Hörgeräte

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Beatmung von Frühchen Was essen bei Neurodermitis? Winterzeit – Schnupfenzeit Gesundheitsgefahr Schimmelpilze Nasennebenhöhlenentzündung Gefahr durch E-Zigarette? Ist Schnarchen harmlos? RS-Virus einfach reduzieren Schnarcher leben gefährlich Pfeiffersches Drüsenfieber Homöopathie gegen Erkältungen Asthma durch Balkonpflanzen Bronchialerweiterungen bei COPD Missglückter Rauchstopp Lebensgefahr durch Holzkohlegrills Nächtliche Mundtrockenheit Sanfte Hilfe bei Halsschmerzen Grippeschutz für Schwangere Atemwegsinfekten vorbeugen Allergie gegen Hausstaubmilben Schwaches Immunsystem bei COPD Richtig inhalieren Sarkoidose Sport bei Lungenhochdruck Komplikationen bei Parkinson Bronchiektasen COPD und chronische Bronchitis Therapie der Mandelentzündung Allergie-Alarm im Spätsommer Leben nach der Kehlkopfentfernung Rohmilch trinken gegen Asthma? Behandlung von Tinnitus Richtig niesen und schnäuzen Tubenbelüftungsstörung und Paukenerguss Heiße Tipps für Kontaktlinsenträger E-Zigaretten-Gefahr für Kinder Hörsturz Wenn’s im Hals kratzt Grippeimpfung in der Apotheke Nach Rauchstopp Lunge checken Richtig Inhalieren bei Asthma Kaiserschnitt auf Wunsch Tuberkulose-Elimination rückläufig Das medizinische Fachgebiet Lungenheilkunde Berufsasthma: Wer ist gefährdet? Dauerhafter Lärm macht krank Nasensprays richtig anwenden Allergisches Asthma: Entzündete Nasennebenhöhlen? Nase zu und durch Legionellen-Gefahr Hörsturz Zu kräftig geschnäuzt: Übergewicht macht Covid-19 riskanter Depressionen bei COPD-Patienten Lungenentzündung oft unterschätzt Untersuchung von Mund und Rachen Joggen und Radeln ohne Corona-Gefahr Tinnitus bei Teenies Wenn es im Ohr juckt Diabetes Typ 1 bei Kindern Coronagefahr aus der Toilette? Untersuchungen bei Nasenbeschwerden RS-Virus einfach reduzieren Gut schlafen trotz Erkältung Arbeiten mit Asthma Musiktherapie bei Tinnitus Ohrentropfen anwärmen Lungenödem Halsschmerzen als Warnsignal Mittelohrentzündung, chronische Neurodermitis bei Jugendlichen Tuberkulose Anwendungen im Gehörgang Grippegefahr im Karneval Wie Pollenallergiker besser fahren Ohrenpflege – so geht's Influenza bedroht das Herz Frist für Wasserprüfung beachten Hunde erschnüffeln Coronavirus Diagnose Schwerhörigkeit Covid-19-Gefahr für Hund und Katz? Verdacht auf Asthma Krankheit und Tod durch Rauchen Wenn die Stimme versagt Kontrolle bei schwerem Asthma Lärmschutz im Job Asthma durch Milben-Allergie Rauchen schadet der Leber Reitspaß trotz Pferdeallergie? Untersuchung von Kehlkopf und Stimmapparat Gesetzliche Tabakkontrolle Intelligenter Tuberkulose-Test Suchtmittel Nasenspray Schweinegrippe Neues Corona-Virus gefährlich Notfallzäpfchen richtig anwenden! Ingwer-Shot besser selbst machen Pflaster oder Pille besser? Bei Erkältungen gut gewickelt Pollen im Anflug Lungenfunktion von Stadtkindern Ateminsuffizienz, chronische Omikron macht Pseukokrupp E-Zigaretten: Neue Umfrage Aussackungen der Atemwege Exogen