Übelkeit und Erbrechen entsteht nicht im Bauch, sondern im Gehirn, genauer gesagt im Brechzentrum. Das Brechzentrum wird zum Beispiel durch verdorbene Nahrung, Giftstoffe oder manche Medikamente im Blut gereizt. Auch ungewöhnlich hohe Konzentrationen bestimmter Stoffwechselprodukte und Hormone (z. B. Histamin, Schwangerschaftshormon) aktivieren das Brechzentrum. Dann reagieren einige Muskeln reflexhaft: Der untere Schließmuskel der Speiseröhre erschlafft, das Zwerchfell und die Bauchmuskeln ziehen sich schnell zusammen. Das erhöht den Druck auf den Bauchraum und den Magen. Gleichzeitig kehrt die Muskulatur der Speiseröhre ihre wellenförmigen, normalerweise Richtung Magen gerichteten Bewegungen um. Dadurch wird der Mageninhalt schwallartig nach außen befördert.
Erbrechen ist also ein aktiver Prozess – im Gegensatz zum Hochwürgen unverdauter Nahrung (Regurgitation). Dieses tritt als passiver Vorgang bei verschiedenen Erkrankungen der Speiseröhre auf, meist ohne vorangehende Übelkeit.
Die Suche nach den Ursachen für Übelkeit und Erbrechen bereitet oft Schwierigkeiten, da beide Symptome bei zahlreichen Erkrankungen vorkommen. Bei der Diagnosesicherung sind sie deshalb für die Ärzt*in meist nur Nebensymptome. Entscheidend sind zusätzliche Beschwerden, wie beispielsweise Gewichtsverlust, Bauch- und Kopfschmerzen, Durchfall, Fieber und Schwindel – genauso wie die äußeren Begleitumstände: Erkrankungen im Umfeld (Infektionen), kürzliche Reisen und eingenommene Medikamente.
Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe
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Völlegefühl, Übelkeit und evtl. Erbrechen nach ungewöhnlich üppigen oder rasch eingenommenen Mahlzeiten
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Plötzlich auftretendes Erbrechen mit Bauchschmerzen und Durchfall; evtl. Fieber; evtl. ähnliche Erkrankungen in der Familie oder Umgebung
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Übelkeit und Erbrechen, regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel; oft Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Blähungen; evtl. Juckreiz und pelziges Gefühl im Mund; evtl. Heuschnupfen, Asthma oder Hautausschlag
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Übelkeit, Erbrechen und Aufstoßen, verbunden mit Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend; Völlegefühl, Appetitlosigkeit; evtl. Bluterbrechen und/oder schwarzer Stuhl
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Wiederholtes Erbrechen mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen; schmerzhafte Schluckbeschwerden; Druckgefühl hinter dem Brustbein
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Wiederholtes Hochwürgen unverdauter Nahrung; evtl. Schluckbeschwerden; evtl. Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Rücken; evtl. Gewichtsverlust
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Übelkeit, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen Fett und Abgeschlagenheit; anfangs oft grippeähnliche Beschwerden; Druckgefühl im rechten Oberbauch; evtl. Gelbsucht (Ikterus), dunkler Urin, entfärbter Stuhl, Juckreiz
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Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit Oberbauch- und Flankenschmerzen; Fieber und Schüttelfrost; meist Schmerzen beim Wasserlassen
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Dauerhafte oder wiederkehrende Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit Schmerzen in Oberbauch und Rücken; oft Verschlimmerung durch fettreiches Essen, Alkohol; evtl. massiger, fettglänzender Stuhl; evtl. Gewichtsabnahme
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Übelkeit und Erbrechen mit einsetzenden, gürtelförmigen Oberbauchschmerzen; häufig einige Stunden nach Alkohol oder fettem Essen; evtl. Fieber und/oder Gelbsucht (Ikterus); evtl. Schockzeichen
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Übelkeit und Erbrechen mit krampfartigen Oberbauchschmerzen bei Diabetikern; starker Durst; fruchtiger Mundgeruch; zunehmende Bewusstseinstrübung
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Völlegefühl und Übelkeit nach Mahlzeiten bei langjährigem Diabetes, später auch Erbrechen, Bauchschmerzen
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Wiederkehrende Übelkeit, Aufstoßen und Appetitlosigkeit mit Bauchschmerzen; Durchfall und/oder Verstopfung mit kleinen Kotballen (oft im Wechsel); Schmerzbeginn oft am Morgen, Besserung nach dem Stuhlgang
