Macrogol

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Arzneimittel aus der Gruppe der Abführmittel (Laxanzien), das hauptsächlich bei Verstopfung (Obstipation) eingenommen wird. Weitere Gründe für eine Verordnung sind: die Darmreinigung vor einer Darmspiegelung (Koloskopie), Stauung von Kotballen im Dickdarm (Koprostase) sowie Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl wichtig ist wie Hämorrhoiden oder Analfissuren. Macrogol führt dazu, dass Wasser ins Innere des Dickdarms zurückfließt. Das weicht den Stuhl auf und fördert die Darmbewegung.

Anwendung


Macrogol gibt es als Pulver und Granulat in Beuteln sowie als Brausetabletten. Macrogol ist freiverkäuflich. Leiden Sie an Verstopfung, so nehmen Sie zunächst morgens eine Einzeldosis ein, aufgelöst in einem Glas Wasser. Eine Einzeldosis entspricht einem Beutel oder einer Brausetablette. Steigern Sie die Dosis schrittweise auf bis zu 3 Einzeldosen pro Tag. Die abführende Wirkung von Macrogol tritt innerhalb von 1–2 Tagen ein. Möchten Sie Macrogol länger als 2 Wochen einnehmen, sollten Sie mit Ihrer Ärzt*in sprechen.
Besteht die Verstopfung aufgrund einer chronischen Erkrankung oder einer dauerhaften Medikamenteneinnahme, kann Ihre Ärzt*in Macrogol für einen längeren Zeitraum rezeptieren. Für gewöhnlich reichen dann 1 oder 2 Einzeldosen am Tag aus.
Bei Koprostase erhöht die Ärzt*in die Dosis stufenweise auf bis zu 12 Beutel am Tag.

Nebenwirkungen


Macrogol ist bei richtiger Dosierung sehr gut verträglich und wird daher bevorzugt als Mittel gegen Verstopfung eingesetzt. Es wird vom Körper weder aufgenommen noch verwertet. Bei höherer Dosierung und zu Anfang der Einnahme sind leichte Bauchschmerzen, Darmgeräusche und Blähungen häufig. Diese Beschwerden verschwinden aber nach ein paar Tagen wieder. Bei sehr hoher Dosierung treten Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. In diesem Fall unterbrechen Sie die Einnahme oder verringern die Dosis. Bei anhaltendem Durchfall und Erbrechen drohen nämlich ein Flüssigkeits- und Salzverlust.

Wechselwirkungen


Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind selten und treten am ehesten bei der gleichzeitigen Einnahme von Antiepileptika auf. Nehmen Sie am besten 1 Stunde vor und 1 Stunde nach der Einnahme von Macrogol keine anderen Medikamente zu sich.

Autor*innen

Dr. med. Miriam Hagemeyer | zuletzt geändert am um 09:40 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.