Sehhilfen

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Neues Zuckermedikament schützt Auge Injektionen ins Auge Wichtige Behandlungsverfahren in der Augenheilkunde Laserpointer sind kein Spielzeug Hygiene bei Kontaktlinsenträgern Tränensackentzündung Nährstoffe für die Augen Operation bei Grauem Star Grüner Star Hagelkorn Schlupflid 9 Tipps für gesunde Augen Sonnenbrille: dunkler nicht besser Lachtraining statt Augentropfen Kontaktlinsen individuell anpassen Weniger kurzsichtig dank Kontaktlinsen Risiko im Winter: Trockene Augen Lidrandentzündung Retinitis pigmentosa Bindehautunterblutung Nachtblindheit Wie wir Farben sehen Gefahr Kurzsichtigkeit bei Kindern Hornhautverätzung Klare Sicht – auch mit 40plus Sicherer Umgang mit Laserpointern Grauer Star ade Messung des Augeninnendrucks Richtig tropfen beim Grünen Star Schielen bei Kindern Entropium Netzhautvenenverschluss Sehstörung nach Schlaganfall Gerstenkörner & Hagelkörner Trockene Augen durch Hormone Abhilfe bei Alterssichtigkeit Laserpointer: Gefahr fürs Auge Gerstenkorn Sehschwäche bei Dunkelheit Die Fachgebiete in der Augenheilkunde Erhöhter Augeninnendruck Sehnerventzündung Früherkennung des Glaukoms Trockene Augen: Was Sie tun können Sportleraugen sehen mehr Sport und Vitamine für die Augen Netzhautablösung Schielen Augen im Homeoffice schützen Räumliches Sehen will gelernt sein Neues Zuckermedikament schützt Auge Grauer Star durch Rauchen? Frauen: Kurze Arme, schlechte Augen Nachlassende Sehkraft im Alter Schielen bei Kindern Frauenaugen sind lichtempfindlicher Gefahr diabetische Retinopathie Hornhauterosion Verzerrtes Sehen – wie kommt das? Kosmetik und Augenerkrankungen Ptosis Depression bald objektiv messbar? Mit offenen Augen durchs Leben Fehlsichtigkeit und ihr Maß Dioptrie Grauer Star Aktiv gegen Grauen Star Glaskörpereinblutungen Netzhautveränderungen bei Diabetes Künstliche Tränen Augentropfen richtig anwenden Multiple Sklerose früh erkennen Kurzsichtigkeit auf dem Vormarsch Bildschirmarbeit: Was Augenärzte gegen trockene Augen empfehlen Was bringen Blaulichtfilter? Der Sehnerv-Check Die richtige Sonnenbrille finden Brille auf beim Rasenmähen! Grauer Star: Den Durchblick behalten Neuer Schieltest entwickelt Altersbedingte Glaskörperveränderungen Glaskörperentzündung und andere Entzündungen des Augeninneren Koffein gegen trockene Augen? Augentropfen richtig anwenden Fahrtüchtigkeit bei Grünem Star Bindehautentzündung Beurteilung der Tränenflüssigkeit Früherkennung fürs Auge Frühe Kurzsichtigkeit aufhalten Prüfung des Gesichtsfelds Sehbehinderung, Blindheit und Erblindung Was bringen Blaulichtfilter? Lidschwellung Altersabhängige Makuladegeneration Natur Beobachten gegen Sehstress Kurzsichtigkeit Schleichenden Sehverlust stoppen Regenbogenhaut-Entzündung Sehleistung und Sehschärfe Meinungsumfrage zur Organspende Virtuelle Realität Lasertherapien bei Sehfehlern Rote Augen nach dem Schwimmen Aufgepasst beim Korkenknallen! Frühchen anfälliger für Sehfehler Hilfe bei trockenen Augen Kontaktlinsen gründlich reinigen Fluoreszenzangiographie Studium schlecht für die Augen So bleibt kein Auge trocken Sonnenschutz für die Augen Kontaktlinsen im Karneval Trockene Augen (Sicca-Syndrom) Spiegelung des Augenhintergrunds Sehhilfen bei Alterssichtigkeit Herpes-Infektion im Auge Wenn der Kopf schmerzt So bleibt kein Auge trocken Volkskrankheit Makula-Degeneration Achtung beim Sonnenbrillen-Kauf Weitsichtigkeit Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) Sichere Brillen für den Schulsport Lachtraining statt Augentropfen Die passende Kinderbrille finden Wechselnde Sehschärfe prüfen lassen Bindehautabstrich Apotheker gegen Diabetes Notfälle für den Augenarzt Altersblindheit vorbeugen Mit Hygiene gegen Hornhautinfektionen Erkältung oder Grippe? Farbenblindheit und Farbschwäche Vitamine für die Augen Augen im Homeoffice schützen Alte Menschen oft nicht fahrtauglich Diabetische Augenerkrankungen Im Alter den Durchblick behalten Heiße Tipps für Kontaktlinsenträger Sportbrille für Kinder Weniger kurzsichtig dank Kontaktlinsen Aufbau und Funktion des Auges Was bringen Blaulichtfilter? Hilfe bei Bindehautentzündung Lesehilfen für Sehbehinderte Wieso schielt mein Kind? Besser sehen dank Hornhautspende Grüner Star (Glaukom) Lachtraining statt Augentropfen Unerkannter Bluthochdruck Ptosis Augen auf bei Psoriasis Tipps für Kontaktlinsenträger Kinderaugen gut beobachten Sehbehinderung bei Diabetes Stabsichtigkeit Abnehmende Sehkraft im Alter Netzhautarterienverschluss Fehlsichtigkeit bei Teenies Trockene Augen im Winter Untersuchung mit der Spaltlampe Ektropium Augentraining Aufgepasst beim Korkenknallen! Spaß-Linsen im Karneval Alterssichtigkeit Hornhauttransplantation Hornhautentzündung

