Hörsturz

Billion Photos/Shutterstock.com
Hörverlust, Schwindel und Tinnitus: Das sind typische Zeichen eines Hörsturzes.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Autofahren mit Pollenallergie Vogelgrippe Neue Behandlungsform gegen Asthma Tief durchatmen für Körper und Seele Ohrenentzündung vorbeugen Nervenblockade lässt wieder riechen Allergie oder Erkältung? Fliegen mit Diabetes oder Asthma Erkältungsmythen Hörgerät: Regelmäßiger Check Nichts für Kinderohren: Lärm Rauchstopp lohnt sich auch fürs Herz Lungenödem Kinderkrankheit Tuberkulose? BZgA rät von E-Shishas ab Tinnitus E-Zigaretten-Gefahr für Kinder Joggen und Radeln ohne Corona-Gefahr RS-Virus einfach reduzieren Notfallzäpfchen richtig anwenden! Rauchstopp stärkt die Psyche Trockene Nase Halsschmerzen als Warnsignal Kaiserschnitt auf Wunsch Trommelfellverletzung Wenn es im Ohr juckt Wundermittel Salzspielplatz? Cholesterin: Schutz für die Lunge Training gegen Schwindel Polypen Grippegefahr im Karneval Tuberkulose Intelligenter Tuberkulose-Test Demenz durch frühen Hörverlust? Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören Tumoren der äußeren Nase BzgA-Informationen zu Antibiotika Hörgeräte Aussackungen der Atemwege Mandelentzündung (Streptokokken-Angina) Frühzeitig Kortisonspray bei Asthma Medikamente bei Asthma Stimmerkrankungen bei Lehrern Weg mit den Halsschmerzen! Verbot der Tabak-Außenwerbung Grippeschutz für Schwangere Wenn’s im Hals kratzt Frühe Hörschäden Husten mit Pflanzenkraft lindern Verdacht auf Asthma Überleben im Großraumbüro COPD-Vorsorge bei Heranwachsenden Grippeimpfung: Schutz vor Infektion Pneumothorax Ist Lungenfibrose autoimmun-bedingt? Übersäuerung bei COPD-Patienten Männlich, Raucher, knochenkrank Nasenscheidewandverbiegung Schwaches Immunsystem bei COPD Entzündete Nasennebenhöhlen? Nicht-invasive Beatmungstherapie Omikron macht Pseukokrupp Lungenkrank durch Blasinstrumente Raucherhusten Heuschnupfen und anderer allergischer Schnupfen Chronische Lungenerkrankungen Nebenwirkung Atemnot Diagnose Schwerhörigkeit Schulwettbewerb gegen Rauchen Interstitielle Lungenerkrankungen Hilfe bei Halsschmerzen Impfschutz bei Asthma und COPD Stillen beugt Asthma vor Grippe: Gefahr für Kinder mit Asthma Umweltzone senkt Arzneikosten Müdigkeit bei jungen Frauen Todesursache Luftverschmutzung Tuberkulose-Elimination rückläufig Gefühlslage beeinflusst Tinnitus Legionellen-Gefahr Hörvermögen oft falsch eingeschätzt Depressionen bei COPD-Patienten E-Zigaretten: Neue Umfrage Diabetes Typ 1 bei Kindern Neue Therapie bei Ohrgeräuschen Kinderkrankheit Asthma Rippenfellentzündung und Pleuraerguss Schweinegrippe Die BZgA-Jugendfilmtage Risiko Lungenentzündung Nächtliche Mundtrockenheit Hunde erschnüffeln Long-Covid Altersschwerhörigkeit Pollenallergie: Vorsicht beim Essen Grippaler Infekt im Sommer Langsam oder schnell inhalieren? Zu viel Nasenspray schadet Der Erkältung eins husten Salztropfen verkürzen Schnupfen Wie Pollenallergiker besser fahren Bewegen bringt Segen Erkältungssymptome gezielt behandeln Missglückter Rauchstopp Höhenkrankheit: Ruhezeiten beachten Grippe oder Covid-19 beim Kind? Grippe Tipps für wunde Coronatest-Nasen Lungenfunktionsverlust bei COPD Infekte bei Kleinkindern Heuschnupfen: Hilfe gegen Niesreiz Anwendungen im Gehörgang Medikamente zur Tabakentwöhnung Omikron macht Pseukokrupp Neuer Wirkstoff gegen Asthma? Kehlkopfentzündung Alltagslärm schadet Kinderohren ARDS (akutes Lungenversagen) Wenn die Kuss-Krankheit ausbricht Ursache für Lungenentzündung Gehirnblutung bei Raucherinnen Nach Rauchstopp Lunge checken Rauchen schadet Spermien Globusgefühl Chronischer Lungenhochdruck Mittelohrentzündung, chronische Allergisches Asthma: Mit Pumuckl gegen Coronastress Asthma-Inhalationstherapie Hunde erschnüffeln Coronavirus Jetzt Grippe-Schutz holen Ohrenpflege für gutes Gehör Untersuchungen von Ohr und Gehör Bei Luftnot richtig atmen Gutartiger Lagerungsschwindel Längere Bettruhe birgt Risiken Erkältungen Eichenprozessionsspinner Therapie gegen zystische