Schmerzbekämpfung während der Geburt

panthermedia/imago-images.de
Eine PDA ist sehr sicher und erleichtert vielen Frauen die Geburt.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Schräg- und Querlage Starthilfe fürs Stillen Brustentzündung im Wochenbett Wo und wie gebären? Flache Stelle am Hinterkopf Alternativen zur Muttermilch Frühgeborene: Hautkontakt mit Eltern Fehlbildungen durch Diabetesmittel? Kaiserschnitt Stillen gesund für Mutter und Kind Das normale Wochenbett Tipps zum Beruhigen: Die Geburtsphasen Beziehungsaufbau von Eltern und Neugeborenem Hinterhauptslage und Vorderhauptslage Maritime Kost für Stillende Baby-Bad und Hautpflege Stillempfehlungen auf Arabisch Kaiserschnitt auf Wunsch Schlafmangel bei Eltern von Babys Wieso schielt mein Kind? Erstgeborener Zwilling gesünder? Die Vorboten der Geburt Sojamilch als Babynahrung Schluckauf bei Babys und Kindern Nach Schwangerschaftsdiabetes Schwangerschaftsdiabetes Plötzlichem Kindstods vorbeugen Mehrlingsschwangerschaften Dammriss Stillen Glyphosphat in der Muttermilch? Risiko Diabetes Typ 2 für Mütter Kaiserschnitt Vorzeitiger Blasensprung Risiko für Nahrungsmittelallergien Muttermilch hilft Frühgeborenen Hilfe für rote Babypopos Zeugungsmonat und Baby-Gesundheit Stillen beugt Typ-2-Diabetes vor Diagnose Wochenbettdepression Ernährung gesunder Säuglinge Milchstau Sport für Stillende Was steckt hinterm Sommerbaby-Boom? Stillen und Schmerzmittel Probiotische Nahrung für Babys Sprache bei Babys und Kleinkindern Endometritis puerperalis Säuglingsmilch aus dem Internet? Schmerzen beim Stillen Wochenfluss Der Mutterkuchen Hygiene bei Säuglingsnahrung Kostenlose App „Baby & Essen“ Stillen lohnt sich Auch mit Covid-19 bitte stillen! Die beste Ernährung für Babys Wochenbettdepression Späte Geburt schadet Baby nicht Schmerzen beim Stillen Die Geburtsphasen Muttermilch nicht in die Mikrowelle Milchüberschuss Frauen bei Geburten immer älter Schütteltrauma bei Babys Geburtsvorbereitung Beikost ab Ende des 4. Monats? Medikation während des Ramadans Gesund beginnt im Mund Schwangerschaftsrisiko Präeklampsie Apps für Schwangere & Familien Depression statt Vaterglück Probleme mit der Dammnaht Babys zum Einschlafen bringen App für Eltern von Frühgeborenen Wochenflussstau Studie zu Glyphosphat in Muttermilch Geburtshilfe in Gefahr Babynahrung hygienisch anrühren Erstversorgung von Neugeborenen Muttermilch hemmt Hepatitis-Viren Auch mit Covid-19 bitte stillen! Stillen beugt Asthma vor Beatmung von Frühchen Frühgeburt Baby-Blues Milchmangel Wochenbettdepression Stillen als perfekter Start ins Leben Ernährung von Frühgeborenen Probleme nach der Entbindung Herzschwäche bei Schwangeren Kinder vor Allergien schützen Betreuung nach der Geburt Babys lernen im Schlaf Tabaksteuer kann Baby-Leben retten Mikroplastik aus dem Baby-Fläschchen Streitthema späte Mutterschaft Papa im Kreißsaal – ja oder nein? Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins Medizinische Überwachung während der Geburt Tipps gegen schmerzhaftes Zahnen Geburt: Klinik oder Geburtshaus? Steißlage Mangel beim Stillen verhindern Wochenbettpsychose 0 Promille in der Schwangerschaft Alkoholfrei in der Schwangerschaft Steißlage Zuwendung im Säuglingsalter Lippenherpes bei Säuglingen

Schmerzen während der Geburt sind eine normale Reaktion des Körpers und gehören wohl oder übel zum Kinderkriegen. Zu wissen, dass sich dieser Schmerz notfalls bekämpfen lässt, nimmt schon vielen Frauen die Angst davor, sodass während der Geburt keine Schmerzbekämpfung mehr nötig ist.