allergische Alveolitis Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Müdigkeit bei jungen Frauen Antibiotika kein Hustenmittel Erkältungssymptome gezielt behandeln Gefährliche Speisen: Schulwettbewerb gegen Rauchen Ateminsuffizienz, akute Training gegen Schwindel Lungenentzündung Längere Bettruhe birgt Risiken Stimmlippenpolypen und Stimmlippenknötchen Ohrenpflege für gutes Gehör 6 Tipps gegen Maskendermatitis Ohrform wichtig für Hören im Raum Auch mit Covid-19 bitte stillen! Autofahren mit Pollenallergie Eisbad, Sauna, Schneetreten Höhenkrankheit: Ruhezeiten beachten Mittel und Wege gegen den Husten Grippe: Gefahr für Kinder mit Asthma Lungenembolie Nasenbluten Globusgefühl Fliegen mit Diabetes oder Asthma Luftverschmutzung gefährdet Herz BZgA rät von E-Shishas ab Pneumothorax Stimmstörungen Aufbau und Funktion des Kehlkopfs Chronischer Lungenhochdruck RS-Virus einfach reduzieren Überleben im Großraumbüro Mandelabszess Ohrenschmerzen bei Erkältung Interstitielle Lungenerkrankungen Cor pulmonale Nasensprays richtig anwenden Täglich eine Dusche für die Nase Reitspaß trotz Pferdeallergie? Heuschnupfen: Hilfe gegen Niesreiz Trommelfellverletzung Vitamin-D-Spiegel und Asthma Pleuraempyem Kinderwunsch trotz Asthma Erkältung oder Grippe? Aufbau und Funktion von Nase und Nasennebenhöhlen Training bessert Atemnot Asthma Hustenbonbons haben´s in sich Hoher Nährstoffbedarf bei Erkältung Otosklerose Übersäuerung bei COPD-Patienten Wer fühlen will, muss hören Verbot der Tabak-Außenwerbung Hörvermögen oft falsch eingeschätzt Wundermittel Salzspielplatz? Menière-Krankheit Erkältung: Ansteckung verhindern Bronchitis, akute Medikamente zur Tabakentwöhnung Notfallspray richtig einsetzen Tabakentwöhnung auf Kassenkosten Cholesteatom Richtig Husten will gelernt sein Lungenkrebs Rauchstopp nützt auch Krebskranken Danke Apotheke! Aufbau des Ohrs und Funktion des Gehörs Rauchen beeinflusst Fruchtbarkeit Räusperzwang und Schluckzwang Sodbrennen und Asthma Lungendschonend putzen Gefühlslage beeinflusst Tinnitus „Pollenexplosion“ erwartet Innenohrschwerhörigkeit, Gehörlosigkeit und Taubheit Pollenallergie: Vorsicht beim Essen Tumoren der äußeren Nase Notfallspray richtig einsetzen Gehörgangsentzündung Therapie gegen zystische Fibrose? Die BZgA-Jugendfilmtage Inhalieren bei Asthma Schimmelgefahr im Winter Atemnot nach Regenschauer JugendFilmTage zu Alltagsdrogen Stimmverlust & Heiserkeit Cholesterin: Schutz für die Lunge Empfohlener Impfschutz für Betagte Grippaler Infekt im Sommer Rippenfellentzündung und Pleuraerguss Jetzt Grippe-Schutz holen Fremdkörper in der Nase Kinder vor Lärm schützen! Gefahr fürs Herz: Luftverschmutzung Leistungsfähiger trotz COPD Fahrradfahren im Winter Antikörper gegen Asthma Lungenfunktionsverlust bei COPD Hoch ansteckend: Keuchhusten Hörgerät: Regelmäßiger Check Vasomotorischer Schnupfen Riechtraining für Covid-19-Nasen Jetzt Hyposensibilisierung beginnen Hunde erschnüffeln Long-Covid Grippe Herbstliche Allergiegefahr: Ambrosia Bessere Prognose bei COPD Mandeloperationen bei Kindern Demenz durch frühen Hörverlust? Weihnachtliche Aromatherapie Umweltzone senkt Arzneikosten Erkältungen Einstiegsdroge E-Zigarette Im Sommer auf Ozonwerte achten Gefahr bei Umbau und Sanierung Bewegen bringt Segen Guter Vorsatz Rauchstopp Hilfe bei Halsschmerzen Katzenhaarallergie Hörstörungen bei Jugendlichen Trockene Wohnungsluft Nasenscheidewandverbiegung Nase zu und Schnarchkonzerte Stimmlippenlähmung Hustenstiller und Hustenlöser Wie Sie Halsschmerzen loswerden Mehrheit der Raucher lungenkrank Nasenbeinbruch Antibiotika bei Erkältung nutzlos Kleine Heuschnupfen-Patienten Eisenmangel bei COPD Quälendes Klingeln im Ohr Impfempfehlungen 2016 Schluss mit Schnarchen Rauchen ohne Gefahr? Meinungsumfrage zur Organspende Spracherwerb: Medikamente bei Asthma Tinnitus bei Kieferfehlstellung COPD-Vorsorge bei Heranwachsenden Aufbau und Funktion der Atemwege Das große Blühen Lungenhochdruck Reizungen durch Pfefferspray Idiopathische Lungenfibrose Entzündete Nasennebenhöhlen Ursache für Lungenentzündung Tuberkulose wirksam behandeln Kehlkopfkrebs Zucker und Menthol gegen Hustenreiz Husten mit Pflanzenkraft lindern Gestresstes Hörorgan Kinderkrankheit Asthma Nasenmedikamente Nervenblockade lässt wieder riechen Fieber sorgsam auskurieren Verschmutzte Luft schadet Babys Vogelgrippe Was ist ein Cochlea-Implantat? Mandelentzündung (Streptokokken-Angina) Eichenprozessionsspinner Sport für die Lungen Frühzeitig Kortisonspray bei Asthma Anzeichen für Lungenentzündung Neuer Wirkstoff gegen Asthma? Mit Pumuckl gegen Coronastress Atemaussetzer im Schlaf Ohrmuschelentzündungen Chemie im Schwimmbad Infekte bei Kleinkindern Zu viel Nasenspray schadet Mit Honig gegen Husten Anreize für den Rauchstopp Buch-Tipp: Heilkräuter-Tees Gehirnblutung bei Raucherinnen Schützt die Maske vor Heuschnupfen? Salztropfen verkürzen Schnupfen Wundermittel Salzspielplatz? Tinnitus an der Wurzel packen Abhängig von Nasentropfen – was hilft? Lungenhochdruck: Flugreise riskant Schnupfen Inhalatoren richtig anwenden Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören Eisige Kälte verursacht Atemnot Richtig ernähren bei COPD Stimmerkrankungen bei Lehrern Asthma: Vorsicht bei Nebelwetter Sport schützt vor Schnupfen Raucherhusten Impfschutz bei Asthma und COPD Asthma-Risiko bei Kindern prüfen Asthma bei Anstrengung Cannabis schädigt Lunge Keine Mandeln für Kleinkinder Männerschnupfen gibt es wirklich Lungenkrank durch Blasinstrumente Mittelohrentzündung, akute Notfallzäpfchen richtig anwenden! Das medizinische Fachgebiet Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Ohrenschmalzpfropf Schutz vor Erkältung Wenn jedes Geräusch schmerzt Wenn die Kuss-Krankheit ausbricht Hilfe bei Ohrenschmerzen Nicht nur bei Kälte: Weniger rauchen allein schützt nicht Neue Therapie bei Ohrgeräuschen Untersuchung bei Lungenerkrankungen Untersuchungen von Ohr und Gehör Rauchen schadet Spermien Grippe oder Covid-19 beim Kind? Husten und Atemnot bei Kälte Altersschwerhörigkeit Wenn die Stimme versagt Rauchstopp lohnt sich auch fürs Herz Mund-Nasen-Maske sicher anwenden Husten- und Bronchialtee Heuschnupfen und anderer allergischer Schnupfen Allergien werden verharmlost Stillen beugt Asthma vor COVID erhöht Müttersterblichkeit Allergie oder Erkältung? Wege aus der Nikotinsucht Aufbau und Funktion von Mund und Rachen Krankes Gehör: Was dahinter steckt Grippeimpfung schützt doppelt Nasenfurunkel Tief durchatmen für Körper und Seele Polypen Risiko Lungenentzündung Tipps für wunde Coronatest-Nasen Immuntherapie bei Pollenallergie Triefnasen im Herbst Erkältungsmythen Büro-Lärm überdecken Männlich, Raucher, knochenkrank Rachenentzündung Lungendschonend putzen Künstliche Beatmung Ist Lungenfibrose autoimmun-bedingt? Erkältung Badespaß trotz Corona? Frühe Hörschäden Tuberkulose: Fallzahlen stagnieren Omikron macht Pseukokrupp Allergiker aufgepasst Todesursache Luftverschmutzung Seltene Lungenleiden verstehen RSV-Infektion bei Säuglingen Drehschwindel mit Ohrgeräuschen Nasenduschen in Coronazeiten Das beste Erkältungsmittel finden Pollenallergie Verstopfte Ohren Chronische Lungenerkrankungen Hilfe bei trockener Nase Der Erkältung eins husten Werbeverbot für Tabak Reizhusten: Thymian und Efeu helfen Lungenerkrankungen durch Asbest Wiederkehrende Mandelentzündung Grippeimpfung: Schutz vor Infektion Hilfe bei der Rauchentwöhnung Impfung gegen Lungenentzündung Initiative gegen Hörschäden Hilfe gegen Husten Schwindel effektiv behandeln RSV-Impfung für alle über 75 Erst Knallern, dann Knalltrauma Kinder vor Erkältungen schützen Langsam oder schnell inhalieren? Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen Sprechstörungen und Sprachstörungen Heiße Medizin für kalte Tage Hohe Ozonwerte schaden der Lunge Gutartiger Lagerungsschwindel Rauchstopp stärkt die Psyche Sport trotz Allergie und Asthma ARDS (akutes Lungenversagen) Tinnitus E-Zigarette statt Glimmstängel? Von Raucherhusten zu Atemnot Kinderkrankheit Tuberkulose? Pneumokoniose Selbstmedikation bei Erkältungen Asthma-Inhalationstherapie Heuschnupfen am Steuer Pollenallergie jetzt bekämpfen Alltagslärm schadet Kinderohren Gegen Schnupfen ansingen Nicht-invasive Beatmungstherapie Lungenemphysem Wenn das Näschen versagt Singen kann COPD-Patienten helfen Kehlkopfentzündung Wenn sich alles dreht Ohrgeräusche weglasern Musiktherapie bei Tinnitus Nebenwirkung Atemnot Pollenflugsaison eröffnet Eisbad, Sauna, Schneetreten Kurzschläfer erkälten sich schneller Bei Luftnot richtig atmen Tauchen trotz Asthma Selbsthilfe bei Mittelohrentzündung Nichts für Kinderohren: Lärm Lungentraining bei COPD Neue Behandlungsform gegen Asthma RSV-Impfung für alle über 75 Verhaltenstipps bei Schnupfen BzgA-Informationen zu Antibiotika Ohrenentzündung vorbeugen Erkältung oder Grippe? Schutz vor Atemwegsinfekten Warum gähnen wir? Trockene Nase Buch-Tipp: Slow Rauchen Patienten mit Lungenhochdruck Senken Haustiere das Asthma-Risiko? Ohrenentzündung bekämpfen

Nach aktuellen Untersuchungen sind 18 % der Deutschen schwerhörig – Tendenz steigend. Obwohl Hörschäden weit verbreitet sind, gestehen sich viele Betroffene nur ungern ihre Hörprobleme ein und lassen sich aus Angst vor negativen Reaktionen aus dem Umfeld erst spät behandeln. Dabei ermöglichen moderne Hörgeräte bereits nach wenigen Monaten Eingewöhnungszeit eine deutlich bessere Verständigung. Und mittlerweile sind sie oft so klein und unauffällig, dass sie kaum noch stören.

Typische Bauformen von Hörgeräten

Es gibt verschiedene Typen von Hörgeräten, die alle nach demselben Prinzip funktionieren: Mikrofone empfangen den Schall aus der Umgebung, verstärken ihn pegel- und frequenzabhängig und leiten ihn über einen Lautsprecher an das Ohr weiter. Digitale Hörgeräte verfügen oft über eine Vielzahl von Funktionen, die z. B. das Telefonieren erleichtern oder die Eigengeräusche des Körpers wie Kauen, Schlucken oder Sprechen ausfiltern. Teilweise haben sie spezielle Sprach- und Situationserkennungsprogramme, unterdrücken Rückkopplungen und Mikrofonrauschen, sind fernbedienbar und kompatibel für unterschiedlichstes Zubehör. Den nötigen Strom erhält das Hörgerät über Knopfzellen; sie halten je nach Verbrauch 1–4 Wochen.

Bei Hinter-dem-Ohr-Geräten (HdO-Geräten) sitzt das eigentliche Hörgerät hinter dem Ohr und ist über einen Schallschlauch mit einem Ohrpassstück (Otoplastik) verbunden, das in das Ohr eingesetzt wird. Sie bieten die vielfältigsten Möglichkeiten, Hörschäden zu versorgen. Moderne Varianten besitzen eine Kombination aus mehreren Mikrofonen und können so die gewünschte Geräuschquelle (z. B. Sprache von vorne) gezielt verstärken und nicht erwünschte Geräusche (z. B. die Musik von hinten) reduzieren.

Bei HdO-Geräten liegen die Mikrofone (hinter dem Ohr) und der Lautsprecher (nahe des Trommelfells) weit auseinander. Dieser große Abstand ermöglicht eine hohe Verstärkung, mit der sich auch eine starke Schwerhörigkeit korrigieren lässt. Sitzen Mikrofon und Lautsprecher zu nahe beieinander, gibt es schnell störende Rückkopplungen. Ein weiterer bauartbedingter Vorteil ist, dass das Ohrpassstück nicht den kompletten Gehörgang ausfüllen muss.

Moderne Hörgeräte werden immer kleiner, oft bieten Hersteller dasselbe Modell in verschiedenen Ausführungen und Größen an. Während das „In-The-Ear“-Gerät die gesamte Ohrmuschel ausfüllt, schließt das „In-The-Canal“-Gerät mit dem Gehörgang ab und ist kaum noch zu sehen. Noch winziger ist das „Complete-In-Canal“-Gerät.

Schemazeichnung eines implantierbaren Hörgeräts (Mittelohrimplantat).
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ein durchgängiges Ohrpassstück reflektiert dagegen den vom Körper selbst erzeugten Schall und erzeugt so einen dumpfen Klang. Bei leichter Schwerhörigkeit kann bei HdO-Geräten jedoch ein Stück frei bleiben (z. B. durch eine Bohrung), sodass ein Druckausgleich möglich wird und ein natürlicheres Hörgefühl entsteht. HdO-Geräte lassen sich zudem einfach reinigen und sind sehr robust – sie können z. B. schon kurz nach dem Duschen ins Ohr eingesetzt werden, auch wenn der Gehörgang noch nicht ganz trocken ist. HdO-Geräte erfordern allerdings etwas Übung beim Telefonieren, da das Mikrofon hinter dem Ohr sitzt.

Heute werden vielfach so genannte Mini-HdO-Geräte mit einer extrem kleinen Schlauchhalterung und einem offenen Ohrpassstück eingesetzt. Im-Ohr-Geräte (IO-Geräte) sitzen vollständig im Ohr und lassen sich leicht einsetzen bzw. wieder herausnehmen. Die nötige Elektronik sitzt in einem individuell angepassten Gehäuse, das in den Gehörgang gesteckt wird. Da das Mikrofon im Gehörgang sitzt, nutzen IO-Geräte die Form der Ohrmuschel für ein natürliches Richtungshören. IO-Geräte sind sehr unauffällig und eignen sich gut für Brillenträger, da der Platz hinter den Ohren frei bleibt. Ihre geringe Größe bringt jedoch auch Nachteile mit sich: In den kleinen Gehäusen hat nur eine kleine Batterie Platz, sodass auf manche Funktionen verzichtet werden muss. Außerdem sind die winzigen Mikrofon-, Hörer- und Belüftungsöffnungen schwierig zu reinigen und reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit.

Eine Kombination aus Seh- und Hörhilfe sind die so genannten Hörbrillen, an deren Brillenbügel Hörgeräte montiert sind.

Andere Formen von Hörhilfen

Wenn das äußere Ohr bzw. der Gehörgang fehlgebildet ist, kann das Hörgerät oft nicht über ein Ohrpassstück befestigt werden. Sofern vor allem die Luftleitung gestört ist, helfen Hörgeräte, welche die Knochenleitung verstärken. Diese Hörhilfen geben den Schall in Form von Schwingungen über den knöchernen Warzenfortsatz an das Innenohr weiter. Diese Geräte heißen Knochenleitungshörgeräte (KL-Geräte).

Häufig werden Knochenleitungshörgeräte an Hörbrillen befestigt; vom Brillenbügel aus übertragen sie Vibrationen auf den Warzenfortsatz hinter dem Ohr und versetzen so über den Schädelknochen das gesamte Mittel- und Innenohr in Schwingungen. Knochenleitungshörgeräte können auch mit einer Titanschraube direkt am Knochen befestigt werden.

Zeigen gewöhnliche Hörgeräte keinen Erfolg, können Knochenleitungshörgeräte auch implantiert werden. Implantierbare Hörgeräte (Mittelohrimplantat) wie die Vibrant Soundbridge® bestehen aus einem inneren Teil, der in den Warzenfortsatz eingebaut wird, und einem äußeren Teil, der außen hinter dem Ohr getragen wird. Das Mikrofon und die Elektronik sitzen im äußeren Teil. Er wird durch einen unter die Haut implantierten Magneten gehalten oder kann auf eine Titanverankerung gesteckt werden. Der innere Teil empfängt das Signal direkt unter der Haut und leitet es über ein Kabel an den Signalgeber weiter, der die Gehörknöchelchenkette direkt bewegt (z. B. am Amboss ansetzend).

Anpassung des Hörgeräts

Die Auswahl des geeigneten Geräts richtet sich nach dem individuellen Hörbefund und den Wünschen des Patienten. Die Verordnung des Hörgeräts erfolgt durch den HNO-Arzt, anschließend übernimmt in der Regel ein Hörgeräteakustiker seine Anpassung. Die Anpassung und das Training mit dem neuen Hörgerät dauern etwa 3–4 Monate.

Ton- und Sprachaudiogramm liefern lediglich eine Empfehlung für die Auswahl des Hörgerätetyps und dessen Einstellung. So lassen sich grobe Richtwerte für die Anpassung von Frequenzen (Tonhöhen) und Dynamik (Lautstärke) ableiten, die dann an das subjektive Hörempfinden des Betroffenen angepasst werden. Dazu spielt der Arzt oder Hörgeräteakustiker dem Hörgeräteträger Klangbeispiele aus dem alltäglichen Leben vor und lässt ihn diese bewerten, bis er die Lautstärke, Klangfarbe, Sprachverständlichkeit und Störgeräusche als angenehm empfindet.

Für Kinder eignen sich ausschließlich HdO-Geräte, da ihre Ohrmuschel noch wächst und die Ohrpassstücke leichter „mitwachsen“.

Cochlea-Implantate – Hilfe für Taube

Ein Sonderfall unter den Hörhilfen ist das Cochlea-Implantat (CI-System), das sogar Tauben eine auditive Wahrnehmung ermöglicht, sofern ihr Hörnerv funktioniert. Es umgeht das geschädigte Innenohr und leitet die Höreindrücke als elektrische Impulse direkt an den Hörnerv weiter.

Das CI-System besteht aus einem inneren und einem äußeren Teil. Während einer Operation unter Vollnarkose implantiert der Arzt eine Empfangspule und einen Magneten in eine ausgefräste Mulde im Schädelknochen und führt von dort aus Elektroden in die Gehörschnecke ein. Das ist der innere Teil. Der äußere Teil besteht aus einem Mikrofon, einem Signalprozessor, der die Sprache in elektrische Impulse umwandelt und einer Sendespule. Er wird bei modernen CI-Systemen wie ein normales Hörgerät hinter dem Ohr getragen und durch den Magneten gehalten. Manche CI-Systeme verfügen über ein separates Gehäuse für den Signalprozessor, das am Gürtel getragen wird.

Die mit einem Cochlea-Implantat übermittelten Höreindrücke unterscheiden sich stark von den Sinneseindrücken eines normal Hörenden; sie sind durch die Anzahl der Elektroden stark limitiert. In speziellen Rehabilitationszentren muss deshalb geübt werden, Geräusche und Sprache wiederzuerkennen. Nach einigen Monaten Rehabilitationsbehandlung gelingt das meist so weit, dass Sprache wieder verstanden wird.

Bei dieser jungen Frau sind äußeres Ohr und Gehörgang fehlgebildet. Über Titanschrauben im Knochen können sowohl eine Ohrprothese als auch der äußere Teil einer Hörhilfe befestigt werden.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Manche Patienten erhalten nur auf einer Seite ein Implantat, manche auch beidseits. Mit zwei Implantaten gelingen das Sprachverständnis in unruhigen Situationen und das Richtungshören in der Regel besser. Der Erfolg hängt auch von der Ertaubungsdauer, der Sprachkompetenz, dem Zustand der Hörnerven und von der Motivation zum Erlernen der ungewohnten Höreindrücke (bzw. für Sprachlaute überhaupt) ab. Besonders erfolgreich verläuft die Behandlung daher bei Erwachsenen, die erst kürzlich ertaubt sind und zeitnah mit Cochlea-Implantaten versorgt wurden. Gehörlos geborene Erwachsene profitieren kaum von einer Implantatversorgung.

Inwieweit taube Kleinkinder mit Cochlea-Implantaten versorgt werden sollten, ist jedoch umstritten. Der Erfolg ist am größten, wenn sie in den ersten zwei Lebensjahren implantiert werden. Aus medizinischer Sicht ist dies das Beste. Sind die Eltern selbst gehörlos, fürchten sie jedoch oft, dass die Gebärdensprache und ihre eigene Gehörlosenkultur durch die Konzentration auf die Lautsprache an den Rand gedrängt werden. Daher wachsen diese Kinder oft bilingual auf, d. h. erlernen zuerst die Gebärdensprache und später die Lautsprache. Oft erhalten sie daher auch erst später Cochlea-Implantate.

Träger von Cochlea-Implantaten sind besonders gefährdet, an einer Mittelohrentzündung zu erkranken, aus der sich eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung entwickeln kann. Um dieser vorzubeugen, empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) Cochlea-Implantat-Trägern Impfungen gegen die häufigsten Erreger der Mittelohr- und Hirnhautentzündung, also Haemophilus influenzae Typ B, Streptokokken, Pneumokokken sowie Menigokokke

Autor*innen

Dr. Ute Koch, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 15:38 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.