Fibrose? Hörstörungen bei Jugendlichen Coronagefahr aus der Toilette? Tinnitus bei Kieferfehlstellung Richtig niesen und schnäuzen Allergie-Alarm im Spätsommer Eisenmangel bei COPD Danke Apotheke! Gesetzliche Tabakkontrolle Sanfte Hilfe bei Halsschmerzen Vasomotorischer Schnupfen Lungenentzündung oft unterschätzt Arbeiten mit Asthma Notfallspray richtig einsetzen Hustenstiller und Hustenlöser Hilfe gegen Husten Schimmelgefahr im Winter Husten und Atemnot bei Kälte Rauchen beeinflusst Fruchtbarkeit COVID erhöht Müttersterblichkeit Impfempfehlungen 2016 Patienten mit Lungenhochdruck Nasensprays richtig anwenden Auch mit Covid-19 bitte stillen! Gegen Schnupfen ansingen Kinder vor Lärm schützen! Mehrheit der Raucher lungenkrank Pollenflugsaison eröffnet Leistungsfähiger trotz COPD Mittel und Wege gegen den Husten Mandeloperationen bei Kindern Lungenerkrankungen durch Asbest Tinnitus an der Wurzel packen Untersuchungen bei Nasenbeschwerden Tauchen trotz Asthma Homöopathie gegen Erkältungen Untersuchung von Kehlkopf und Stimmapparat Bronchiektasen Ohrenschmerzen bei Erkältung Otosklerose Cholesteatom Guter Vorsatz Rauchstopp Ateminsuffizienz, akute Rauchen ohne Gefahr? Idiopathische Lungenfibrose Nasenbeinbruch Sarkoidose Erkältung Eisbad, Sauna, Schneetreten Asthma bei Anstrengung Neurodermitis bei Jugendlichen Untersuchung bei Lungenerkrankungen Richtig Inhalieren bei Asthma Vitamin-D-Spiegel und Asthma 6 Tipps gegen Maskendermatitis Pflaster oder Pille besser? Aufbau und Funktion des Kehlkopfs Asthma durch Milben-Allergie Gesundheitsgefahr Schimmelpilze Sprechstörungen und Sprachstörungen Lungentraining bei COPD RS-Virus einfach reduzieren Cannabis schädigt Lunge Ohrenpflege – so geht's Ohrentropfen anwärmen Chemie im Schwimmbad Schutz vor Atemwegsinfekten Wiederkehrende Mandelentzündung Kleine Heuschnupfen-Patienten Lebensgefahr durch Holzkohlegrills Hoch ansteckend: Keuchhusten RSV-Impfung für alle über 75 Fremdkörper in der Nase Ingwer-Shot besser selbst machen Lärmschutz im Job Büro-Lärm überdecken Wer fühlen will, muss hören Trockene Wohnungsluft Nicht nur bei Kälte: Aufbau und Funktion von Nase und Nasennebenhöhlen Dauerhafter Lärm macht krank Richtig inhalieren JugendFilmTage zu Alltagsdrogen Hoher Nährstoffbedarf bei Erkältung Lungenentzündung Bessere Prognose bei COPD Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Wie Sie Halsschmerzen loswerden Kinderwunsch trotz Asthma Ohrform wichtig für Hören im Raum Bei Erkältungen gut gewickelt Erst Knallern, dann Knalltrauma Wege aus der Nikotinsucht Asthma durch Balkonpflanzen Seltene Lungenleiden verstehen Nasenbluten Musiktherapie bei Tinnitus Tabakentwöhnung auf Kassenkosten Sport bei Lungenhochdruck Mandelabszess Tuberkulose: Fallzahlen stagnieren Ohrgeräusche weglasern Tuberkulose wirksam behandeln Tinnitus bei Teenies Täglich eine Dusche für die Nase Lungenemphysem Lungendschonend putzen Lungenhochdruck: Flugreise riskant Kurzschläfer erkälten sich schneller Stimmlippenpolypen und Stimmlippenknötchen Räusperzwang und Schluckzwang Lungendschonend putzen Hohe Ozonwerte schaden der Lunge Lungenfunktion von Stadtkindern E-Zigarette statt Glimmstängel? Training bessert Atemnot Gestresstes Hörorgan Aufbau und Funktion von Mund und Rachen Männerschnupfen gibt es wirklich Hustenbonbons haben´s in sich Erkältung: Ansteckung verhindern Selbsthilfe bei Mittelohrentzündung Eisbad, Sauna, Schneetreten Badespaß trotz Corona? Erkältung oder Grippe? Einstiegsdroge E-Zigarette Verstopfte Ohren Von Raucherhusten zu Atemnot Reitspaß trotz Pferdeallergie? Nasenmedikamente Allergie gegen Hausstaubmilben Grippeimpfung schützt doppelt Zu kräftig geschnäuzt: Fieber sorgsam auskurieren Gefahr bei Umbau und Sanierung Initiative gegen Hörschäden Neues Corona-Virus gefährlich Mit Honig gegen Husten Gut schlafen trotz Erkältung Atemnot nach Regenschauer Reizhusten: Thymian und Efeu helfen Asthma-Risiko bei Kindern prüfen Impfung gegen Lungenentzündung Keine Mandeln für Kleinkinder Wenn die Stimme versagt Reitspaß trotz Pferdeallergie? Hilfe