HIV-Infektion und AIDS

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AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome, erworbenes Immunschwächesyndrom): Durch das HIV (Humanes-Immundefizienz-Virus, HI-Virus) hervorgerufene, bislang unheilbare Infektionskrankheit mit vorwiegendem Befall der Abwehrzellen. Infizierte leiden an zunehmender Abwehrschwäche und immer häufigeren, immer schwerer verlaufenden Infektionen, auch durch eigentlich harmlose Erreger. In Deutschland infizieren sich ca. 2500 Menschen jährlich, vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Weltweit sind fast 40 Millionen Menschen mit HIV infiziert, davon sterben jedes Jahr etwa 650.000. Am stärksten betroffen ist die Bevölkerung Afrikas südlich der Sahara. Durch die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten haben HIV-Infizierte in Industrieländern heute eine fast normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Weltweit bekommt jedoch ca. ein Viertel der Betroffenen keine ausreichende Behandlung, insbesondere Kinder in Entwicklungsländern.

Leitbeschwerden

Leitbeschwerden

  • 6 Tage bis 6 Wochen nach der Ansteckung möglicherweise kurzzeitige grippeartige Symptome wie Fieber, Lymphknotenschwellung, Schluckbeschwerden, eventuell auch Mundgeschwüre, Hautausschlag und Durchfall
  • Danach meist über Jahre keine Beschwerden
  • Erst nach Jahren langsam zunehmende allgemeine Beschwerden, anfangs v. a. Schwächegefühl, Gewichtsverlust, erhöhte Körpertemperatur, Lymphknotenschwellung, später immer häufigere Infektionen wie Pilzinfektionen (vorwiegend von Mund, Rachen und Genitalien) und länger anhaltende Durchfälle.
  • im fortgeschrittenen Verlauf schwere Infektionen wie Lungenentzündung und Gehirnentzündung sowie Tumorerkrankungen.

Wann in die Arztpraxis

Sofort nach ungeschütztem Sex oder einem Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten auf verletzter Haut oder Schleimhaut, z. B. durch Schnitt- oder Nadelstichverletzungen.

Am selben Tag, wenn die oben beschriebenen grippeartigen Symptome nach ungeschütztem Sex auftreten.

Innerhalb der nächsten Tage, wenn zunehmend unklare Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schwächegefühl und Lymphknotenschwellungen bemerkt werden oder Erkältungen und Durchfallerkrankungen auftreten, die lange nicht ausheilen.

Die Erkrankung

Krankheitsentstehung

Die zu Beginn der 1980er Jahre erstmals beschriebene, erworbene Immunschwächekrankheit AIDS wird durch eine Infektion mit dem HI-Virus verursacht. Das Virus vermehrt sich schon bald nach der Infektion stark und zerstört dann bestimmte Abwehrzellen. Hierzu gehören besonders die T-Helferzellen, eine Untergruppe der T-Lymphozyten, die andere Abwehrzellen aktiviert. Das Immunsystem funktioniert immer schlechter, sodass Betroffene kaum noch vor Krankheitserregern geschützt sind.

Übertragungswege und Risikofaktoren

Das HI-Virus wird prinzipiell mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden, vor allem aber mit Blut, Sperma, Scheidensekret und Muttermilch. Durch kleine Haut- und Schleimhautverletzungen dringt das Virus in den Körper ein. Der Hauptübertragungsweg des HI-Virus ist ungeschützter Sex. Das höchste Infektionsrisiko besteht beim Analverkehr, daher sind vor allem Männer betroffen, die Sex mit Männern haben.

Zweiter Hauptübertragungsweg ist der Kontakt mit Blut. 1500–2000 Bluterkranke haben sich beispielsweise in Deutschland in den 1980er Jahren durch Bluttransfusionen mit HIV infiziert. Heute ist das Risiko, sich durch Blutprodukte zu infizieren minimal, weil es strenge Sicherheitsvorschriften für Bluttransfusionen gibt. In ärmeren Ländern ist das Risiko nach wie vor hoch.

