernde Wirkung erwünscht, empfiehlt sich eine Spülung mit Kamillenextrakt. Wenn die Wunde mit Fibrin und verkrustetem Wundsekret verklebt ist, lassen sich die störenden Wundauflagerungen mit enzymhaltigen Salben auflösen. Salben mit Haushaltszucker befreien die Wunde aufgrund ihres osmotischen Effekts von aufgestautem Sekret.

Zur Desinfektion empfehlen sich jodhaltige Präparate, weil sie neben Bakterien auch Viren abtöten. Polyvidoniod (Betaisodonna®) ist als Salbe oder Lösung erhältlich. Sie darf allerdings nicht zu lange angewandt werden, weil sonst die Wundheilung verzögert und die Schilddrüsenfunktion gestört wird. Als weitere Möglichkeit bietet sich an, Octenidin (Octenisept®) auf die Wunde zu sprühen. Die Wunde wird durch diesen Eingriff weder verunreinigt noch verletzt. Von antibiotikahaltigen Wundsalben ist hingegen abzuraten. Sie haben in der Vergangenheit erheblich dazu beigetragen, dass die Bakterien immun gegen Antibiotika wurden.

Salben mit Dexpanthenol (Bepanthen®), Kamille (Kamillosan®) und Lebertranextrakt (Mirfulan®) fördern die Wundheilung. Auch Zinkoxid (Zinksalbe Lichtenstein®, Mirfulan®) begünstigt die Wundheilung. Es sollte jedoch nicht auf nässende Wunden aufgetragen werden.