bei trockener Nase Ateminsuffizienz, chronische Stimmstörungen Das medizinische Fachgebiet Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Antibiotika kein Hustenmittel Nasennebenhöhlenentzündung Verschmutzte Luft schadet Babys Ohrenschmalzpfropf Notfallzäpfchen richtig anwenden! Menière-Krankheit Aufbau des Ohrs und Funktion des Gehörs Spracherwerb: Pollen im Anflug Notfallspray richtig einsetzen Nasenduschen in Coronazeiten Empfohlener Impfschutz für Betagte Stimmverlust & Heiserkeit Katzenhaarallergie Nasensprays richtig anwenden Übergewicht macht Covid-19 riskanter Heiße Medizin für kalte Tage Pleuraempyem Ohrenentzündung bekämpfen Anzeichen für Lungenentzündung Was essen bei Neurodermitis? Kinder vor Erkältungen schützen Das medizinische Fachgebiet Lungenheilkunde Lungenhochdruck Das beste Erkältungsmittel finden Schützt die Maske vor Heuschnupfen? Drehschwindel mit Ohrgeräuschen Lungenkrebs Im Sommer auf Ozonwerte achten Selbstmedikation bei Erkältungen Wenn jedes Geräusch schmerzt Grippeimpfung in der Apotheke Allergiker aufgepasst Untersuchung von Mund und Rachen Werbeverbot für Tabak Sodbrennen und Asthma Nasenfurunkel Pollenallergie jetzt bekämpfen Künstliche Beatmung COPD und chronische Bronchitis Entzündete Nasennebenhöhlen Bronchialerweiterungen bei COPD Jetzt Hyposensibilisierung beginnen Gehörgangsentzündung Weniger rauchen allein schützt nicht Mittelohrentzündung, akute Heuschnupfen am Steuer Richtig ernähren bei COPD Meinungsumfrage zur Organspende Weg mit den Halsschmerzen! Leben nach der Kehlkopfentfernung Richtig Husten will gelernt sein Hilfe bei der Rauchentwöhnung Tubenbelüftungsstörung und Paukenerguss Rauchen schadet der Leber Cor pulmonale Ohrmuschelentzündungen Hilfe bei Ohrenschmerzen Pneumokoniose Rohmilch trinken gegen Asthma? Stimmlippenlähmung Wenn das Näschen versagt Antikörper gegen Asthma Sport für die Lungen Verhaltenstipps bei Schnupfen Eisige Kälte verursacht Atemnot Innenohrschwerhörigkeit, Gehörlosigkeit und Taubheit Gefährliche Speisen: Behandlung von Tinnitus Nase zu und Schnarchkonzerte Senken Haustiere das Asthma-Risiko? RS-Virus einfach reduzieren Riechtraining für Covid-19-Nasen Kehlkopfkrebs Heiße Tipps für Kontaktlinsenträger Das große Blühen Komplikationen bei Parkinson Bronchitis, akute Rauchstopp nützt auch Krebskranken RSV-Infektion bei Säuglingen Fahrradfahren im Winter Luftverschmutzung gefährdet Herz Gefahr fürs Herz: Luftverschmutzung Buch-Tipp: Heilkräuter-Tees Mund-Nasen-Maske sicher anwenden Gefahr durch E-Zigarette? Wundermittel Salzspielplatz? Therapie der Mandelentzündung Singen kann COPD-Patienten helfen Inhalatoren richtig anwenden Rachenentzündung Lungenembolie Wenn sich alles dreht Inhalieren bei Asthma Pollenallergie Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen Sport trotz Allergie und Asthma Winterzeit – Schnupfenzeit Schutz vor Erkältung Antibiotika bei Erkältung nutzlos Triefnasen im Herbst Weihnachtliche Aromatherapie Husten- und Bronchialtee „Pollenexplosion“ erwartet Sport schützt vor Schnupfen Erkältung oder Grippe? Exogen allergische Alveolitis Beatmung von Frühchen Nase zu und durch RSV-Impfung für alle über 75 Schwindel effektiv behandeln Ist Schnarchen harmlos? Musiktherapie bei Tinnitus Berufsasthma: Wer ist gefährdet? Allergien werden verharmlost Krankes Gehör: Was dahinter steckt Anreize für den Rauchstopp Schnupfen Krankheit und Tod durch Rauchen Herbstliche Allergiegefahr: Ambrosia Kontrolle bei schwerem Asthma Atemaussetzer im Schlaf Suchtmittel Nasenspray Covid-19-Gefahr für Hund und Katz? Frist für Wasserprüfung beachten Abhängig von Nasentropfen – was hilft? Asthma: Vorsicht bei Nebelwetter Aufbau und Funktion der Atemwege Buch-Tipp: Slow Rauchen Schnarcher leben gefährlich Schluss mit Schnarchen Atemwegsinfekten vorbeugen Zucker und Menthol gegen Hustenreiz Immuntherapie bei Pollenallergie Reizungen durch Pfefferspray Asthma Warum gähnen wir? Was ist ein Cochlea-Implantat? Pfeiffersches Drüsenfieber Quälendes Klingeln im Ohr Wenn die Stimme versagt

