Feste Kombination aus zwei Antibiotika in einem Arzneimittel. Diese Kombination aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim nennt man auch „Cotrimoxazol“. Das Arzneimittel wirkt bei verschiedenen Infektionen. Typischerweise verschreibt die Ärzt*in es bei einem Harnwegsinfekt. Das Medikament wird aber auch bei Lungenentzündungen eingesetzt, die durch den Pilz „Pneumocystis jirovecii“ ausgelöst werden. Cotrimoxazol blockiert die Bildung von Folsäure, die für die Bakterien- oder Pilzzelle – nicht aber die menschliche Zelle – lebenswichtig ist. Können die Bakterien oder Pilze keine Folsäure mehr bilden, sterben sie ab.
Anwendung
Cotrimoxazol ist verfügbar als:
- Tablette (400 mg Sulfamethoxazol + 80 mg Trimethoprim; 800 mg + 160 mg)
- Suspension zum Einnehmen (200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml; 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml)
- Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml)
- Saft (200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml).
Ob als Tablette, Saft oder Infusion – nehmen Sie Coxtrimoxazol jeweils morgens und abends nach dem Essen ein.
Risiken und Nebenwirkungen
Cotrimoxazol macht die Haut empfindlicher gegen Sonnenstrahlen. Halten Sie sich deshalb während der Behandlung möglichst wenig in der Sonne auf. Schützen Sie Ihre Haut mit Sonnencreme. Ein Besuch im Solarium ist tabu.
Bei einigen Menschen verfärben sich während der Behandlung die Zähne – hier hilft intensives Zähneputzen. Auch Entzündungen am Zahnfleisch oder der Zunge sowie Geschmacksstörungen sind keine Seltenheit.
Bei der Behandlung mit Cotrimoxazol kommt es immer wieder zu Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen.
Manche *innen sind allergisch gegen Sulfonamide, zu denen auch Sulfamethoxazol zählt. Wenn Sie gegen ein Sulfonamid allergisch sind, dürfen Sie Cotrimoxazol nicht einnehmen.
Der Cotrimoxazol-Saft enthält geringe Mengen Alkohol – Alkoholkranke dürfen diesen Saft deshalb nicht trinken.
Wechselwirkungen
Wenn Sie über einen längeren Zeitraum mit Cotrimoxazol behandelt werden, wird Ihre Ärzt*in regelmäßig Ihr Blutbild kontrollieren. Grund ist, dass Cotrimoxazol die Bildung von bestimmten Blutzellen wie weißen Blutkörperchen und Blutplättchen beeinträchtigen kann.
Außerdem verstärkt Cotrimoxazol die Wirkung von „Blutverdünnern“ wie Marcumar und Phenprocoumon. Ihre Ärzt*in wird deshalb Ihre Blutgerinnung überprüfen, wenn Sie Cotrimoxazol gleichzeitig mit diesen Medikamenten einnehmen.
Sexuell aktive Frauen im gebärfähigen Alter sollten aufpassen: Cotrimoxazol verringert die Wirksamkeit der Pille, sodass ungewollte Schwangerschaften auftreten können.