Ungefähr 40 Prozent aller Frauen leiden darunter: Unterleibsschmerzen vor oder während der Periode. Unterschieden wird zwischen Beschwerden, die regelmäßig seit der ersten Periode auftreten (primäre Dysmenorrhö) und solchen, die erst später im Leben entstehen (sekundäre Dysmenorrhö).
Schmerzen während der primären Dysmenorrhö entstehen, weil sich die Muskelschicht der Gebärmutter unter dem Einfluss des Botenstoffes Prostaglandin schmerzhaft verkrampft. Die ausgelösten Kontraktionen sind notwendig: sie helfen dabei, die vorsorglich für die Einnistung des Embryos aufgebaute Schleimhaut bei ausbleibender Befruchtung wieder abzustoßen. Auch wenn die Schmerzen teilweise unerträglich sind – gefährlich sind sie nicht.
Anders sieht es bei der sekundären Dysmenorrhö aus, also (meist im mittleren Lebensalter) neu hinzugekommenen Schmerzen. Hier stecken häufig Erkrankungen dahinter, z. B. eine Endometriose oder Myome. Auch eine mechanische Reizung kann der Auslöser sein, z. B. eine zur Empfängnisverhütung eingelegte Spirale.
Nicht nur körperliche Faktoren, sondern auch die Psyche hat Einfluss auf die Periode: In Phasen von Stress, aber auch am Anfang und am Ende der fruchtbaren Jahre sowie bei unerfülltem Kinderwunsch, wird die Regelblutung oft als besonders schmerzhaft wahrgenommen.
Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe
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Kurzzeitiger, einseitiger Schmerz in der Zyklusmitte
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Schmerzen, Druck- oder Schweregefühl in den 7–10 Tagen vor der Menstruation; evtl. Brustspannen; evtl. Rücken- oder Kopfschmerzen; evtl. Reizbarkeit; evtl. Heißhunger
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Ziehende oder krampfartige Menstruationsschmerzen bei sonst normalem Zyklus; vornehmlich bei jungen Mädchen; keine weiteren gynäkologischen Beschwerden
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Kolikartige Menstruationsschmerzen, verbunden mit Schmierblutungen und verstärktem Ausfluss
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Schmerzen besonders ein bis zwei Tage vor, aber auch während der Menstruation; verstärkte Monatsblutung; evtl. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang
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Schmerzen in Unterleib und Rücken während verstärkter Menstruationen; Verschlimmerung von Monat zu Monat; evtl. Zwischenblutungen
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Dauerhafte, leichte Schmerzen im Unterleib, die während der Monatsblutung zunehmen
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Menstruationsschmerzen bei liegender Spirale
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Menstruationsschmerzen nach ärztlichen Eingriffen am Muttermund
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Kurzzeitiger, einseitiger Schmerz in der Zyklusmitte
Ursache:
normaler "Mittelschmerz", also ein leichter Schmerz, der durch den Eisprung in der Mitte des Zyklus ausgelöst wird
Maßnahme:
- Zum Frauenarzt, wenn die Beschwerden heftiger oder anders sind als gewohnt
Selbsthilfe:
- Wärmeanwendungen, z. B. Wärmflasche, Dinkelkissen
- Versuchsweise Magnesium (z. B. Magnesium-ratiopharm®)
Schmerzen, Druck- oder Schweregefühl in den 7–10 Tagen vor der Menstruation; evtl. Brustspannen; evtl. Rücken- oder Kopfschmerzen; evtl. Reizbarkeit; evtl. Heißhunger
Ursache:
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Maßnahme:
- Bei Gelegenheit zum Frauenarzt, die Therapiemöglichkeiten sind aber leider begrenzt
Selbsthilfe:
- Entspannungsverfahren
- Viel Bewegung
- Ausreichend Schlaf
- Präparate mit Mönchspfeffer (z. B. Agnolyt®) oder Frauenball
- Teezubereitungen aus Kamille, Gänsefingerkraut und Melisse
Ziehende oder krampfartige Menstruationsschmerzen bei sonst normalem Zyklus; vornehmlich bei jungen Mädchen; keine weiteren gynäkologischen Beschwerden
Ursache:
- Krampfartiges, manchmal überschießendes Zusammenziehen der Gebärmutter unter Einfluss des Botenstoffes Prostaglandin (primäre Dysmenorrhö)
Maßnahme:
- Bei Gelegenheit zum Frauenarzt, die Therapiemöglichkeiten sind aber leider begrenzt
Selbsthilfe:
- Entspannungsverfahren