Hörsturz: Plötzliche, in der Regel einseitige Innenohrschwerhörigkeit unterschiedlichen Schweregrads bis hin zur Ertaubung.

Die Hörfähigkeit erholt sich mit oder ohne Therapie wieder, oft aber nicht vollständig. Meistens besteht zumindest für eine gewisse Zeit als Folgeproblem ein Tinnitus. Der Hörsturz ist die häufigste Funktionsstörung des Innenohrs. Schätzungen zufolge erleidet in Deutschland etwa eine Viertelmillion Menschen pro Jahr einen Hörsturz, die meisten von ihnen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Frauen und Männer sind gleich häufig betroffen. Typischerweise erleiden besonders aktive Menschen, die viel Verantwortung in der Familie oder im Beruf übernehmen, einen Hörsturz. Immer wieder wird deshalb behauptet, dass chronischer Stress eine (Mit-)Ursache von Hörstürzen ist. Statistisch bewiesen wurde das jedoch noch nicht.

  • Plötzlich auftretende Schwerhörigkeit
  • Tinnitus
  • Oft Schwindel
  • Druck im Ohr, "Wattegefühl" im Ohr, taube Haut in der Umgebung des Ohrs.

Innerhalb der ersten zwei Tage, wenn

  • der Verdacht auf Hörsturz vorliegt. Ein starker Hinweis auf einen Hörsturz ist, wenn man mit dem betroffenen Ohr nicht mehr oder nur noch unter Mühen telefonieren kann.