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Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit stärksten, kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch; oft Schmerzausstrahlung in die rechte Schulter; evtl. Gelbsucht (Ikterus), dunkler Urin, Juckreiz
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Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit stärksten, kolikartigen Schmerzen in einer Flanke; oft Ausstrahlung in seitlichen Unterbauch, Schamlippen bzw. Hoden und/oder Rücken; evtl. blutiger Urin
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Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden Schmerzen, die vom Nabel zum rechten Unterbauch wandern
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Übelkeit und Erbrechen, selten Koterbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden, heftigsten Bauchschmerzen; aufgetriebener Bauch; kein Abgang von Wind oder Stuhl
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Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden, heftigsten Bauchschmerzen und brettharter Bauchdecke; oft plötzlicher Schmerzbeginn an einer begrenzten Stelle; Kaltschweißigkeit, Herzrasen, Angst; meist Fieber
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Völlegefühl, Übelkeit und evtl. Erbrechen nach ungewöhnlich üppigen oder rasch eingenommenen Mahlzeiten
Ursache:
- Überlastung des Magens
Maßnahme:
- Nahrungspause und Kamillentee
Plötzlich auftretendes Erbrechen mit Bauchschmerzen und Durchfall; evtl. Fieber; evtl. ähnliche Erkrankungen in der Familie oder Umgebung
Ursachen:
- Infektiöse Durchfallerkrankung
- Lebensmittelvergiftung, z. B. durch Tiefkühlkost, Geflügel, Milchprodukte, eihaltige Produkte
- Frühphase von Vergiftungen, z. B. durch Pilze, Pflanzen(teile)
Maßnahmen:
- Giftnotruf bei Verdacht auf Vergiftungen
- Am selben Tag in die Hausarztpraxis, wenn keine Flüssigkeit behalten wird, bei hohem Fieber, Schwindel, Verwirrtheit
- Nach 3 Tagen, wenn sich die Beschwerden nicht bessern
Selbsthilfe:
- Viel trinken, bei starkem Brechreiz schluckweise, z. B. Wasser, Kamillentee
Übelkeit und Erbrechen, regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel; oft Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Blähungen; evtl. Juckreiz und pelziges Gefühl im Mund; evtl. Heuschnupfen, Asthma oder Hautausschlag
Ursachen:
- Nahrungsmittelunverträglichkeit, z. B. Milchzuckerunverträglichkeit
- Nahrungsmittelallergie
- Pseudoallergie, z. B. gegen Erdbeeren, Tomaten, Käse, Schokolade
- Zöliakie (Sprue)
Maßnahme:
- Bei starken Beschwerden am selben Tag, sonst in den nächsten Wochen in die Hausarztpraxis
Selbsthilfe:
- Meiden von unverträglichen Nahrungsmitteln, bei Allergieneigung auch von Rohkost und Fertigprodukten
Übelkeit, Erbrechen und Aufstoßen, verbunden mit Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend; Völlegefühl, Appetitlosigkeit; evtl. Bluterbrechen und/oder schwarzer Stuhl
Ursachen:
- Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)
- Akute Magenschleimhautentzündung (akute Gastritis)
- Ulkuskrankheit: Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni)
- Somatoforme Störung
- Psychosomatische Störung
Maßnahmen:
- Sofort in die Hausarztpraxis, wenn der Stuhl schwarz ist (Teerstuhl), die Schmerzen in die linke Schulter oder den Rücken ziehen
- In den nächsten Tagen in die Hausarztpraxis, wenn eine Besserung ausbleibt
Selbsthilfe:
- Warme Bauchwickel
- Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Zigaretten
- Tee, z. B. mit Kamille, Schafgarbe, Pfefferminze, Süßholzwurzel
- Entspannungsverfahren, Stressmanagement
Wiederholtes Erbrechen mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen; schmerzhafte Schluckbeschwerden; Druckgefühl hinter dem Brustbein
Ursache:
- Refluxkrankheit, evtl. mit Speiseröhrenentzündung
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen zur Hausärzt*in
Selbsthilfe:
- Häufige, kleine Mahlzeiten
- Nach einer Mahlzeit 2–3 Stunden nicht hinlegen
- Mit erhöhtem Oberkörper schlafen
Wiederholtes Hochwürgen unverdauter Nahrung; evtl. Schluckbeschwerden; evtl. Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Rücken; evtl. Gewichtsverlust
Ursachen:
- Speiseröhrendivertikel (Ausbuchtungen der Speiseröhrenwand)
- Speiseröhren-Beweglichkeitsstörung, v. a. bei Achalasie (Krampf des Speiseröhrenausgangs)
- Fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs
- Selten: Magenkrebs
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen in die Hausarztpraxis
Selbsthilfe bei Achalasie:
- Langsam essen, gut kauen, viel trinken
- Nach einer Mahlzeit 2–3 Stunden nicht hinlegen
- Mit erhöhtem Oberkörper schlafen