In Deutschland haben vor allem Drogensüchtige ein hohes Ansteckungsrisiko über Blut – nämlich immer dann, wenn diese ihr Spritzenbesteck mit anderen Drogensüchtigen teilen.

Aber auch medizinisches Personal kann sich nach wie vor über Blut infizieren. Das passiert zum Beispiel, wenn sich eine Pflegekraft nach der Blutentnahme versehentlich selbst mit der Injektionsnadel sticht oder eine Ärztin*in sich selbst mit einem benutzten Skalpell schneidet.

Eine dritte Ansteckungsquelle ist die Übertragung von der Mutter auf das Kind, entweder bei der Geburt oder durch die Muttermilch.

Wo man sich nicht mit HIV ansteckt

Dass von Türklinken, Lichtschaltern, Händeschütteln, Umarmen und öffentlichen Schwimmbädern keine Gefahr ausgeht, ist mittlerweile wohl den meisten bekannt. Bei der Frage nach der gemeinsamen Benutzung von Besteck, Geschirr, Wäsche und Toiletten fühlen sich viele Menschen aber schon unsicherer. Auch hier droht aber definitiv keine Infektionsgefahr. Und wenn der Sitznachbar in der Bahn hustet und niest, fängt man sich vielleicht eine Grippe ein, aber nicht HIV.

Eine Infektion durch reinen Hautkontakt zu virushaltigen Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß und Tränen ist ausgeschlossen. Diese Körperflüssigkeiten enthalten zu wenige HI-Viren für eine Ansteckung. Ob Schweißtropfen in der Sauna oder Tränen im Kindergarten – panikartiges Zur-Seite-Springen oder der Griff nach einem Desinfektionsmittel sind überflüssig. Küsse auf die Wange und den geschlossenen Mund sind ebenfalls noch ungefährlich. Intimere Handlungen sind schon eher ein Risiko: Denn obwohl erst eine (!) Übertragung durch einen Zungenkuss gesichert ist, raten Mediziner*innen und Selbsthilfegruppen bei einer HIV-infizierten Partner*in zum Beispiel von Zungenküssen ab Das liegt daran, dass kleine Verletzungen im Mund nie auszuschließen sind.

Klinik und Erkrankungsverlauf

In der ersten Erkrankungsphase spricht man von HIV-Infektion. Zu Beginn der Erkrankung merken Betroffene meist nichts von der Infektion, weil sich die Immunschwäche erst nach und nach entwickelt. Nur bei ungefähr der Hälfte der Infizierten zeigen sich 1–6 Wochen nach der Infektion kurzzeitige Beschwerden, die denen einer Grippe, einer Halsentzündung oder eines Pfeifferschen Drüsenfiebers ähneln. Sie haben dann Fieber, dicke Lymphknoten, Schluckbeschwerden, eventuell auch Mundgeschwüre, Hautausschlag und Durchfall. Man spricht dann von der akuten HIV-Infektion.

Dann folgt eine Phase, in der die Erkrankten völlig symptomfrei sind oder lediglich hin und wieder dicke Lymphknoten haben. Diese Phase kann Monate, aber auch Jahre andauern. In dieser Phase sind die Betroffenen schon ansteckend.

Schreitet die Immunschwäche fort, sind die Lymphknoten dauerhaft geschwollen. Es folgen uncharakteristische Beschwerden wie allgemeine Schwäche, eine immer wieder erhöhte Körpertemperatur oder häufige und länger anhaltende Durchfälle.