Hinweis: Ein Hörsturz ist ein so genannter Eilfall, aber kein Notfall. Ein Hörsturz sollte innerhalb von 24–48 Stunden von einem Arzt diagnostiziert und gegebenenfalls behandelt werden – am besten ambulant in einer HNO-Klinik oder bei einem erfahrenen HNO-Arzt. Danach sinken die Heilungschancen.

Im Gegensatz zur allmählichen Entwicklung der Altersschwerhörigkeit ist der Hörsturz ein plötzliches Ereignis, bei dem die Hörverschlechterung oder sogar Ertaubung binnen Minuten bis Stunden eintritt. Fast immer ist nur ein Ohr betroffen. Die Hörverschlechterung betrifft häufiger die hohen Töne (Hochtonverlust) als die niedrigen.

Ursachen und Risikofaktoren

Als Ursache für einen Hörsturz werden Durchblutungsstörungen im Innenohr angenommen, bedingt durch eine Verengung der Blutgefäße und/oder eine geminderte Fließfähigkeit des Bluts.

Dies würde auch erklären, warum die Heilungschancen bei älteren Menschen oder Diabetikern in der Regel schlechter sind, da diese Personengruppen häufig unter Durchblutungsstörungen leiden. Auffällig ist, dass chronischer Stress das Auftreten eines Hörsturzes fördert. Entsprechend trifft der Hörsturz oft besonders aktive Menschen, die dazu neigen, sich und ihren Körper bis an die Grenzen zu fordern. Der konkrete psychosomatische Zusammenhang liegt aber noch im Dunkeln.

Klinik

Dem eigentlichen Hörverlust gehen oft Hörschwankungen und Halleffekte sowie Druck- oder Wattegefühl im Ohr voraus. Manche Betroffene berichten, dass "sich alles irgendwie anders anhört". Ist das Gleichgewichtsorgan mitbetroffen, besteht auch Drehschwindel. Fast immer treten beim Hörsturz Ohrgeräusche (Tinnitus) auf. Untypisch sind dagegen Ohrenschmerzen. Sie sprechen gegen das Vorliegen eines Hörsturzes.

Folgen für das Innenohr

Das gesunde Innenohr erträgt eine große "Reizamplitude" – extrem große Schalldrücke (Lärm, Musikfestival, Schussgeräusche) machen ihm ebenso wenig aus wie sehr geringe Schalldrücke (also weitestgehende Stille).

Das durch den Hörsturz geschädigte Innenohr erträgt nur noch eine geringe Reizamplitude:

  • extreme Beschallung (Lärm, Musikfestival, Schussgeräusche) führt zu vorübergehender Schwerhörigkeit, Tinnitus und evtl. sogar zu Schmerzen und einer Lärmphobie (Angst vor Lärm)
  • sehr geringe Schalldrücke (also weitestgehende Stille) sind aber auch schlecht, weil die "unterbeschäftigten" Innenohrsinneszellen dann selbst "Musik" machen, aber die geschädigten Filter im Innenohr diese nicht mehr ausfiltern können. Diese selbstgemachte "Musik" wird als Tinnitus erlebt.

Verlauf

Die Hörfunktion des betroffenen Ohrs erholt sich fast immer innerhalb von maximal 14 Tagen, aber in 30-40 % der Fälle entsteht ein bleibender Hörschaden. Als ungebetener Dauergast setzt sich bei jedem 2. Betroffenen ein Tinnitus fest, der die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Dieser ist zunächst sehr störend, klingt aber häufig im Lauf mehrerer Jahre ab oder verschwindet ganz.

Etwa 30 % der Patienten erleiden Rückfälle. Diese haben eine wesentlich schlechtere Prognose, d. h., es bleiben dann in der Regel dauernde Hörschäden bestehen.

Die Untersuchung beginnt mit der Inspektion des Gehörgangs mit Hilfe eines Otoskops oder Ohrmikroskops, um einen Ohrenschmalzpfropf auszuschließen. Anschließend bestimmt der Arzt den Hörverlust mit einem Tonaudiogramm. Den Hörtest wiederholt der Arzt nach 8 und 14 Tagen, um die Erholung der Hörfunktion zu kontrollieren und zu dokumentieren.

Bei 90 % der Patienten vermindert sich der Hörverlust spontan innerhalb von wenigen Stunden bis maximal 14 Tagen. Diese hohe Spontanbesserungs- bzw. -heilungsrate macht die evidenzbasierte (beweisgesicherte) Therapieentscheidung schwierig.

Pharmakotherapie

In der gültigen Behandlungsleitlinie werden vier verschiedene Behandlungsverfahren diskutiert: durchblutungsfördernde Medikamente, Anti-Virenmittel, die hyperbare Sauerstofftherapie sowie Kortison. Einzige Therapie, von der einigermaßen sicher ist, dass sie wirkt, ist die Behandlung mit Kortison.

Kortison. Bei der in den Leitlinien empfohlenen hochdosierten Kortisontherapie bekommt der Patient 3 Tage lang 250 mg Prednisolon über Tabletten verabreicht. Danach wird die Dosis rasch reduziert. Von der früher üblichen Therapie mit niedriger Dosierung (60 mg Prednisolon) rät die Leitlinie ab, weil sie wenig bis gar nichts hilft. Die hochdosierte Kortisontherapie verstärkt leider bei vielen Betroffenen die schon bestehende innere Unruhe. Sie kann nachts manchmal zur vollständigen Schlaflosigkeit führen.

Als Alternative kann der Arzt das Kortison auch lokal verabreichen. Bei dieser sogenannten intratympanalen Injektion spritzt er Kortison durch das vorher betäubte Trommelfell in das Innenohr. Das fühlt sich kalt an, ist aber nicht schmerzhaft. Vorteil sind die geringen Nebenwirkungen, weil das Kortison sofort am Ort des Geschehens ist und deshalb nur in einem Bruchteil der Menge verabreicht wird. Die intratympanale Kortisontherapie wird von den Leitlinien empfohlen, wenn die primäre, systemische Kortisongabe keinen Nutzen gezeigt hat, wenn der Patient unter deren Nebenwirkungen (siehe oben) leidet oder Kontraindikationen gegen die hochdosierte Kortisongabe bestehen.

Durchblutungsfördernde Mittel. Sogenannte Vasodilatatoren wie Naftidrofuryl, Alprostadil, Carbogen oder auch Gingko biloba werden von der Mehrzahl der HNO-Ärzte abgelehnt, zudem ihre angebliche Wirkung teilweise mit Hilfe manipulierter Studien "bewiesen" wurde. Auch von den früher üblichen und teilweise immer noch eingesetzten Infusionen mit durchblutungsfördernder Hydroxyäthylstärke (HAES®) raten die Autoren der Leitlinien ab, da der Nutzen nicht gesichert ist und unter anderem monate- bis lebenslanger Juckreiz als Langzeitnebenwirkung droht.

Antivirale Therapie. Die Wirksamkeit antiviraler Therapiestrategien konnte man bisher nicht nachweisen.

Hyperbare Oxygenierung. Auch die Wirksamkeit der hyperbaren Sauerstofftherapie ist unklar, weshalb dieses Verfahren in den Leitlinien nicht empfohlen wird.

Bei 60-75 % der Betroffenen stellt sich die Hörfähigkeit spontan oder mit Hilfe therapeutischer Bemühungen wieder her. Hörschäden bleiben vor allem bei starker Hörminderung sowie bei zusätzlicher Drehschwindelsymptomatik zurück.

Etwa 30 % der Patienten erleiden Rückfälle. Rückfälle haben eine wesentlich schlechtere Prognose, d. h., es bleiben dann in der Regel dauernde Hörschäden zurück.

Was Sie selbst tun können

Wie ein Hörsturz genau funktioniert, hat die Wissenschaft noch nicht verstanden, aber fast immer sind die Betroffenen – bildhaft gesprochen – mit Vollgas durchs Leben gefahren und auf einmal hat der für sie empfindlichste Teil des Gehirns seinen Dienst verweigert. Entscheidend ist, damit richtig umzugehen, und das heißt konkret die Wiederherstellung der Innenohrfunktion zu unterstützen, die Ausbildung eines Tinnitus zu unterbinden und Rückfälle zu verhindern.

