Winzige, einzellige Organismen ohne echten Zellkern, die sich durch Zellteilung vermehren. Bakterien kommen fast überall in der Natur und auch im menschlichen Organismus vor. Sie besiedeln Mundhöhle, Haut und Darm, wo sie die natürliche Bakterienflora bilden. Im Gegensatz zu Viren können Bakterien ohne Wirtsorganismus existieren, gehen aber auch symbiotische Beziehungen mit anderen Organismen ein (z.B. Darmbakterien wie Escherichia coli). Nur eine geringe Zahl von ihnen ruft Krankheiten hervor: die pathogenen Bakterien. Diese lösen Krankheiten durch giftige Stoffe (Bakterientoxine) aus, die sie während ihres Lebens oder bei ihrer Auflösung freisetzen.
Mediziner unterteilen die Bakterien vor allem danach, welche Rolle der Sauerstoff für sie spielt:
- Aerobe Bakterien brauchen Sauerstoff zum Leben.
- Fakultativ anaerobe Bakterien können mit und ohne Sauerstoff leben.
- Obligat anaerobe Bakterien sterben bei Sauerstoffkontakt ab. Anaerobe Bakterien kommen z.B. bei Parodontitis in den tiefen Zahnfleischtaschen vor.
Bei Verdacht auf die Beteiligung von Bakterien identifiziert der Arzt den Erreger, indem er einen Abstrich macht oder Blutkulturen abnimmt und eine Bakterienkultur anlegt. Außerdem kann er die Bakterien anfärben, sodass sich unter dem Mikroskop grampositive von gramnegativen Bakterien unterscheiden lassen (Gramfärbung).
Eine Bakterieninfektion wird mit Antibiotika bekämpft. Viele ehemals gefürchtete Krankheiten haben durch die Antibiotika ihren Schrecken verloren, dennoch sind Bakterieninfektionen wie Tuberkulose und Diphtherie auch heute noch häufige Todesursache in Entwicklungsländern. Krankenhäuser und Ärzte beugen Bakterieninfektionen vor, indem sie medizinische Geräte sterilisieren und Räume sowie die Hände desinfizieren.