Brillen können mit Extras ausgestattet werden, die das Tragen der Sehhilfen komfortabler, aber auch teurer machen:

Kunststoffgläser sind ~45 % leichter als Mineralgläser, hiervon profitieren vor allem Personen mit einer starken Fehlsichtigkeit. Für Sportler und Kinder sollten generell Polycarbonatgläser verwendet werden, da diese bei Unfällen nicht zersplittern.

Selbsttönende Gläser passen den Grad der Verdunkelung an die jeweilige Intensität des UV-Lichts an. Die Anpassung ist temperaturabhängig, optimal ist eine Verfärbungstemperatur von +6 °C, denn bei Kälte (z. B. im Schnee) erfolgt die Verfärbung oft zu langsam, umgekehrt bei Wärme zu schnell. Auch beim Autofahren können selbsttönende Gläser störend sein. Hier fehlt die Anpassung durch die UV-Strahlung, da sie von den Autofenstern abgefangen wird.

Entspiegelte Gläser sind mit speziellen dünnen Schichten überzogen, die störende Lichtreflexe auf den Gläsern in unterschiedlichem Maß (einfache, doppelte Entspiegelung) reduzieren.

Kontaktlinsen. Kontaktlinsenträger sind gegenüber den Brillenträgern nach wie vor in der Minderheit. Seit sich durch verbesserte Materialien und Pflegesysteme die Risiken vermindert haben, verzichten aber zunehmend weniger Fehlsichtige auf die optischen Vorteile von Kontaktlinsen: Mit ihnen kommt es zu keinen begleitenden Bildvergrößerungen bzw. -verkleinerungen und zu keinen störenden Randeffekten, die Linsen passen sich den Augenbewegungen an und beschlagen nicht.

Harte Kontaktlinsen schwimmen auf dem Tränenfilm direkt auf der Hornhaut. Sie werden bei jedem Lidschlag bewegt, wodurch der Tränenfilm ausgetauscht wird. Die Qualität der Sehleistung ist bei harten Linsen sehr gut. Viele sehen mit harten Linsen besser und schärfer als mit weichen. Auch gleichen harte Kontaktlinsen komplizierte Brechungsfehler des Auges besser aus (Stabsichtigkeit). Dafür gewöhnt sich das Auge schwerer an die harten Linsen, eine „tränenreiche" Eingewöhnungszeit von 3–6 Wochen und mehr muss einkalkuliert werden. Zudem fallen harte Linsen leicht aus dem Auge, vor allem beim Sport.

Weiche Kontaktlinsen haben einen größeren Durchmesser als harte. Sie sitzen sehr stabil und werden deshalb von Sportlern bevorzugt, aber Tränenaustausch und Sauerstofftransport unter der Linse sind sehr begrenzt. Deshalb sollten weiche Kontaktlinsen nicht zu lange getragen werden. Inzwischen gibt es aber Linsen aus verbesserten Materialien, die mehr Wasser enthalten und sauerstoffdurchlässiger sind, wodurch sie sich auch für den längeren Gebrauch eignen.

Besonders weiche Kontaktlinsen, die zu lange getragen und zu sorglos gereinigt werden, aber auch schlecht sitzende harte Linsen, die auf der Hornhaut reiben, führen zu teilweise ernsthaften Komplikationen: Es entstehen Entzündungen und Hornhautdefekte, über die Erreger ins Auge eindringen können. Nachweislich erkranken jährlich etwa 5 von 10.000 Trägern weicher Kontaktlinsen an einer Hornhautentzündung. Bei harten ist es nur 1 von 10.000.

Kommt es durch die Linsen zu einer Unterversorgung der darunterliegenden Hornhautpartien mit Sauerstoff, reagiert das Auge mit der Bildung neuer Blutgefäße. Solche in die Hornhaut einwachsenden Gefäße können das Sehvermögen deutlich beeinträchtigen.

