Cetirizin

Arzneimittel zur Vorbeugung und Linderung allergischer Beschwerden. Cetirizin ist ein Antihistaminikum. Allergische Reaktionen werden durch den Entzündungsbotenstoff Histamin vermittelt. Antihistaminika wie Cetirizin besetzen die Bindungsstellen (Rezeptoren) von Histamin. Dadurch blockieren Antihistaminika die Wirkung von Histamin. So lindert Cetirizin die Beschwerden bei Heuschnupfen und anderem allergischen Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung und Nesselsucht. Es wird außerdem bei leichtem allergischem Asthma als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Cetirizin ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Anwendung

Cetirizin ist verfügbar als

  • Tablette (10 mg)
  • Lutschtablette (10 mg)
  • Tropfen (10 mg in 1 ml = 20 Tropfen)
  • Saft (1 mg in 1 ml).

Sämtliche Darreichungsformen können Sie unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen. Bei Kindern ist die Anwendung ab 2 Jahren zugelassen. Für die Dosierung gilt:

  • Kinder 2 bis 6 Jahre 2 × täglich 2,5 mg (Einzeldosis = 5 Tropfen oder 2,5 ml Saft).
  • Kinder 6 bis 12 Jahre 2 × täglich 5 mg (Einzeldosis = 10 Tropfen oder 5 ml Saft).
  • Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren 1 × täglich eine Tablette zu 10 mg.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach den Beschwerden. Bei Heuschnupfen reicht meist eine Einnahme für 1–6 Wochen, bei allergischem Asthma oder chronischer Nesselsucht (chronische Urtikaria) wird das Mittel über mehrere Monate angewendet. Kinder sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen mit Cetirizin behandelt werden.
Ist Ihre Prostata vergrößert und besteht das Risiko für einen Harnverhalt, dürfen Sie Cetirizin nicht einnehmen. Dies gilt auch, wenn Sie an Epilepsie leiden oder schon einmal einen Krampfanfall hatten. Falls Ihre Leberfunktion oder Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, sollten Sie Cetirizin nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in einnehmen. Sie wird entscheiden, ob die Dosis reduziert werden muss.

Risiken und Nebenwirkungen

Als häufigste Nebenwirkung machen Antihistaminika unaufmerksam, müde und schläfrig – bei Cetirizin und den weiteren Antihistaminika der 2. Generation aber deutlich schwächer als bei den älteren Antihistaminika der 1. Generation. Werden Sie durch die Einnahme von Cetirizin müde, sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen. Nehmen Sie das Arzneimittel zukünftig besser abends vor dem Zubettgehen ein. Weitere Nebenwirkungen sind:

  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Schwindel
  • Schlaflosigkeit
  • Mundtrockenheit
  • Durchfall
  • Harnverhalt
  • Herzrasen.

Wechselwirkungen

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Allerdings sollten Sie während der Einnahme von Cetirizin auf Alkohol verzichten.

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 09:00 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.