- Viel Bewegung
- Ausreichend Schlaf
- Präparate mit Mönchspfeffer (z. B. Agnolyt®) oder Frauenball
- Teezubereitungen aus Kamille, Gänsefingerkraut und Melisse
Kolikartige Menstruationsschmerzen, verbunden mit Schmierblutungen und verstärktem Ausfluss
Ursache:
Maßnahme:
- In den nächsten Wochen zum Frauenarzt
Schmerzen besonders ein bis zwei Tage vor, aber auch während der Menstruation; verstärkte Monatsblutung; evtl. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang
Ursache:
Maßnahme:
- In den nächsten Wochen zum Frauenarzt
Selbsthilfe:
- Entspannungsverfahren
- Regelmäßige Bewegung; Ausdauertraining
Schmerzen in Unterleib und Rücken während verstärkter Menstruationen; Verschlimmerung von Monat zu Monat; evtl. Zwischenblutungen
Ursache:
Maßnahme:
- In den nächsten Wochen zum Frauenarzt
Selbsthilfe:
- Präparate mit Mönchspfeffer (z. B. Agnolyt®), Schafgarbentee
Dauerhafte, leichte Schmerzen im Unterleib, die während der Monatsblutung zunehmen
Ursachen:
- Chronische Adnexitis
- Chronische genitale Chlamydieninfektion
- Endometritis
- Somatoforme Störung
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen zum Frauenarzt
Menstruationsschmerzen bei liegender Spirale
Ursache:
- Häufige Nebenwirkung der Spirale
Maßnahmen:
- In den nächsten Wochen zum Frauenarzt
- Alternative Verhütungsmethoden erwägen
Menstruationsschmerzen nach ärztlichen Eingriffen am Muttermund
Ursache:
- Narben oder Verengung am Muttermund
Maßnahme:
- In den nächsten Wochen zum Frauenarzt
Ihre Apotheke empfiehlt
Viel Bewegung.
Auch wenn es zunächst paradox klingt, sich bei starken Schmerzen zu bewegen: Sport hilft. Denn Anstrengung lenkt nicht nur ab und entspannt, sondern sorgt auch für die Ausschüttungen von schmerzlindernd wirkenden Endorphinen. Zudem steigert Sport die Durchblutung in all den Muskelregionen, die sich durch den ausstrahlenden Regelschmerz mit verspannen, z. B. im unteren Rücken.
Phytotherapie.
Einige Kräutertees wirken krampflösend und sind deswegen schmerzlindernd. Dazu zählen Zubereitungen aus Kamillenblüten, Schneeballbaumrinde und Gänsefingerkraut. Starten Sie mit der Teekur bestenfalls schon einige Tage vor der Blutung. Zudem gibt es einige pflanzliche Präparate, die sich ausgleichend auf den Hormonhaushalt auswirken sollen. So sind beispielweise Mönchspfeffer und Traubensilberkerze in vielen Apotheken erhältlich.
Wärme.
Krampflindernd wirken auch warme Umschläge oder eine Wärmflasche auf dem Unterbauch. Wohltuende Wärme können Sie außerdem in Form eines Vollbades genießen, dann sorgen Zusätze wie Melisse oder Kamille für einen zusätzlichen krampflösenden Effekt.
Entspannungsverfahren.
Sich bei starken Schmerzen zu entspannen, ist eine echte Herausforderung. Am besten gelingt das, wenn sie in schmerzfreien Phasen mit dem Üben beginnen und dann am Ball bleiben. Verfahren wie Autogenes Training oder der Body Scan helfen nicht nur, Beschwerden abzumildern. Durch die veränderte Körperwahrnehmung gelingt vielen Betroffenen auch ein besserer Umgang mit den Schmerzen.
Schmerzmittel.
Starke Schmerzen lassen sich mit Schmerzmitteln lindern. Eingesetzt werden vor allem NSRA-Präparate, z. B. Ibuprofen und Acetylsalicylsäure. Vor allem krampflindernd wirken Präparate mit Butylscopalamin. Idealerweise beginnen Sie die Behandlung schon kurz vor dem Beginn der Menstruation, und beenden diese nach 2–3 Tagen. Hilft dies nicht, klären Sie Ihre Beschwerden mit dem Gynäkologen ab, anstatt sie von Monat zu Monat mithilfe von Schmerzmitteln nur zu "überdecken". Viele Präparate haben nämlich nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen. Die Alternative, weil besser verträglich, ist dann nicht selten Paracetamol. Seine Wirkung ist allerdings etwas schwächer.
Antibaby-Pille.
Die Einnahme der Pille ist ein starker Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt und sollte deswegen sorgfältig abgewogen werden. Da unter ihrem Einfluss der zyklusbedingte Aufbau der Gebärmutterschleimhaut moderater erfolgt, sind die Regelschmerzen bei ihrer Einnahme in der Regel schwächer oder verschwinden. Nach spätestens 12 Monaten sollten Sie die Einnahme in Absprache mit Ihrem Frauenarzt überdenken und einen Auslassversuch wagen.