Levodopa + Benserazid

Feste Kombination aus 2 Wirkstoffen für die Behandlung der Parkinsonkrankheit oder des Restless-Legs-Syndroms. Levodopa ist eine Vorstufe vom Botenstoff Dopamin. Nach der Einnahme gelangt Levodopa in das Gehirn, wo es in Dopamin umgewandelt wird. Dadurch erhöht sich die Menge von Dopamin im Gehirn, ein Dopaminmangel wie bei der Parkinsonkrankheit gleicht sich auf diese Weise aus. Benserazid verhindert, dass der Körper das Levodopa gleich wieder abbaut, bevor es in Dopamin umgewandelt werden kann. Die Wirkung von Levodopa und Benserazid lässt nach mehreren Jahren der Behandlung nach.

Anwendung

Levodopa + Benserazid ist verfügbar als:
•   Tablette (12,5 mg Benserazid + 50 mg Levodopa, 25 mg Benserazid + 100 mg  Levodopa, 50 mg Benserazid + 200 mg Levodopa)
•   Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (25 mg Benserazid + 100 mg Levodopa)

Die Dosis zur Behandlung der Parkinsonkrankheit ist abhängig davon, wie stark die Symptome sind und wie gut das Medikament bei der Patient*in anschlägt. Die Behandlung beginnt mit einer niedrigen Dosis – so hat der Körper Zeit, sich an das Medikament zu gewöhnen. Die Ärzt*in erhöht die Dosis dann alle 3 bis 7 Tage, bis eine ausreichende Medikamentenwirkung einsetzt oder die Nebenwirkungen zu stark werden.

Nehmen Sie das Medikament eine halbe Stunde vor oder 1,5 Stunden nach dem Essen ein – ein gefüllter Magen vermindert die Wirkung von Levodopa. Der Grund: Nahrungsbestandteile verringern die Wirkung von Levodopa, insbesondere Eiweiße.

Neben „normalen“ Tabletten gibt es auch Tabletten, die Sie in einem Glas Wasser auflösen können – es bildet sich dann eine Suspension zum Trinken. Das Medikament wirkt als Suspension schneller, aber auch kürzer als Tabletten. Die Trinksuspension ist aber zum Beispiel auch gut geeignet, wenn Sie an Schluckbeschwerden leiden.

Beim Restless-Legs-Syndrom nimmt man das Medikament etwa 1 Stunde vor dem Schlafengehen ein.

Risiken und Nebenwirkungen

Zu Beginn der Behandlung sind gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen oder ein metallischer Geschmack häufig. Gelegentlich färbt sich auch der Urin rot – diese Nebenwirkungen lassen im Behandlungsverlauf nach.
Eine weitere Nebenwirkung sind ungewollte Bewegungen wie etwa verdrehende Bewegungen der Hände. Diese Dyskinesien werden oft als sehr belastend erlebt. Im Behandlungsverlauf kommt es auch häufig zu Schwankungen bei der Wirkung: Dann wechseln sich symptomfreie Phasen mit einer plötzlichen Bewegungsstarre ab (On-Off-Phänomen).
Eine gefährliche Nebenwirkung ist die Entwicklung eines Suchtverhaltens wie Kaufsucht, Spielsucht, Sexsucht oder auch eine depressive Verstimmung. Diese Verhaltens- und Gemütsänderungen fallen den Betroffenen nicht immer auf – deshalb sollten insbesondere Verwandte und Freunde auf diese Nebenwirkungen achten.
Manche Patient*innen schlafen während der Behandlung ohne Vorwarnung im Alltag ein – in diesem Fall sollten Sie umgehend Ihre Ärzt*in informieren. Auto fahren ist in diesen Fällen Tabu.

Wechselwirkungen

Levodopa verstärkt die Wirkung von Blutdruckmedikamenten, es droht dann ein Blutdruckabfall. Ihre Ärzt*in wird deshalb die Dosierung Ihrer Blutdruckmedikamente anpassen.
Umgekehrt droht bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Levodopa und MAO-Hemmern eine Blutdruckentgleisung. MAO-Hemmer müssen deshalb mindestens 2 Wochen vor Behandlungsbeginn mit Levodopa abgesetzt werden.
Weitere Medikamente wie Neuroleptika, Phenytoin und Metoclopramid vermindern die Wirkung von Levodopa.


Autor*innen

Dr. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 12:14 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.