Schließlich kommt es immer öfter zu immer schwereren Infektionen, beispielswiese Lungenentzündungen mit Reizhusten, Fieber und Atemnot. Da auch die Abwehr von Tumorzellen beeinträchtigt ist, steigt das Risiko für Krebs, vor allem für maligne Lymphome und Kaposi-Sarkome. Letztere zeigen sich meist als rotbraune Flecke und Knoten auf der Haut und den Schleimhäuten. Viele Kranke magern immer mehr ab. Sie verlieren dabei mehr als 10 Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichtes. Man bezeichnet das als Wasting-Syndrom. Letztendlich kann das HI-Virus auch das Gehirn befallen. Dann leiden die Betroffenen an Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, vielleicht auch an Depressionen und später an Demenz und Sprachstörungen. Außerdem kann es sein, dass Bewegungen gestört sind und die Erkrankten irgendwann inkontinent sind. Erst wenn solche typischen Erkrankungen vorliegen, spricht man von AIDS.

Komplikationen

Besondere Infektionen. Infolge der hochgradigen Abwehrschwäche können bei AIDS-Patienten auch Krankheitserreger Beschwerden auslösen, die für Gesunde keine Gefahr sind.

Eine gutes Beispiel ist die Toxoplasmose-Infektion. Toxoplasmen befinden sich häufig in Katzenkot und rohem Fleisch. Sehr viele Gesunde infizieren sich mit Toxoplasmen, ohne dass sie Symptome habe. Infiziert sich aber eine HIV-positive Person, kommt es je nach Abwehrlage zu zahlreichen Beschwerden bis hin zur gefährlichen Hirnhaut- und Gehirnentzündung.

Das ist genauso der Fall bei

  • einer Infektion mit Pneumocystis jiroveci (früher Pneumocystis carnii), einen weit verbreiteten Einzeller, der zu den Pilzen gehört. Er kann bei HIV-Infizierten schwere Lungenentzündungen verursachen.
  • Zytomegalie-Erkrankungen, die bei HIV-Infizierten schwere Schäden an Augen und Gehirn verursachen können.

Man bezeichnet diese Erkrankungen auch als AIDS-definierende Infektionen, weil sie typisch für AIDS-Patient*innen sind und ein fortgeschrittenes Stadium der HIV-Erkrankung anzeigen.

Diagnosesicherung

Das macht der Arzt

Ab 3 Wochen bis 3 Monate nach der Infektion bildet der Organismus HIV-Antikörper, also Abwehrstoffe gegen das HI-Virus. Diese Antikörper werden durch die gängigen AIDS-Tests nachgewiesen. Die Antikörperbildung im Körper braucht allerdings etwas Zeit. Nach einem möglicherweise gefährlichen Kontakt ist erst nach einem Vierteljahr eine sichere Diagnose möglich. Trotzdem sollte man sofort nach einem Risikokontakt in die Arztpraxis gehen. Dann kann gegebenenfalls sofort mit einer antiretroviralen Therapie begonnen werden, um die Vermehrung des eventuell eingedrungenen HI-Virus direkt zu unterdrücken.

Ist der erste AIDS-Tests positiv, folgt ein Bestätigungstest. Bei diesem wird dann oft direkt das virale Erbgut, also das Virus selbst, nachgewiesen.

AIDS-Tests dürfen in Deutschland nur mit Einverständnis des Betroffenen durchgeführt und nicht "heimlich" von der Ärzt*in angeordnet werden. Bei der Frage der Anonymität ist die Sachlage unterschiedlich: In Praxen und Krankenhäusern bzw. ihren Ambulanzen sind anonyme Tests nicht möglich, das Personal unterliegt aber der ärztlichen Schweigepflicht. In Gesundheitsämtern und in Beratungsstellen wie der Deutschen Aidshilfe e.V. können AIDS-Tests auch anonym durchgeführt werden.

Wird eine HIV-Infektion diagnostiziert, meldet das die Arztpraxis ohne Namensnennung des Betroffenen an das Robert Koch-Institut. Dann folgen Blutuntersuchungen, durch die zum einen die Anzahl der Abwehrzellen, zum anderen die sogenannte Viruslast bestimmt werden – also wie stark der Körper bereits vom Virus befallen ist. Weitere Blutuntersuchungen sollen zudem andere Infektionen wie Virushepatitis und sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis und Gonorrhö ausschließen.