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Abneigung gegen Fett und Abgeschlagenheit; anfangs oft grippeähnliche Beschwerden; Druckgefühl im rechten Oberbauch; evtl. Gelbsucht (Ikterus), dunkler Urin, entfärbter Stuhl, Juckreiz
Ursache:
Maßnahme:
- Am selben Tag in die Hausarztpraxis bei grippeähnlichen Beschwerden in Verbindung mit Gelbfärbung der Haut, dunklem Urin oder entfärbtem Stuhl
Selbsthilfe:
- Schonen
- Vollständiger Verzicht auf Alkohol
- Absetzen der "Pille"
Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit Oberbauch- und Flankenschmerzen; Fieber und Schüttelfrost; meist Schmerzen beim Wasserlassen
Ursache:
- Akute Nierenbeckenentzündung (akute Pyelonephritis)
Maßnahme:
- Am selben Tag in die Hausarztpraxis
Selbsthilfe:
- 2 Liter täglich trinken, z. B. Blasentee
Dauerhafte oder wiederkehrende Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit Schmerzen in Oberbauch und Rücken; oft Verschlimmerung durch fettreiches Essen, Alkohol; evtl. massiger, fettglänzender Stuhl; evtl. Gewichtsabnahme
Ursachen:
- Chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronische Pankreatitis), bei Stuhlveränderung mit Pankreasinsuffizienz
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen in die Hausarztpraxis
Selbsthilfe bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung:
- Häufige, kleine, fettarme Mahlzeiten
- Verzicht auf Alkohol
Übelkeit und Erbrechen mit einsetzenden, gürtelförmigen Oberbauchschmerzen; häufig einige Stunden nach Alkohol oder fettem Essen; evtl. Fieber und/oder Gelbsucht (Ikterus); evtl. Schockzeichen
Ursache:
- Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis)
Maßnahmen:
- Bei Schockzeichen (blassgraue schweißige Haut, Unruhe, Angst) Notruf wählen
- Ansonsten sofort in die Klinik
Übelkeit und Erbrechen mit krampfartigen Oberbauchschmerzen bei Diabetikern; starker Durst; fruchtiger Mundgeruch; zunehmende Bewusstseinstrübung
Ursache:
- Stoffwechselentgleisung (diabetische Ketoazidose) bei Diabetes
Maßnahme:
- Notruf wählen oder in die nächste Klinik
Erstmaßnahme:
- Falls Urin-Teststreifen verfügbar, sofort Blutzucker und Ketonkörper im Urin messen
Völlegefühl und Übelkeit nach Mahlzeiten bei langjährigem Diabetes, später auch Erbrechen, Bauchschmerzen
Ursache:
- [Atonischer] Diabetesmagen
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen in die Hausarztpraxis
Wiederkehrende Übelkeit, Aufstoßen und Appetitlosigkeit mit Bauchschmerzen; Durchfall und/oder Verstopfung mit kleinen Kotballen (oft im Wechsel); Schmerzbeginn oft am Morgen, Besserung nach dem Stuhlgang
Ursachen:
- Reizdarm
- Psychosomatische Störung
- Larvierte Depression
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen in die Hausarztpraxis
Selbsthilfe:
- Warme Bauchwickel, Wärmflasche, warmes Bad
- Häufige kleine, ballaststoffreiche Mahlzeiten
- Stressmanagement
Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit stärksten, kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch; oft Schmerzausstrahlung in die rechte Schulter; evtl. Gelbsucht (Ikterus), dunkler Urin, Juckreiz
Ursache:
Maßnahme:
- Sofort in die Hausarztpraxis oder in die Klinik
Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit stärksten, kolikartigen Schmerzen in einer Flanke; oft Ausstrahlung in seitlichen Unterbauch, Schamlippen bzw. Hoden und/oder Rücken; evtl. blutiger Urin
Ursache:
Maßnahme:
- Notruf wählen oder in die nächste Klinik
Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden Schmerzen, die vom Nabel zum rechten Unterbauch wandern
Ursache:
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
Maßnahmen:
- Sofort in die nächste Klinik fahren (lassen) bei starken Schmerzen oder hartem Bauch
- Am selben Tag in die Hausarztpraxis bei Dauerschmerzen im rechten Unterbauch
Übelkeit und Erbrechen, selten Koterbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden, heftigsten Bauchschmerzen; aufgetriebener Bauch; kein Abgang von Wind oder Stuhl
Ursachen:
- Darmverschluss mit mechanischem Ileus, z. B. bei
- Darmkrebs
- Divertikulitis
- Morbus Crohn
- eingeklemmtem (Eingeweide-)Bruch
- Darmlähmung (Paralytischer Ileus), z. B. bei
- Bauchfellentzündung (Peritonitis)
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
Maßnahme:
- Notruf wählen
Übelkeit und Erbrechen, verbunden mit rasch zunehmenden, heftigsten Bauchschmerzen und brettharter Bauchdecke; oft plötzlicher Schmerzbeginn an einer begrenzten Stelle; Kaltschweißigkeit, Herzrasen, Angst; meist Fieber
Ursache:
Bauchfellentzündung (Peritonitis), z. B. bei
- Magendurchbruch
- schwerer Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung
- mechanischem Ileus
Maßnahme:
- Notruf wählen
Ihre Apotheke empfiehlt
Viel trinken.