Letztendlich gibt es aber für jede Frau einen Schmerzlevel, der als unerträglich empfunden wird – und der ist weniger vom eigenen Willen abhängig, als von der Anatomie – sprich wie groß der Kopf im Vergleich zum mütterlichen Becken ist – und davon, wie erschöpft die Gebärende ist. Aber auch die Schmerzempfindlichkeit der Beckenregion schwankt stark von Frau zu Frau. Der Geburtsschmerz besteht dabei aus drei Komponenten, dem

  • Eigentlichen Wehenschmerz
  • Schmerz durch die Weitung des Muttermunds
  • Schmerz durch die enorme Dehnung des ganzen Beckenbodens und der Scheide.

Gerade Erstgebärende können deshalb kaum abschätzen, wie „schlimm“ es werden wird, daher ist die beste Methode möglicherweise die, nicht mit festen Vorstellungen in den Kreißsaal zu gehen. Jede gute Hebamme wird von sich aus erklären, dass die Entscheidung für oder gegen Schmerzbekämpfung jederzeit revidiert werden kann.

PDA

Zur Schmerzausschaltung während der Geburt eignen sich verschiedene Methoden:

Die PDA (Periduralanästhesie) ist heute die wichtigste Methode der Schmerzausschaltung. Sie ist sehr sicher, gravierende Nebenwirkungen gibt es praktisch nicht. Die PDA kommt zum Einsatz auf Wunsch der werdenden Mutter, besonders bei starken Schmerzen, einer notwendigen Geburtseinleitung und Risikogeburten, aber auch bei absehbarer Saugglocken- oder Zangengeburt und beim Kaiserschnitt. Dabei schiebt meist die Anästhesist*in über eine Hohlnadel einen dünnen Katheter in den Wirbelkanal. Nach Befestigung des Katheters mit Pflastern spritzt sie ein lokales Betäubungsmittel in den Wirbelkanal, was nach einer Wartezeit von maximal 30 Minuten den Schmerz sehr wirksam ausschaltet. Auch kann das Betäubungsmittel immer wieder nachgespritzt werden. Allerdings kommt es zu einer durch die Anästhesie bedingten Schwäche der Beine, sodass ein Herumlaufen der Mutter oft nicht möglich und die freie Beweglichkeit stark eingeschränkt ist.

Neuesten Erkenntnissen zufolge hilft die PDA auch geburtsbedingter Inkontinenz vorzubeugen. Offenbar schützt sie die Beckenbodenmuskulatur und verhindert so Schäden wie das Absenken der Blase, eine häufige Ursache für unkontrollierten Harndrang nach der Geburt.

Die Meinung, dass die PDA den Geburtsverlauf verzögert, ist weitverbreitet, aber falsch: Ab und zu hat die Gebärende zwar Schwierigkeiten, in die richtige Richtung zu pressen, weil sie im Unterleib keinen „orientierenden“ Schmerz mehr spürt. Dem wirkt die Anästhesist*in aber entgegen, indem sie die Dosis des Betäubungsmittels zur Austreibungsphase hin verringert. Gelegentlich sitzt die PDA nicht richtig, sodass die Schmerzen nur teilweise oder nur auf einer Seite betäubt werden. Das kann die Anästhesist*in aber in wenigen Minuten korrigieren.

Alternativen zur PDA

Krampflösende Medikamente (Spasmolytika) können gegen Verspannungen helfen. Das dafür häufig angewendete Mittel Buscopan® hat zwar kaum Nebenwirkungen, ist aber auch nicht besonders wirksam. Beruhigungsmittel werden kaum noch eingesetzt, da sie zu lange wirken. Besser sind Opiate, zum Beispiel Pethidin (Dolantin®) oder Tramadol (Tramal®) – ihr Nachteil ist allerdings, dass sie nicht nur die Mutter beruhigen, sondern bei Mutter und Kind den Atmungsanreiz verringern. Der Fachausdruck, den Mediziner*innen hierfür gebrauchen, heißt Atemdepression. Die Gefahr der Atemdepression ist allerdings beherrschbar, weil es ein hochwirksames Gegenmittel gibt, z.B. Naloxon. Opiate führen bei vielen Gebärenden zu Übelkeit.

Pudendusblock (Pudendusanästhesie): Die Hemmung des schmerzleitenden Nervus pudendus unterdrückt den Schmerz von Damm, Scheide und Beckenboden. Dazu führt die Ärzt*in eine betäubende Spritze über die Scheide an den Pudendusnerv. Der Wehenschmerz bleibt aber unbeeinträchtigt, der Pudendusblock wird deshalb v. a. bei Dammschnitten und bei der Naht vom Dammrissen eingesetzt.

Autor*innen

Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 17:16 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.