Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Die Vögel zwitschern, die Blumen sprießen, unsere Seele hüpft vor Glück. Doch nicht jeder freut sich über den Frühling: Mit ihm ist auch die Pollenzeit wieder da. An windigen und trockenen Tagen heißt es für Allergiker deshalb am besten ab ans Meer, zurück in die Wohnung oder rein in die Apotheke.
Liebes Pollentagebuch
Wenn die Nase läuft und kitzelt, und die Augen jucken und sich röten, sind das Anzeichen einer Pollenallergie. Schon im Februar reizen Pollen die Schleimhäute von Allergikern. Zu den Frühblühern gehören vor allem Haselnuss und Esche. Im April haben dann Birke, Linde und Weide Hochsaison. Ab Juni blühen Gräser und Beifuß. Pollen fliegen also den ganzen Frühling und Sommer über. Was viele Allergiker aufatmen lässt: Sie reagieren nicht auf jeden Pollen. Was genau ihr Immunsystem ärgert, finden Allergiker mit einem Pollentagebuch heraus. Dort dokumentieren sie, in welchen Monaten ihre Beschwerden auftreten. Läuft die Nase vor allem im April, deutet das auf eine Birkenallergie hin. Was den Verdacht zudem untermauert: ein Allergietest beim Hausarzt. Im Test röten sich vor allem die Hautstellen, in die der Arzt Birkenauszüge gespritzt hat.
Sich über Regenwetter freuen
Wer etwa auf die Birke reagiert, schützt sich, wenn er täglich das Birkenpollenwetter verfolgt. An bewölkten, windstillen Tagen im April melden Experten kaum Birkenpollen in der Luft. Allergiker können also beruhigt im Garten werkeln oder sich aufs Fahrrad schwingen. An trockenen und windigen Tagen bleiben Rasenmäher und Fahrrad lieber im Schuppen. In der Wohnung fühlen sich Allergiker dann meist am wohlsten. Stehen die Fenster allerdings offen, ist es schnell vorbei mit der pollenfreien Zone – es sein denn spezielle Filtervorhänge reinigen die Luft. Neben dem Filter verhindert auch häufiges Haare und Kleider waschen, dass sich Pollen in der Wohnung verteilen.
Einmal Sylt für die Atemwege
Einige Allergiker plagen aber nicht nur Birkenpollen, sondern auch Gräser und Hasel. Sie niesen und schnupfen von Februar bis August. Ein halbes Jahr in der Wohnung zu verbringen kommt für sie kaum in Frage: Viele schicken ihre gereizten Atemwege daher jedes Jahr in den Urlaub. An der Nordsee oder in den Bergen fliegt weniger Pollen durch die Luft. Das befreit die Nase und die gereizten Schleimhäute beruhigen sich. Im Alltag erzielen Allergiesprays aus der Apotheke übrigens einen ähnlichen Effekt wie Meeres- oder Bergluft – auch sie halten die Atemwege frei. Andere Medikamente bekämpfen dagegen nicht die Symptome, sondern die eigentliche Ursache des Heuschnupfens. So genannte Antihistaminika verhindern, dass das Immunsystem Pollen fälschlicherweise als fremd erkennt und sich gegen sie zur Wehr setzt. Das Gute an den Antihistaminika von heute: Sie machen nicht mehr so müde wie früher. Das Schlechte: Sie wirken immer noch kurzfristig. Nur wer sie täglich schluckt, hat weniger Beschwerden.
Pollenkur für Allergiker
Eine Hyposensibilisierung dagegen kann Allergiebeschwerden auf Dauer lindern. In der pollenfreien Zeit bekommen Patienten Pollenallergene gespritzt – das sind die Eiweiße auf den Pollen, gegen die sich das Immunsystem wehrt. Von Spritze zu Spritze steigt die Allergendosis. So soll sich das Immunsystem an die Pollen gewöhnen und in Zukunft weniger stark reagieren. Auch wenn die Therapie drei bis fünf Jahre dauert, mit einem Erfolg ist nicht immer zu rechnen. Deshalb heißt es für viele Allergiker zum Frühlingsbeginn auch weiterhin: Nase zu und durch.