Falsches Beckenbodentraining

Pinkelpause schadet der Blase

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Besser keine Experimente beim Wasserlassen …

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Viele Frauen leiden unter einem schwachen Beckenboden und wollen ihn durch Training stark machen. Ein Tipp aus Frauenmagazinen: einfach beim Wasserlassen mehrmals absichtlich den Harnstrahl unterbrechen. Doch Urologen warnen vor dieser Methode.

Häufige Folge: Harninkontinenz

30 bis 50 % der Frauen leiden unter einer Beckenbodenschwäche, jede Zehnte muss deswegen irgendwann in ihrem Leben sogar unters Messer, schätzen Urologen. Denn die Folgen können gravierend sein. Sie reichen von der Harninkontinenz bis zur Vorwölbung der Gebärmutter in die Scheide. Gegenmittel ist Beckenbodentraining. Doch die Beckenbodenmuskeln effektiv zu trainieren ist gar nicht so einfach, und mancher Laien-Tipp ist sogar schädlich.

20 Frauen im Test

So z. B. auch die „Pinkelpause“, die für einen starken Beckenboden sorgen soll. Die Methode besteht darin, dass frau beim Urinieren mehrmals willentlich den Harnstrahl anhält und dadurch den Verschlussmuskel der Blase trainiert. Auf den ersten Blick scheint das plausibel. Doch Urologen haben nun mit Hilfe von 20 gesunden Frauen (Durchschnittsalter 39 Jahre, Durchschnitts-BMI 21) untersucht, welche Folge diese Trainingsmethode auf die Blase hat.

Dafür gingen die Frauen zweimal jeweils mit voller Blase zur Toilette und urinierten. Einmal normal und einmal mit Pinkelpausen, wobei sie alle 3 Sekunden den Harnstrahl anhielten. Die Ärzte bestimmten Harnfluss und Harnmenge sowie per Ultraschall die Urinmenge, die nach dem Urinieren in der Blase verblieb (den sogenannten Restharn).

Restharnvolumen steigt

Das Ergebnis: Mit Pinkelpausen hatten die Frauen nach dem Wasserlassen ein deutlich höheres Restharnvolumen in der Blase. Bei einem erhöhten Restharnvolumen steigt jedoch die Gefahr für Harnwegsinfekte, da sich Bakterien schlechter ausgeschwemmt werden und sich so in Blase und Harnwegen besser verbreiten können. Weil außerdem zu befürchten ist, dass der Verschlussmuskel der Blase durch wiederholte willentliche Unterbrechung des Harnstrahls funktionell gestört wird, raten die Urologen von Pinkelpausen ab. Zudem ist nirgendwo belegt, dass diese Praktik den Beckenboden trainiert oder einer Harninkontinenz entgegenwirkt.

Quelle: Springer Medizin

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 09:30 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.