Medikament gegen Pilzinfektionen (Mykosen). Wirksam ist Itraconazol gegen Fadenpilze (Dermatophyten), Hefepilze wie Candida albicans und Schimmelpilze wie Aspergillus. Itraconazol wird eingesetzt bei hartnäckigen Pilzinfektionen auf der Haut, wenn Salben allein nicht ausreichen und der Pilz von innen bekämpft werden muss. Die Ärzt*in verschreibt Itraconazol bei Nagelpilz, wenn mehr als 3 Nägel gleichzeitig betroffen sind oder ein Nagel zu mehr als zwei Drittel befallen ist.
Itraconazol ist zudem ein Medikament gegen schwere Pilzinfektionen in den inneren Organen. Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind häufig davon betroffen. Als Reservemedikament schließlich wird Itraconazol verordnet bei Pilzinfektionen der Schleimhäute, so bei
- Pilzinfektionen des Mundes (Mundsoor)
- Pilzinfektionen der Speiseröhre (Soor-Ösophagitis)
- Pilzinfektionen der Scheide (Scheidenmykose).
Anwendung
Itraconazol ist verschreibungspflichtig. Es gibt Kapseln zu 100 mg und Saft zu 10 mg/ml. Sie nehmen Itraconazol am besten nach einer Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit ein. Ihre Ärzt*in legt fest, wieviel und wie lange Sie Itraconazol einnehmen. Beides hängt von der Art und Schwere der Pilzinfektion ab. Die übliche Tagesdosis liegt bei 100 bis 400 mg Itraconazol. Diese Menge entspricht 1 bis 4 Kapseln oder 10 bis 40 ml Saft.
Bei Nagelpilz dauert die Behandlung mit Itraconazol drei Monate. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:
- Sie nehmen jeden Tag 200 mg, also 2 Kapseln Itraconazol kontinuierlich für rund drei Monate ein.
- Sie nehmen Itraconazol im Intervall ein. Dafür schlucken Sie eine Woche lang zweimal täglich 2 Kapseln. Die Tagesdosis beträgt also 400 mg. Dann machen Sie für drei Wochen Pause. Danach nehmen Sie Itraconazol wieder eine Woche lang ein. Die Behandlung besteht aus drei Intervallen (Woche 1, 4 und 7). Dabei bildet Itraconazol Barrieren im Nagel. Diese verhindern, dass sich der Nagelpilz weiter ausbreitet.
Über die ganze Zeit wird der Nagel lokal mit Salbe behandelt. Diese Salbe enthält neben einem Antipilzmittel auch Harnstoff. Harnstoff bewirkt, dass sich der kranke Nagelteil ablöst. Näheres dazu finden Sie unter Bifonazol mit Harnstoff.
Wichtig für Sie ist: Itraconazol verbleibt über mehrere Monate in Haut und Nägeln. Selbst wenn die Therapie nach 3 Monaten endet, wirkt Itraconazol noch weiter. Seien Sie daher geduldig, wenn der Nagelpilz nach 3 Monaten noch nicht komplett abgeheilt ist.
Mittlerweile gibt es eine neue Form von Itraconazol mit dem Handelsnamen Itraisdin®. Itraisdin® Kapseln enthalten nur noch 50 mg Itraconazol. Sie werden besser vom Körper aufgenommen. Daher erreichen diese Kapseln dieselbe Wirkstoffmenge im Blut wie die Kapseln zu 100 mg. Für Itraisdin® beträgt die übliche Tagesdosis 50 bis 100 mg, also 1 bis 2 Kapseln. Bei Nagelpilz nehmen Sie 2 Kapseln jeden Tag über 3 Monate ein.
Risiken und Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von Itraconazol sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Selten, aber gefürchtet sind Leberschädigungen und eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Zeichen einer Leberschädigung sind Appetitlosigkeit, Durchfall, Jucken und Gelbfärbung der Haut, Verfärbungen des Urins und ungewollter Gewichtsverlust. Eine Herzschwäche macht sich bemerkbar durch Kurzatmigkeit, plötzliche Gewichtszunahme, Anschwellen der Beine und ungewöhnliche Erschöpfung. Treten bei Ihnen solche Zeichen auf, so unterbrechen Sie die Einnahme und sprechen Sie mit Ihrer Ärzt*in darüber.
Wechselwirkungen
Kombinieren Sie die Einnahme von Itraconazol mit anderen Medikamenten, sind zahlreiche Wechselwirkungen möglich. Teilen Sie Ihrer Ärzt*in alle Medikamente mit, die Sie einnehmen. Magensäureblocker (Antazida) etwa vermindern die Aufnahme von Itraconazol. Halten Sie zwischen der Einnahme der beiden Medikamente einen Abstand von mindestens zwei Stunden ein.