Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Was passiert hinter den Kulissen einer Apotheke? Unbemerkt vom Kunden laufen verschiedene Kontroll- und Dokumentationsvorgänge ab. Sie garantieren, dass alle Arzneimittel die Apotheke in einwandfreier Qualität verlassen.
Morgens um neun Uhr schrillt das Faxgerät. Der Arzneimittelgroßhandel berichtet von einer Arzneimittelfälschung. Der Apotheker eilt zur Schublade, vergleicht Chargennummer sowie Produkteigenschaften des fraglichen Medikaments und zieht es aus dem Verkehr. Zwar sind Arzneimittelfälschungen dank lückenlos nachweisbarer Lieferketten extrem selten. Doch im Ernstfall sorgt ein enges Kommunikationsnetz für reibungslose Abläufe.
6,5 Millionen Arzneimittelprüfungen pro Jahr
6,5 Millionen Arzneimittelprüfungen führen deutsche Apotheken jährlich durch. Auf alle Apotheken gerechnet macht das eine stichprobenartige Prüfung pro Tag. Eventuelle Beanstandungen leiten die Apothekenmitarbeiter direkt an die zuständige Behörde weiter. Einmal wöchentlich veröffentlicht die Pharmazeutische Zeitung Namen und Chargennummer der gemeldeten Medikamente, die der Apotheker daraufhin aus dem Sortiment nimmt.
In der Apotheke entstehen qualitativ hochwertige Arzneimittel
Apotheken stellen für ihre Kunden noch immer viele Arzneimittel selbst her. Diese maßgeschneiderte Medizin erfüllt vergleichbare Qualitätsstandards wie maschinell gefertigte Produkte. Etwa prüft der Apotheker im Vorfeld, ob die Inhaltsstoffe zusammenpassen und richtig dosiert sind. Den Herstellungsvorgang begleiten Dokumentationsvorgänge, Inprozess- und Endkontrollen. Auf Wunsch führt das Zentrallabor in Eschborn externe Produktproben durch.
Für Prüfungen steht ein Labor bereit
Im Herzen jeder Apotheke befindet sich ein vollständig eingerichtetes Chemielabor. Hier kontrollieren die Apothekenmitarbeiter alle eintreffenden Rohstoffe. Für die anspruchsvollen chemischen Versuche sind die Fachkräfte durch Ausbildung oder Studium perfekt vorbereitet. Ergänzend absolvieren alle Apothekenmitarbeiter regelmäßige Schulungen sowie jährliche Unterweisungen in Hygiene, Arbeitssicherheit und Gefahrstoffrecht.
Qualitätssicherung hat lange Tradition
Qualität ist ein zentrales Anliegen in der Apotheke. Traditionell regeln Arzneibücher, Codices und Rezepturformularien die Lagerung, Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln. Spätestens seit 2014 verfügt jede Apotheke über ein QM-Zertifikat. Ein Teil des Qualitätsmanagementsystems ist der Hygieneplan. Er bestimmt wer, wie welche Oberflächen und Gegenstände in der Apotheke zu reinigen und desinfizieren hat.
Der Kunde trägt zur Qualitätssicherung bei
Nicht zuletzt trägt der Kunde zur Qualitätssicherung bei. Seine Rückmeldungen zu Produktqualität und Nebenwirkungen sind in der Apotheke jederzeit willkommen. Die Arzneimittelfachkräfte bündeln die Informationen und leiten sie an die zuständige Behörde weiter. So lässt sich dank Mithilfe des Patienten die optimale Arzneimittelqualität erreichen.
Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen