Andere Wirkstoffe dieser Gruppe
Curly Horses sind eine spezielle Pferderasse, die für ihr lockiges Fell bekannt ist. Sie sollen weniger allergen sein als andere Pferde – was jedoch heftig diskutiert wird. Jetzt gibt es Hinweise, dass Curly Horses tatsächlich für Allergiker*innen geeignet sein könnten.
Locken und Kringel von der Kruppe bis zum Kopf
Ein bisschen sehen Curly Horses aus wie Pudel auf vier Hufen: Ihr Fell ist nämlich ähnlich stark gelockt, und zwar von der Kruppe bis zum Kopf. Die Herkunft der nordamerikanischen Rasse ist unklar. Aber ob sie nun von russischen Siedlern mitgebracht wurde oder eine Mutation einheimischer Pferde ist – die Tiere gelten als robust, ausdauernd und hypoallergen.
Vor allem aufgrund der Hypoallergenität werden sie gerne als Alternative für pferdeallergische Reiter*innen empfohlen. Bisherige Studien sprechen allerdings dagegen, dass die Lockenpferde weniger Allergien auslösen. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 fand man in ihren Hautschuppen sogar mehr Allergene als in denen anderer Pferderassen. Trotzdem berichten Pferdeallergiker*innen immer wieder, dass sie beim Umgang mit Curlys keine allergischen Beschwerden wie Kurzatmigkeit oder Luftnot haben.
Mit Lungenfunktionstest auf dem Reiterhof
Jetzt haben sich Forschende erneut der Frage angenommen. Sie wollten herausfinden, wie sich der regelmäßige Kontakt zu Curly Horses auf die Atemwegsbeschwerden von Menschen mit Pferdehaarallergie auswirkt. 141 Betroffene kamen regelmäßig auf einen Pferdehof, um dort Curly Horses zu putzen und zu reiten. Während des Umgangs mit den Pferden wurde regelmäßig die Lungenfunktion gemessen. Das Ergebnis: Der regelmäßige Kontakt – inklusive Reiten und Bürsten – verringerte die allergischen Atemwegsbeschwerden deutlich.
Je mehr Reitstunden wahrgenommen wurden, desto geringer wurden die allergischen Symptome. Sehr starke allergische Reaktionen seien nur in 72 von über 1300 Reitstunden aufgetreten, und dies vor allem bei den ersten zehn Terminen, berichten die Forschenden. 41 Männer und Frauen hatten sich zudem jährlich einem nasalen Provokationstest unterzogen. Dabei werden Pferdeallergene in die Nase verabreicht und die Reaktion darauf gemessen. Bei mehr als zwei Dritteln von ihnen traten durch den regelmäßigen Kontakt zu Curly Horses keine Beschwerden mehr bei diesem Test auf.
Immuntoleranz auch gegen andere Pferde
Der regelmäßige Kontakt zu Curly Horses führt dazu, dass Patient*innen mit Pferdehaarallergie eine Immuntoleranz entwickeln und weniger oder sogar nicht mehr auf Pferde reagieren, schließen die Autor*innen darau. Die Ursache dafür müsse noch weiter erforscht werden. Da im Blut der Studienteilnehmenden die IgG-Spiegel angestiegen sind, könnten blockierende IgG-Antikörper eine Rolle spielen.
Quellen: Ärzteblatt, Pneumologie