Fosfomycin

Arzneimittel aus der Gruppe der Epoxid-Antibiotika. Fosfomycin blockiert den Aufbau der Bakterienwand. So tötet es Bakterien ab. Das Medikament wird zur Behandlung einfacher Harnwegsinfekte eingesetzt, beispielsweise bei einer Blasenentzündung. Fosfomycin wirkt auch bei einer Vielzahl von anderen bakteriellen Infektionen. Nur wenige Bakterien sind gegen Fosfomycin resistent – deshalb wird es von der Ärzt*in auch verordnet, wenn andere Antibiotika wegen Antibiotika-Resistenzen nicht mehr wirken.

Anwendung

Fosfomycin ist in Deutschland verfügbar als:

  • Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen (3 g)
  • Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (2 g, 3 g, 5 g, 8 g).


Bei einem einfachen Harnwegsinfekt nehmen Sie Fosfomycin einmalig ein. Lösen Sie das Granulat in Wasser auf und trinken Sie anschließend die Lösung. Nahrung im Magen behindert die Aufnahme von Fosfomycin in den Körper. Nehmen Sie das Medikament deshalb mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen ein. Sie sollten in den letzten 2 bis 3 Stunden nichts gegessen haben.

Für die Wirkung von Fosfomycin ist es wichtig, dass sich das Medikament in der Blase anreichert. Gehen Sie deshalb zur Toilette, bevor Sie die Lösung trinken – und trinken Sie danach nicht mehr viel. Am besten trinken Sie die Fosfomycin-Lösung vor dem Schlafengehen. Auf diese Weise kann das Medikament die Nacht über in der Blase einwirken.

Bei schweren bakteriellen Erkrankungen verordnen Ärzt*innen Fosfomycin auch als Infusion, wenn andere Arzneimittel nicht wirken. Dies ist beispielsweise bei Resistenzen oder Unverträglichkeiten gegen andere Antibiotika der Fall. Fosfomycin ist auch eines der wenigen Antibiotika, die im Knochen wirken.

Risiken und Nebenwirkungen

Typische Nebenwirkungen von Fosfomycin sind Übelkeit und Durchfall. Nach einer Therapie mit Fosfomycin kommt es manchmal zu Pilzinfektionen an der Schleimhaut, vor allem an der Vagina. Fosfomycin tötet nämlich nicht nur die krankmachenden Bakterien ab, sondern auch die „guten“ Bakterien der gesunden Schleimhautflora. Dadurch haben Pilze viel Platz zu wachsen und breiten sich aus.

Wechselwirkungen

Fosfomycin verringert die Wirksamkeit der Pille, sodass ungewollte Schwangerschaften auftreten können. Abhilfe verschaffen hier alternative Verhütungsmittel.

Außerdem verstärkt Fosfomycin die Wirkung von „Blutverdünnern“ wie Marcumar und Phenprocoumon. Ihre Ärzt*in wird deshalb Ihre Blutgerinnung überprüfen, wenn Sie Fosfomycin gleichzeitig mit diesen Medikamenten einnehmen.

Bestimmte Medikamente bewirken, dass sich Magen- und Darminhalte schneller durch den Körper bewegen. Diese Medikamente vermindern die Wirkung von Fosfomycin. Dazu gehören beispielsweise Metoclopramid und Domperidon.

Autor*innen

Dr. med. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 10:44 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.