Wiederherstellen der Hörfunktion. Auch wenn Sie sich in den ersten Tagen nach dem Hörsturz nach unbedingter Ruhe sehnen, ist Stille eher ungünstig für das Ohr, denn sie fokussiert die Aufmerksamkeit des Gehirns auf die selbsterzeugten Signale (das Grundrauschen) und fördert somit einen späteren Tinnitus.

Umgang mit Lärm. Auf der anderen Seite sollten Sie aber Lärmbelästigungen strikt meiden. Dies ist dann ein Problem, wenn Sie z. B. Kleinkinder zu versorgen haben, die auf dem Wickeltisch schreiend die Lärmspitzen eines Presslufthammers erreichen. Seien Sie hier konsequent und sorgen Sie für eine Aushilfe. Ersatzweise schaffen Lärmstöpsel, die es in jeder Apotheke gibt, vorübergehende Abhilfe. Benutzen Sie zum Telefonieren das gesunde Ohr oder ein Headset mit Kopfhörern, womit Sie eine einseitige Belastung des kranken Ohrs ebenfalls vermeiden. Und wenn es ansonsten ruhig ist, z. B. in der häuslichen Umgebung, ist leise Musik eine gute Sache, wobei man sich durchaus an persönlichen Vorlieben orientieren darf.

Tinnitus bekämpfen. Der Hörsturz ist eine trickreiche Krankheit – falsche Maßnahmen verschlimmern die Symptome, das heißt vor allem den Tinnitus. Aber wenn Sie die Sache von der richtigen Seite angehen, können Sie den Tinnitus bei den Hörnern packen und Woche für Woche weiter in den Hintergrund schieben. Da sowohl extrem hohe Schalldrücke als auch weitestgehende Stille schädlich sind, liegt die Lösung in der Mitte und der Meidung der Extreme: also temporärer Schallschutz bei hohem Lärm – und temporäre zusätzliche Schallquellen (üblicherweise Musik) bei übermäßiger Stille. Verlässt man die Mitte, verschlimmert sich der Tinnitus:

  • Bei zu großer Stille tritt das Grundrauschen der Hörsinneszellen in den Vordergrund. Das bedeutet, der Tinnitus wird schlimmer. Kritisch sind zumeist das Einschlafen und die nächtlichen Wachperioden.
  • Übergroßer, als unangenehm empfundener Schall – also Lärm – irritiert die Betroffenen und kann krank machen. Die Folgen von erwünschtem starkem Schall wie z.B. beim Konzert des Lieblings-Popstars sind geringer. Bricht der Lärm dann ab und tritt wieder Stille ein, kann der Tinnitus zu einem Dröhnen anschwellen. Kritisch sind etwa Besuche in einem vollen Restaurant mit lauter Hintergrundmusik oder der Aufenthalt auf Baustellen mit großem Baumaschinenlärm.

Deshalb gilt:

  • Bei normaler Geräuschkulisse (Fernsehen, Geselligkeit, normale Tagesgeräusche): Lassen Sie das Ohr offen– wenn es Sie zu sehr stört, ist Watte ins geschädigte Ohr die beste Erste Hilfe – es nimmt ca. 10 dB Schalldruck, das ist nicht zu viel
  • Reicht das nicht aus, sind moderne Arbeitsschutzstöpsel zu empfehlen, die das Ohr elastisch abdichten. Diese gibt es preiswert im Internet. Sie nehmen 20-30 dB Schalldruck, also recht viel. Oropax und ähnliche feste Schallstöpsel sind was fürs Museum, weil sie das Ohr nur zeitweise wirklich abdichten und ihre Wirkung deshalb stark schwankt.
  • Wenn es an angenehmen Umgebungsgeräuschen mangelt, machen Sie selber Geräusche, die sie mögen, etwa Hintergrundmusik und lassen Sie diese laufen. Auch ein leise laufender Fernseher im Nebenzimmer ist für manche besser als Stille. Nachts ist es definitiv besser mit geöffnetem Fenster zu schlafen, damit die Geräuschkulisse von außen Ihr geschädigtes Ohr "beschäftigt".
  • Finden Sie selbst heraus, welche Geräusche Sie besonders stressen und schützen Sie sich davor.
  • Wenn Sie einen Hörschaden haben, lassen Sie sich beraten, ob Ihnen ein Hörgerät hilft. Dieses nützt doppelt: es verstärkt leise Geräusche und Sprache und minimiert so ungünstige Stilleperioden und es regelt zugleich überschwelligen Lärm elektronisch herunter. In der Praxis berichten deshalb viele Betroffene, dass der Gebrauch des Hörgeräts ihren Tinnitus erträglicher gemacht hat.

