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Seit knapp einem Monat können Patienten bei der Terminservicestelle vor Ort anrufen, um sich einen zeitnahen Termin bei einem Facharzt geben zu lassen. Doch die Mehrheit der Patienten ist nach wie vor zufrieden mit den Wartezeiten.
Wer von seinem Hausarzt für die weitere Behandlung an einen Facharzt verwiesen wurde, musste bis April 2016 teilweise mit längeren Wartezeiten rechnen. Die Bundesregerierung hat deshalb letztes Jahr beschlossen, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) der jeweiligen Bundesländer ab Januar 2016 sogenannte Terminservicestellen einrichten. Seit April vergeben diese auf telefonische Anfrage von gesetzlich Versicherten einen Termin bei einem Facharzt, auf den die Patienten nicht länger als vier Wochen warten müssen.
Nur wenige Befragte mit Wartezeiten unzufrieden
Die Mehrheit der Versicherten ist jedoch einverstanden mit der Wartezeit auf einen Arzttermin. Nach beinahe einem Monat haben die Servicestellen der KVen nichts daran geändert. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Für die Studie befragten die Experten bundesweit 1.000 Menschen. Mit 61 Prozent ist der Großteil mit der Zeitspanne zwischen Terminvereinbarung und Termin vollkommen oder sehr zufrieden. Nur elf Prozent der Befragten sind unglücklich mit der langen Wartezeit. Bei den unter 30-Jährigen sind 22 Prozent unzufrieden mit den weiter im Voraus vereinbarten Terminen.
Studienergebnisse deckungsgleich mit denen von 2014
„Für den Einzelnen hat sich in puncto Wartezeiten offenbar spürbar nicht viel verbessert. Denn in unserer Befragung zwei Jahre zuvor haben wir fast deckungsgleiche Ergebnisse erhalten“, kommentiert Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. 2014 hatten sich 62 Prozent der Umfrageteilnehmer positiv, zehn Prozent negativ geäußert. Die neue Befragung bestätigt überdies, dass die Terminvergabe durch den Hausarzt besser funktioniert als bei den Fachkollegen. Im Jahr 2014 hatten sich die Patienten beinahe ebenso geäußert. Nach dem Start gaben die Kassenärztlichen Vereinigungen jedoch an, dass sich die Nachfrage in Grenzen halte.
Terminservicestellen nur gute Ergänzung zu Angeboten der Krankenkassen
„Es ist bekannt, dass das Projekt des Gesetzgebers bei den Kassenärzten von Anfang an auf wenig Gegenliebe stieß. Und tatsächlich stellt sich die Frage, inwiefern diese Servicestellen zweckmäßig sind“, meint Baas. „Grundsätzlich war es ein wichtiges politisches Signal, dass gesetzlich Versicherte nicht hinten anstehen dürfen, wenn es um Arzttermine geht. Das sind immerhin 90 Prozent der Menschen in Deutschland. Doch die Terminservicestellen sind allenfalls eine gute Ergänzung zu unseren eigenen Angeboten.“