Erbrechen und Durchfall entziehen dem Körper reichlich Wasser und Mineralsalze. Diesen Verlust gilt es durch viel Trinken auszugleichen. Erlaubt ist, worauf man Lust hat, auch bei Kindern. Zu meiden sind lediglich säurehaltige Getränke wie unverdünnte Fruchtsäfte und natürlich Alkohol. Die Salzverluste können durch Gemüsebrühe (Boullion) oder zweimal täglich eine Messerspitze Salz im Mineralwasser ausgeglichen werden. Bei Kindern unter zwei Jahren sollten ausgewogene Fertigpräparate verwendet werden (Elektrolytlösungen). Säuglinge und Kleinkinder sind besonders gefährdet, lebensbedrohlich auszutrocknen. Bei schwerem Erbrechen oder Durchfällen im Säuglingsalter ist deshalb eine Kinderarztpraxis oder -klinik aufzusuchen.
Cook it or peel it.
Gerade bei Fernreisen lassen sich viele Magen-Darm-Erkrankungen vermeiden. Die wichtigste Regel lautet: "Cook it, peel it or leave it" (Nahrungsmittel kochen, schälen oder nicht essen). Risikoreich ist neben Salaten und Früchten vor allem Wasser – einschließlich Wasser, welches von Restaurants zur Essenszubereitung benutzt wird. Achtung: Eine oft vergessene Infektionsquelle sind Eiswürfel in Getränken.
Hygiene beim Kochen.
Eine sorgfältige Nahrungszubereitung und -lagerung schützt vor infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen. Tiefkühlgeflügel und -fleisch muss vor der Zubereitung sorgfältig gewaschen werden. Sie sind oft mit Salmonellen kontaminiert, die die niedrigen Temperaturen überstehen. Fleisch, Geflügel und Eier sollten ausreichend lange und bei hohen Temperaturen gegart werden. Das lässt sich beim Anschneiden des Fleisches auf dem Teller leicht überprüfen: Blasse oder sogar blutige Stellen sind Anzeichen unzureichender Erhitzung. Zudem sollte man für Fleisch und Gemüse immer getrennte Schneidbretter verwenden, um keine Erreger zu übertragen.
Magenschleimhaut schonen.
Wer immer wieder unter einer gereizten Magenschleimhaut oder sogar einem Magengeschwür leidet, sollte auf Reizstoffe besser verzichten. Dazu gehören z. B. Alkohol, Kaffee und Nikotin, aber auch zuckerhaltige Nahrungsmittel und Milch. Verzichten Sie außerdem auf Gewürze, die wie Pfeffer, Meerrettich oder Senf die Säurebildung anregen. Gleiches gilt für Medikamente, die nicht unbedingt eingenommen werden müssen, vor allem für Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und andere NSAR-Schmerzmittel. Achten Sie zudem darauf, anstelle von drei üppigen Mahlzeiten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
Tagebuch führen.
Auslösern von Verdauungsbeschwerden ist oft nur schwer auf die Spur zu kommen. Gerade wenn eine Nahrungsmittelunverträglichkeit im Raum steht, kann das Führen eines Beschwerdetagebuchs hilfreich sein. Dabei notieren Betroffene genau, was sie gegessen haben und auch ob und welche Beschwerden aufgetreten sind. Solche Aufzeichnungen sind sehr viel zuverlässiger als das Gedächtnis und lassen Zusammenhänge schneller aufspüren.