Problematisch ist auch, dass das Auge durch die Kontaktlinsenpflege mit einer ganzen Menge Chemikalien, insbesondere Detergenzien und Konservierungsmitteln, in Berührung kommt. Allergien gegen Pflege- und Reinigungsmittel kommen häufig vor. Bei weichen Linsen, die eine besonders penible Pflege benötigen, werden deshalb Wegwerflinsen immer beliebter. Diese sind zwar teurer, jedoch hygienischer und verursachen weniger Allergien. Bei den harten Kontaktlinsen gibt es inzwischen Modelle, die trocken gelagert werden können, wodurch zumindest ein Teil der Chemikalien gespart wird.

Bei Komplikationen ordnet der Augenarzt abhängig vom Befund eine Kontaktlinsenpause an oder rät generell vom Tragen von Kontaktlinsen ab. Kortisonpräparate werden so lange angewandt, bis das Auge wieder reizfrei ist. Hornhautinfektionen werden mit Antibiotika behandelt.

Kontaktlinsen aus dem Internet oder Drogeriemarkt: Viele denken, dass kosmetische Kontaktlinsen so unkompliziert sind wie Sonnenbrillen, und kaufen sie in Drogeriemärkten oder über den Versandhandel. Augenärzte warnen vor den Gefahren, die von unangepassten Kontaktlinsen ausgehen. Oft kommen eine unsachgemäße Desinfektion sowie zu lange Tragezeiten hinzu. Dann drohen neben Kopfschmerzen und schlechter Sehleistung bakterielle Infektionen, Hornhautverletzungen und allergische Reaktionen.

Bei einer mittleren Kurzsichtigkeit bis -5 dpt und einer Hornhautverkrümmung bis 1,5 dpt können nachts eingesetzte Kontaktlinsen das Tragen einer Sehhilfe am Tag überflüssig machen. Die orthokeratologischen Kontaktlinsen (Ortho-K-Kontaktlinsen) verformen während des Schlafs die Hornhaut und beheben so den Sehfehler. Während des Tags kehrt die Hornhaut langsam in ihre ursprüngliche Form zurück – so langsam, dass der Kontaktlinsenträger tagsüber ohne Sehhilfen auskommt. Wenn die Ortho-K-Linsen abgesetzt werden, dauert es einige Tage, bis die alte Brille bzw. die Kontaktlinsen wieder stimmen. Dieses Verfahren gilt als sanfte Alternative zu einer Lasertherapie.

Kontaktlinsenpflege: Die meisten Kontaktlinsenprobleme entstehen durch unzureichende Pflege. Auf den Linsen lagern sich mit der Zeit Bestandteile des Tränenfilms und Partikel aus der Umwelt ab. Werden diese nicht regelmäßig entfernt, siedeln sich Mikroorganismen wie Bakterien und Viren, aber auch Pilze an. Deshalb erfordern Kontaktlinsen täglich eine sorgfältige Reinigung. Das macht das Tragen von Kontaktlinsen auch teurer als das von Brillen. Werden die Kontaktlinsen nicht getragen, sollten sie in einer Aufbewahrungslösung liegen, damit sich die an ihnen haftenden Keime nicht vermehren können. Zur Reinigung wird die Linse zusammen mit einigen Tropfen Reinigungslösung etwa 20 Sekunden lang zwischen zwei Fingern gerieben, um fettige Verunreinigungen zu entfernen. Zur Desinfektion werden weiche Linsen einmal täglich – am besten über Nacht – in eine desinfizierende Lösung gelegt. Die Rückstände aus der Tränenflüssigkeit sollten einmal wöchentlich mit einem Proteinentferner entfernt werden. Und: Kontaktlinsen tragen sich angenehmer, wenn sie vor dem Einsetzen mit steriler Kochsalzlösung abgespült und eventuell mit künstlicher Tränenflüssigkeit benetzt werden.

Kontaktlinsen sind nicht für jeden geeignet! Leider gibt es viele Fälle, in denen sich Kontaktlinsen nicht bewährt haben oder in denen größere Risiken für den Träger bestehen:

  • Chronische Entzündungen der Hornhaut und der Bindehaut
  • Fehlende Tränenflüssigkeit (Sicca-Syndrom)
  • Diabetes: Keinste Verletzungen der Hornhaut, die beim Kontaktlinsentragen leider auftreten, heilen sehr schlecht.
  • Allergien gegen die Konservierungsstoffe in Pflegemitteln. Eine Alternative sind harte Linsen, für die Leitungswasser genügt, oder weiche Linsen als Einmalprodukte; zudem gibt es inzwischen Pflegemittel ohne Konservierungsstoffe.
  • Staubiger Arbeitsplatz (z. B. am Bau: Fein- und Grobstäube rufen ein unerträgliches Fremdkörpergefühl hervor)
  • Labor-Arbeitsplätze mit (giftigen) Gasen und Dämpfen, die sich v.a. in weiche Linsen einlagern.

Autor*innen

Dr. rer. nat. Katharina Munk, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 16:20 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.