Differenzialdiagnosen

Eine geschwächte Immunabwehr kann viele Ursachen haben. Und auch die eher allgemeinen Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schwächegefühl und erhöhte Körpertemperatur können auch durch viele andere Erkrankungen ausgelöst werden. Hierzu zählen vor allem Krebserkrankungen sowie zahlreiche Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselerkrankungen. Infrage kommen auch andere Infektionskrankheiten wie z. B. Tuberkulose.

Behandlung

Eine HIV-Infektion wird mit einer antiretroviralen Therapie (ART) behandelt. Hierbei werden verschiedene Medikamente eingenommen, die die Vermehrung des Virus unterdrücken. So ist das Virus für andere Menschen weniger ansteckend und die HIV-Erkrankung schreitet langsamer oder gar nicht fort. Die antiretrovirale Therapie muss bei Nachweis einer HIV-Infektion sofort begonnen werden und lebenslang durchgeführt werden. Das HI-Virus wird so nämlich nur "in Schach gehalten", jedoch nicht eliminiert. Wichtig ist auch, dass die Therapie nicht unterbrochen werden darf, da das Virus sonst resistent werden kann. Das bedeutet, dass die Medikamente dann nicht mehr wirken.

In die Behandlung werden auch die Sexualpartner*innen der Betroffenen einbezogen, um diese bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen (siehe Prävention).

Die behandelnde Ärzt*in wird in regelmäßigen Folgeuntersuchungen die Anzahl der Abwehrzellen und die Viruslast kontrollieren und die Medikamente der antiretroviralen Therapie gegebenenfalls anpassen. Bei einer deutlich erniedrigten Anzahl der Abwehrzellen im Blut ist auch die prophylaktische Einnahme von Antibiotika erforderlich, um bakteriellen Infektionen vorzubeugen.

Wenn zur HIV-Infektion weitere Infektionen durch Pilze, Parasiten, Viren oder Bakterien hinzukommen, müssen diese ebenfalls sofort und gezielt behandelt werden – denn jede Infektion kann bei HIV-Patient*innen mit geringer Immunabwehr schnell lebensgefährlich werden. Außerdem lässt sich so eine weitere Schwächung des Körpers und Immunsystems vermeiden.

Prognose

In den Industrieländern haben HIV-Infizierte heute eine fast normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Die antiretrovirale Therapie kann den Verlauf der Erkrankung verzögern und oft auch ganz verhindern. Unbehandelt verläuft die Erkrankung jedoch immer tödlich. Dann sind 10 Jahre nach der Infektion die Hälfte der Infizierten bereits im AIDS-Stadium angekommen.

Ihre Apotheke empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Kondom benutzen.

Einer der Hauptübertragungswege des HI-Virus sind sexuelle Kontakte. Entsprechend ist eine der wichtigsten Vorsorgemöglichkeiten die Benutzung eines Kondoms, das zudem vor Hepatitis B und C sowie vor Geschlechtskrankheiten schützt.

Achtung bei erster Hilfe.

Bei der Ersten-Hilfe-Versorgung von Verletzten kann man eine HIV-Infektion nie ausschließen. Weil sich ein Kontakt zu Körperflüssigkeiten nicht ganz vermeiden lässt, sollte man immer zuerst sich selbst schützen. Eine Möglichkeit ist es, die in den Erste-Hilfe-Kästen enthaltenen Einmalhandschuhe zu tragen. Denn kleine Verletzungen an den Händen, über die das Virus eindringen könnte, kann man nie ganz ausschließen. Für die Mund zu Mund-Beatmung gibt es Tücher, die man zwischen sich und die verletzte Person legen kann.

Selbsttest.