Neu hören lernen. War Ihr Hörsturz ausgeprägt, verändern sich die Signale, die das betroffene Innenohr Richtung Gehirn sendet, auf Dauer. Das können Sie leicht überprüfen, indem Sie den Telefonhörer während eines Telefonats abwechselnd an das gesunde und an das geschädigte Ohr halten – Sie werden merken, dass sich die Stimme am anderen Ende der Leitung unterschiedlich anhört. Damit hängt zusammen, dass sich möglicherweise Ihr räumliches Hören – also die Fähigkeit eine Stimme zu orten, verschlechtert hat. Störende Geräusche, wie etwa telefonierende Kollegen im Büro auszublenden, fällt Ihnen schwerer. Auch hier regeneriert sich das Ohr oder besser gesagt das Gehirn wieder, aber das dauert viel länger als die Rückkehr der reinen Hörleistung, nämlich 6–18 Monate.

Nicht bagatellisieren. Hörstürze werden von vielen verniedlicht, manche Arbeitgeber tendieren dazu, nach 1 oder 2 Wochen zur Rückkehr an den Arbeitsplatz, ins Büro oder zur Familie zu raten. Aus Sicht der Betroffenen ist das nicht ungefährlich: Ähnlich wie nach einem Herzinfarkt brauchen Sie auch nach einem Hörsturz Zeit, um Ihr Leben zu reorganisieren. Zeit für sich, die Prioritäten im Leben zu überdenken, aber auch Zeit fürs Gehirn und das betroffene Ohr, das richtige Hören wieder zu lernen. Lassen Sie sich krankschreiben und sorgen Sie am Arbeitsplatz (oder zu Hause) mehrere Monate lang für Entlastung. Am besten ist es, wenn Sie dies mit dem Arbeitgeber offen besprechen.

Komplementärmedizin

Akupunktur und Homöopathie können eine Option sein, wenn wiederholt Hörstürze auftreten, als Akuttherapie haben sie nach derzeitigem Erkenntnisstand jedoch keinen Wert.

Prävention von Rückfällen

Wie erwähnt erleiden ein knappes Drittel der Betroffenen einen zweiten oder dritten Hörsturz. Ob und was man tun kann, um dies zu verhindern ist umstritten:

Früher wurde das Ausschalten aller bekannten Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen als A & O betrachtet. Entsprechend sollte jeder, der unter Bluthochdruck und/oder erhöhtem Cholesterinspiegel leidet, die von seinem Arzt empfohlenen medikamentösen und nicht medikamentösen Maßnahmen einhalten. Auf Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss soll ebenso verzichtet werden wie auf übermäßigen Stress.

Stressmanagement.Die ärztliche Praxis zeigt aber, dass auch völlig "gefäßgesunde" Menschen rückfällig werden. Entscheidend für die Rückfallprävention scheint vielmehr die Ausschaltung von chronischem Stress zu sein. Die Betonung liegt auf chronisch: damit ist nicht die Angst und Stressphase vor einer Prüfung gemeint, sondern der andauernde und als ausweglos empfundene Dauerstress am Arbeitsplatz oder in der Zweierbeziehung, aber auch äußere Umstände wie hohe Verschuldung, wo keine Lösung in Sicht ist und die den Alltag stark belasten. Hier kann entscheidend helfen, im Leben "aufzuräumen" - und zum Beispiel den Arbeitsplatz zu wechseln, selbst wenn das zunächst einen Umzug bedeutet oder finanzielle Nachteile mit sich bringt. Ergänzend sind regelmäßiger moderater Ausdauersport wie Joggen und Radfahren sowie Mind-Body-Therapien wie die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) empfehlenswert.

  • R.-G. Klomsdorff: Hörsturz – und danach? Asanger, 6. Auflage 2014. Ratgeber für Betroffene und Fachleute.

Autor*innen

Prof. Dr. med. Gerhard Grevers; Dr. Ute Koch; Thilo Machotta; Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung der Sektion "Behandlung", "Prognose" und "Weiterführende Informationen": Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 14:19 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.