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Welche Faktoren beeinflussen unsere Gesundheit? Und wo liegen die besten Ansatzpunkte für Gesundheitsprävention? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Bericht "Gesundheit in Deutschland", den das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin vorgestellt haben.
Der Bericht soll als Grundlage für zukünftige gesundheitspolitische Entscheidungen dienen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erläutert: „Unser Ziel ist, dass sich alle Menschen in unserem Land unabhängig von Wohnort und Geldbeutel auch in Zukunft auf eine hochwertige medizinische Versorgung verlassen können.“
Demografischer Wandel und soziale Lage prägen Gesundheit in Deutschland
Laut Bericht werden Gesundheit und Versorgung in Deutschland von zwei großen Entwicklungen bestimmt: dem demografischen Wandel und dem starken Einfluss der sozialen Lage auf die Gesundheit. So haben zum Beispiel Männer mit hohem Einkommen eine um elf Jahre höhere Lebenserwartung als Männer mit sehr niedrigem Einkommen. Präventionsmaßnahmen sollen deshalb zukünftig vor allem dort ansetzen, wo Menschen leben, lernen und arbeiten. Lebensbereiche wie Kita, Schulen, Betriebe, Wohnumfeld und Pflegeeinrichtungen sollen gesundheitsförderlich gestaltet werden, damit alle unabhängig von Einkommen und sozialer Herkunft erreicht werden. Darauf zielt bereits das in diesem Sommer in Kraft getretene Präventionsgesetz ab.
Menschen fühlen sich gesünder
Insgesamt schätzen etwa drei Viertel der Frauen und Männer ihren Gesundheitszustand als "gut" oder "sehr gut" ein. In der Tendenz zeigt sich damit seit dem ersten Gesundheitsbericht 1998 eine Verbesserung der subjektiven Gesundheit. Zudem gibt es kaum noch Unterschiede in der Gesundheit und dem Gesundheitsverhalten zwischen alten und neuen Bundesländern: Die Lebenserwartung in Deutschland ist nahezu gleich hoch. Bei Frauen beträgt sie im Mittel 82,7 Jahre, bei Männern 77,7 Jahre.
Sterblichkeit bei Krebs und Herz-Kreislauf-Leiden sinkt
Positiv ist zu bewerten, dass die Sterblichkeitsraten für die meisten Krebsarten sowie die Sterblichkeit an Koronarer Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind. Auch der Anteil der Jugendlichen, die rauchen, ist seit 2004 kontinuierlich gesunken.
Mehr Prävention gegen chronische Krankheiten wie Diabetes
Demgegenüber dominieren nichtübertragbare, chronische Krankheiten das Krankheitsgeschehen. Zum Beispiel Diabetes, dessen Neuerkrankungsraten seit 1998 steigen. Aktuell ergibt sich in etwa eine Gesamtzahl von 6,7 Millionen Personen mit einem bekannten oder unerkannten Diabetes mellitus in Deutschland. Das Bundesgesundheitsministerium plant deshalb, Aufklärung und Information der Bevölkerung über Diabetes mellitus und dessen Prävention weiter zu verstärken. Beim Robert Koch-Institut wird derzeit ein Nationales Diabetes-Überwachungssystem ("Diabetes-Surveillance") aufgebaut, das eine verlässliche datengestützte Entscheidungsgrundlage und eine fortlaufende nationale Diabetesberichterstattung für weitere gesundheitspolitische Maßnahmen bildet.
Was ist der Gesundheitsbericht?
Mit dem neuen Bericht "Gesundheit in Deutschland" liegt nach 1998 und 2006 zum dritten Mal eine umfassende Darstellung zu Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Deutschland vor. Der Bericht dient als Infobasis für Wissenschaftler und Akteure, die Prozesse und Maßnahmen zu Gesundheitsverbesserungen in Deutschland gestalten. Eine zentrale Grundlage für den Bericht ist das Gesundheitsmonitoring des Robert Koch-Instituts, das Untersuchungs- und Befragungssurveys für alle Altersgruppen umfasst (KiGGS, DEGS und GEDA). Durch die Erhebung von Gesundheitsdaten zusammen mit sozialen und demografischen Angaben, Risiko- und Schutzfaktoren ergeben sich breite Auswertungsmöglichkeiten.
Vollfassung des Berichts "Gesundheit in Deutschland"