Manche Menschen scheuen sich, nach einem Risikokontakt in die Arztpraxis oder ins Gesundheitsamt zu gehen. Eine Alternative sind rezeptfreie HIV-Selbsttests aus de Apotheke. Diese können einfach und diskret zuhause durchgeführt werden. Erforderlich ist nur ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe. Erhältlich ist auch ein HIV-Speicheltest, der schmerzfrei ohne Blutentnahme funktioniert und ebenso wie der Bluttest ein zuverlässiges Testergebnis liefert. Zu beachten ist, dass die HIV-Selbsttests erst 3 Monate nach der Ansteckung eine HIV-Infektion erkennen, da die HIV-Antikörper erst in ausreichender Menge vom Körper gebildet werden müssen. Ist der HIV-Test 3 Monate nach dem Risikokontakt negativ, kann man eine Infektion sicher ausschließen. Ein positiver Test muss erst durch einen Bestätigungstest gesichert werden. Dafür müssen die Betroffenen dann aber auf jeden Fall eine Arztpraxis aufsuchen.

Geschlechtskrankheiten.

Durch ungeschützten Sexualkontakt werden nicht nur das HI-Virus, sondern auch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis, Chlamydien und Gonorrhö (Tripper) übertragen. Ebenso Hepatitis C. In der Apotheke sind kombinierte Testkits erhältlich, mit denen diese 5 Erkrankungen gleichzeitig in einem Test nachweisbar sind.

Nach der Diagnosestellung.

Da die Diagnose einer HIV-Infektion eine erhebliche Belastung für Betroffene und deren Angehörige darstellt, kann begleitend zur Therapie eine psychosoziale Beratung hilfreich sein. Hierfür stehen zum Beispiel Pro Familia Beratungsstellen und die sozialpsychiatrischen Dienste der Gesundheitsämter zur Verfügung. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann Sie bei der Krankheitsbewältigung unterstützen.

Prävention

Vorsorge

Den wichtigsten Schutz vor HIV bieten nach wie vor Kondome, insbesondere bei häufig wechselnden Sexualpartner*innen. Das gilt auch bei heterosexuellem Kontakt. Denn von HIV-Infektionen sind keinesfalls nur homosexuelle Männer betroffen.

Kommt es doch einmal zu ungeschütztem Sex oder reißt das Kondom, sollte zügig eine Arztpraxis aufgesucht werden. Die Ärzt*in wird dann einige Fragen stellen, um das Ansteckungsrisiko einzuschätzen. Sie kann dann eventuell vorsorglich antiretrovirale Medikamente verordnen, die auch einen Schutz vor Ansteckung bieten. Diese sog. Postexpositionsprophylaxe wird z. T. auch nach dem Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten auf geschädigter Haut eingesetzt, z. B. im Falle der oben beschriebenen Stich- oder Schnittverletzung bei medizinischem Personal.

In Deutschland ist die Übertragung über Blut nur ein sehr geringes Risiko, mit Ausnahme des intravenösen Drogenkonsums. Bei Reisen in ärmere Länder empfiehlt es sich aber, Einmalspritzen mitzunehmen, um im Fall einer notwendigen medizinischen Behandlung absolut sicher zu gehen.

Auch die Sexualpartner*innen von HIV-Infizierten müssen immer besonders geschützt werden. Hier spricht man von Präexpositionsprophylaxe, weil die Ansteckung schon vor dem stattgefundenen Kontakt verhindert wird. Das bedeutet, dass die HIV-negativen Partner*innen ebenfalls kontinuierlich antiretrovirale Medikamente einnehmen müssen, um einer Ansteckung bei ihrem HIV-positivem Partner bestmöglich vorzubeugen.

Weiterführende Informationen

  • Private Internetseite mit kommerzieller Unterstützung, die sich primär an Mediziner richtet, aber über weite Teile auch für Laien verständliche Informationen zur HIV-Infektion und zu AIDS bietet, u. a. mit einem kompletten, jährlich aktualisierten Lehrbuch.
  • Internetseite der Deutschen AIDS-Hilfe e. V., Berlin: Umfangreich, mit seriösen Informationen und Broschüren zum Bestellen (Rubrik Materialien) und zum Herunterladen (Suchbegriff Download).

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Daniela Grimm | zuletzt geändert am um 17:25 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.