Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Makrolide. Erythromycin wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken, Anaerobier und Legionellen. Erythromycin wird angewandt bei Nasennebenhöhlenentzündungen, Mittelohrentzündungen und Lungenentzündungen. Es wird weiter verordnet bei Keuchhusten (Pertussis), Harnwegsinfektionen, Diphterie sowie Infektionen von Haut und Magen-Darm-Trakt. Bei Penicillinallergie ist Erythromycin Ersatzantibiotikum der 1. Wahl.
Anwendung
Erythromycin wird 3 bis 4-mal täglich als Tablette mit einem Glas Wasser eingenommen. Die Behandlung dauert normalerweise 7–8 Tage, bei schweren Erkrankungen bis zu 10 Tage. Nehmen Sie die Tabletten 1–2 Stunden vor oder nach einer Mahlzeit ein. Nach dem Schlucken bleibt ein unangenehmer Geschmack im Mund. Für Kinder gibt es Erythromycin als Saft, der meist besser toleriert wird. Um die Einnahme schmackhafter zu machen, mischen Sie den Saft oder die Tablette mit Joghurt oder anderen Lebensmitteln.
Risiken und Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen bei der Einnahme von Erythromycin sind Übelkeit, Bauchschmerzen und weiche Stühle bis hin zu Durchfällen. Patienten berichten auch über Hautausschläge und Pilzinfektionen der Haut und Schleimhäute. Selten entwickelt sich eine Dickdarmentzündung, die sogenannte Antibiotika-assoziierte Enterokolitis. Vermuten Sie das, gehen Sie sofort zu Ihrer Ärzt*in oder Apotheker*in.
Wechselwirkungen
Als Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bei der Einnahme von Erythromycin zu erwarten:
- Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar wirken stärker. Sprechen Sie vor der Erythromycin-Einnahme unbedingt mit Ihrer Ärzt*in!
- Die „Anti-Baby-Pille“ wirkt nicht mehr sicher. Sie müssen also zusätzlich verhüten.
Nehmen Sie Erythromycin nicht zusammen mit folgenden Medikamenten ein, da lebensbedrohliche Nebenwirkungen drohen:
- Terfenadin und Astemizol (bei Allergien)
- Pimozid (bei Schizophrenie)
- Mutterkornalkaloide wie Ergotamin und Dihydroergotamin (bei Migräne) sowie Bromocriptin (bei Parkinson-Krankheit)
- Simvastatin, Lovastatin und Atorvastatin (bei zu hohem Cholesterin)
- Amitriptylin (bei Depressionen)
- Domperidon (bei Übelkeit und Erbrechen)
- Benzodiazepine wie Diazepam und Midazolam (bei Schlafstörungen).
Sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Ärzt*in, wenn Sie Begleiterkrankungen haben oder weitere Medikamente einnehmen. So kann sie rechtzeitig mögliche Risiken erkennen und nötigenfalls ein alternatives Antibiotikum verordnen.