Entwicklungsstörungen

Alle Abweichungen von der normalen Entwicklung des Embryos bzw. Kindes. Kinder können sich entweder verfrüht oder verzögert entwickeln.

Beginnt etwa bei einem Kind die Pubertät zu früh (Pubertas praecox) oder ist es zu groß gewachsen im Vergleich zu seinen Altersgenossen, liegt eine verfrühte Entwicklung vor. Ursache hierfür ist meist eine Überproduktion von Hormonen, insbesondere von Wachstumshormon und Geschlechtshormonen. Der Arzt vermutet hingegen eine verzögerte Entwicklung, wenn das Kind im Vergleich zum Altersdurchschnitt unzureichend an Gewicht zunimmt oder zu wenig wächst. Zudem lassen Defizite im motorischen (Sitzen, Laufen), sozialen (Kontaktaufnahme, Spielen) oder mentalen (Sprechen, Lesen) Bereich auf eine derartige Entwicklungsstörung schließen. Die Medizin unterscheidet hier je nach Ursache verschiedene Arten:

  • Ererbte Entwicklungsstörungen: Stoffwechselstörungen wie Phenylketonurie oder eine Schilddrüsenunterfunktion (Schilddrüsenagenesie) führen unbehandelt zu Minderwuchs und geistiger Retardierung. Auch das Down-Syndrom und eine Störung des Knorpelwachstums (Achondroplasie) behindern Kinder in ihrer Entwicklung.
  • Angeborene, nicht ererbte Entwicklungsstörungen: Störungen, die vor oder während der Geburt entstehen. Beispielsweise verursacht Sauerstoffmangel bei der Geburt Hirnschäden oder die Röteln-Embryopathie (Infektion mit Rötelviren im Mutterleib) Fehlbildungen von Augen, Ohren und Gehirn.
  • Erworbene Entwicklungsstörungen: Eine Zöliakie (Überempfindlichkeit gegen Gluten, das Bestandteil vieler Getreidesorten ist) oder chronische Erkrankungen wie z.B. Bronchialasthma beeinträchtigen unbehandelt die Entwicklung des Kindes. Therapiert der Arzt aber rechtzeitig, entwickelt sich das Kind normal weiter.

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