Stillen

Lopolo/Shutterstock.com

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Steißlage Hilfe für rote Babypopos Die Geburtsphasen Herzschwäche bei Schwangeren Stillen beugt Typ-2-Diabetes vor Risiko für Nahrungsmittelallergien Beziehungsaufbau von Eltern und Neugeborenem Stillen lohnt sich Betreuung nach der Geburt Babys lernen im Schlaf Tipps zum Beruhigen: Endometritis puerperalis Ernährung von Frühgeborenen Kaiserschnitt Zuwendung im Säuglingsalter Stillen als perfekter Start ins Leben Schmerzen beim Stillen Dammriss Schluckauf bei Babys und Kindern Alternativen zur Muttermilch Lippenherpes bei Säuglingen Kostenlose App „Baby & Essen“ Flache Stelle am Hinterkopf Risiko Diabetes Typ 2 für Mütter Sojamilch als Babynahrung Wochenflussstau Starthilfe fürs Stillen Kaiserschnitt auf Wunsch Stillen und Schmerzmittel Depression statt Vaterglück Schmerzen beim Stillen Stillen beugt Asthma vor Berechnung des voraussichtlichen Geburtstermins Milchüberschuss Kinder vor Allergien schützen Wo und wie gebären? Auch mit Covid-19 bitte stillen! Geburt: Klinik oder Geburtshaus? Steißlage Schwangerschaftsdiabetes Mangel beim Stillen verhindern Erstgeborener Zwilling gesünder? Frauen bei Geburten immer älter Alkoholfrei in der Schwangerschaft Nach Schwangerschaftsdiabetes Schmerzbekämpfung während der Geburt Die Vorboten der Geburt Brustentzündung im Wochenbett Mikroplastik aus dem Baby-Fläschchen Wochenbettpsychose Baby-Bad und Hautpflege Geburtsvorbereitung Muttermilch hilft Frühgeborenen Was steckt hinterm Sommerbaby-Boom? Hygiene bei Säuglingsnahrung Plötzlichem Kindstods vorbeugen Säuglingsmilch aus dem Internet? Schwangerschaftsrisiko Präeklampsie Schütteltrauma bei Babys Das normale Wochenbett Die Geburtsphasen Auch mit Covid-19 bitte stillen! Wochenfluss Frühgeburt Sport für Stillende Stillen gesund für Mutter und Kind Milchmangel Muttermilch hemmt Hepatitis-Viren Schräg- und Querlage Tipps gegen schmerzhaftes Zahnen Frühgeborene: Hautkontakt mit Eltern Babynahrung hygienisch anrühren Beikost ab Ende des 4. Monats? Späte Geburt schadet Baby nicht Maritime Kost für Stillende Wochenbettdepression Babys zum Einschlafen bringen Beatmung von Frühchen Studie zu Glyphosphat in Muttermilch Papa im Kreißsaal – ja oder nein? Medikation während des Ramadans Der Mutterkuchen Tabaksteuer kann Baby-Leben retten Probleme nach der Entbindung Diagnose Wochenbettdepression Ernährung gesunder Säuglinge Die beste Ernährung für Babys Apps für Schwangere & Familien Fehlbildungen durch Diabetesmittel? Medizinische Überwachung während der Geburt App für Eltern von Frühgeborenen Schlafmangel bei Eltern von Babys 0 Promille in der Schwangerschaft Hinterhauptslage und Vorderhauptslage Gesund beginnt im Mund Milchstau Probiotische Nahrung für Babys Wochenbettdepression Vorzeitiger Blasensprung Probleme mit der Dammnaht Muttermilch nicht in die Mikrowelle Mehrlingsschwangerschaften Zeugungsmonat und Baby-Gesundheit Glyphosphat in der Muttermilch? Wieso schielt mein Kind? Sprache bei Babys und Kleinkindern Erstversorgung von Neugeborenen Baby-Blues Stillempfehlungen auf Arabisch Kaiserschnitt Geburtshilfe in Gefahr Streitthema späte Mutterschaft

Durch den „Stress“ der Geburt (zumindest der Vaginalgeburt) sind Neugeborene in der ersten Stunde nach der Geburt zunächst erst einmal meist wach und aufmerksam. Die meisten Neugeborenen, die in dieser Zeit auf den Bauch der Mutter gelegt werden, finden von selbst die Brustwarze und beginnen zu trinken. Babys sollten deshalb, wenn möglich in den ersten 30 Minuten nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden. Dies fördert nachweislich den Stillerfolg.

Milcheinschuss

Der echte Milcheinschuss kommt – erst! – am 3. oder 4. Tag nach der Geburt. Das entspricht auch der kindlichen Nachfrage, denn in den 48 Stunden nach überstandener Geburt trinken die meisten Säuglinge nur wenig. Typischerweise am 3. Tag wird das Kind aber kräftig zu saugen beginnen, und durch das Saugen wird das Hormon Oxytozin ausgeschüttet. Das Hormon führt zur Entleerung der Milchbläschen in der Brust.

Die Milchbildung folgt während der ganzen Stillzeit dem Grundsatz von „Angebot und Nachfrage“. Die Milchmenge passt sich innerhalb von zwei Tagen dem Bedarf des Kindes an.

Kommt zuwenig Milch, können Oxytozin-Nasenspray vor dem Stillen oder homöopathische Globuli den Milchfluss unterstützen – vor allem das Oxytozin-Nasenspray ist sehr effektiv. Das Kind bekommt so in kürzerer Zeit genug Milch und schont die meist empfindlichen Brustwarzen.

Vormilch, Übergangsmilch und reife Milch

Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich deutlich im Verlauf der Stillzeit: Die gelblich-klare Vormilch (Kolostrum, Kolostralmilch, Erstmilch) der ersten Tage enthält viel Eiweiß und Mineralstoffe, dafür wenig Fett. Danach nimmt in der bläulich-weißen Übergangsmilch der Fettgehalt zu bis zur weißen und cremigen reifen Milch, die ab dem 14. Tag alle notwendigen Kalorien für das Kind bereitstellt. Nach neuesten Erkenntnissen brauchen Säuglinge nach vier, spätestens nach sechs Monaten zusätzlich zur Muttermilch eisenreiche Beinahrung wie fleischhaltigen Brei, da Muttermilch eisenarm ist und die natürlichen Eisenspeicher in der Leber zu dieser Zeit zur Neige gehen.

Stillberatung

Die meisten Probleme gibt es gleich zu Beginn, sie lassen sich in der Regel jedoch durch fachgerechte Anleitung vermeiden oder lösen. Neben erfahrenen Hebammen und Pflegepersonal gibt es seit einigen Jahren auch Laktationsberaterinnen, die speziell für die Anleitung zum Stillen und die Behebung von Stillproblemen ausgebildet sind. 25 von 900 Geburtskliniken in Deutschland haben mittlerweile auch die zertifizierte Bezeichnung der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“, die für besonders gute Stillberatung vergeben wird.

Wie oft soll das Kind angelegt werden?

Es hat sich gezeigt, dass Stillen nach Bedarf für das Gedeihen des Kindes besser ist als das früher bevorzugte Stillen nach der Uhr. Bei den meisten Babys hat sich mit etwa einem Monat ein einigermaßen regelmäßiger Stillrhythmus eingependelt. Der Abstand zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten liegt je nach klimatischen Bedingungen und Tageszeit zwischen 1 und 6 Stunden. Die kinderärztlichen Fachgesellschaften empfehlen einen Stillabstand von 2–3 Stunden – das Baby soll erst dann angelegt werden, wenn es sich mit Hungersignalen meldet.

Auswirkungen des Stillens auf die Lungenfunktion des Kindes

Werden Kinder gestillt, sinkt dadurch ihr Risiko, später an Asthma erkranken. Eine aktuelle Studie ergab, dass Babys, die gestillt werden, später eine bessere Lungenfunktion haben. Sie können freier atmen und besitzen eine größere Lunge als Flaschenbabys. Das Saugen an der Brust ist anstrengender und verlangt eine spezielle Atemtechnik, die das Lungenwachstum stimuliert. Je länger die Kinder gestillt werden, desto besser ist die Lungenfunktion. In der Muttermilch stecken zusätzlich Abwehrstoffe, die die Lungen stärken und das Kind in den ersten Lebensjahren vor Atemwegsinfektionen schützen.

Autor*innen

Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am um 13:24 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.