Autoimmunerkrankungen

Eine Hand mit typischen Hautveränderungen bei Psoriasis.
mauritius images / Pitopia / Christine Langer-Püschel
Die Psoriasis ist ein typisches Beispiel für eine recht häufige Autoimmunerkrankung.

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Psychische Betreuung bei Krebs Die Milch macht’s: Endlich gesünder leben Bakterielle Ursache von Magenkrebs Mit Antibiotika richtig umgehen Den richtigen Riecher Gut geschützt in die Sonne Leitbeschwerden bösartiger Erkrankungen Krankheit und Tod durch Rauchen Männerschnupfen gibt es wirklich Lymphdrüsenkrebs im Blickpunkt Lungenkrebs bei Frauen Kälte als Gefahr für Herz-Patienten Die Blutgruppen Covid-19-Gefahr für Hund und Katz? Ebola-Epidemie in Afrika Sparsam mit CT bei Kindern! Richtig niesen und schnäuzen Herpes-Infektion im Auge Hypersplenismus Kindern Ebola erklären Medikamente zur Fiebersenkung Hilfe für Schulkinder mit Diabetes Krebstherapie bei Raucherinnen HIV bei Frauen Kinderkrankheiten in Deutschland Zecken erwachen aus dem Schlaf Geranienextrakt hemmt HI-Virus Wenn die Kuss-Krankheit ausbricht RSV-Infektion bei Säuglingen Neue Hoffnung bei Prostatakrebs Diagnostik bei Infektionen Erkältungsmythen Faktencheck Grippe-Impfung Neuer Wirkstoff gegen Hepatitis C Kleinzelliger Lungenkrebs ab 70 Brustkrebs bei Männern Schwangerschaftsdiabetes Malaria Vitamin-C-Quellen im Winter Impfschutz bei Asthma und COPD Tierbisse bei Kindern Hautkrebsrepublik Deutschland Keine Scheu vor Darmkrebsvorsorge Fettleber durch Snacks & Softdrinks Krampfanfälle bei Kindern Infektionserreger Das Blut: Blutplasma und Blutkörperchen Fieber sorgsam auskurieren Kinder mit Diabetes integrieren Einnahmetreue bei Blutdrucksenkern Mit Kaffee gegen Brustkrebs-Rückfall Milzerkrankungen Pause statt Power Darmkrebsvorsorge Zytomegalie Blutvergiftung: Falsches Gefühl der Sicherheit Bewegung bremst nicht nur Krebs aus IGeL-Check auf Blasenkrebs 6 Tipps gegen Maskendermatitis Bösartige Eierstockzysten MCS-Syndrom Röteln-Infektion bei Schwangeren Mund-Nasen-Maske sicher anwenden Welt-AIDS-Tag 2015 Diabetes-Patienten im Flugzeug Temperaturanstieg fördert Malaria Das Immunsystem stärken Joggen und Radeln ohne Corona-Gefahr Herpes-Bläschen austrocknen Tuberkulose-Elimination rückläufig Aufklärung bei Brustkrebs Erreger in Blattgemüse möglich Überbehandlung nach Krebsvorsorge Erste Infektion mit Ebola in Europa Buchtipp: Tödliche Hamburger Zecken: Wie schützt man sich? Schimmelgefahr im Winter Jeder sechste Krebsfall vermeidbar Neue Impfempfehlung zu HPV Muttermilch hemmt Hepatitis-Viren Neuer Bluttest zum Krebsnachweis Rauchen ohne Gefahr? Kinderkrankheit Tuberkulose? Krebs: Tanzen hilft beim Verarbeiten Bewegungs-App für Krebs-Patienten Die medizinischen Fachgebiete Hämatologie und Onkologie Sandkasten: Brutstätte für Keime? Pillencocktail gegen Hirntumor Neuer Test auf Darmkrebs Rechtzeitig an Impfschutz denken Kein Alkohol auf leeren Magen! Sporttherapie für Krebspatienten Prognose bei Hautkrebs Webportal für Krebskranke Chronischer Schmerz nach Gürtelrose Schnupfensprays richtig eingesetzt Wie Nüsse vor Darmkrebs schützen Nebenwirkungen bei Krebstherapie Komplementärmedizinische Krebstherapien Polyglobulie und Polyzythämie Krebstherapie ohne Folgen fürs Herz Nebenwirkungen von Zytostatika Trinkgewohnheiten bei Männern Blutdruck selber messen Alternative Therapie bei Brustkrebs Herdinfektion Blutgruppen und Rhesusfaktor Antibiotika-Einsatz 2008 bis 2014 Zika-Virus-Infektion Eisenmangel bei Herzschwäche Zeckengefahr häufig unterschätzt Blutspenden rettet Leben Der Goldene Äskulapstab Blutdrucksenker richtig einnehmen Wann Herpes gefährlich wird Ebola-Fieber in Westafrika Ein Pieks weniger fürs Baby Experten warnen vor Sepsis Magenkrebs: Diagnose per Atemtest Krebs: Ingwer gegen Übelkeit Affenpocken Schutz vor Ansteckung mit Herpes Junge Erwachsene mit Krebs Erkältung bei Kindern Weltmeisterlich Grillen Wann Antibiotika nutzlos sind Blutvergiftung Grippegefahr im Karneval Achtung Virensaison: Gebärmutterhalskrebs im Alter Tabuthema Pilzinfektion Impfmythen: Was wirklich stimmt Fettleber bei Kindern Neues Corona-Virus gefährlich Hormonbehandlung bei Krebs Richtig Fieber messen Mit Nanotechnologie gegen Krebs Ferien für Kinder mit Diabetes Typ 1 Antimykotika: Mittel gegen Pilze Wurmmittel Kinder fit durch den Winter bringen Leukämien Sorgen-Tagebuch bei Brustkrebs Impfraten gegen Grippe zu niedrig Europäische Impfwoche 2014 Sport als „Lebensversicherung“ Lippenherpes bei Säuglingen HIV-Infektion und AIDS Tuberkulose wirksam behandeln HIV-Fälle in Deutschland Kreuzallergie: Pollen und Äpfel Herzinfarkt bei Diabetikern Schilddrüsenkrebs Kampf gegen resistente Keime Neuer Wirkstoff gegen Hepatitis C Auch mit Covid-19 bitte stillen! Kaffee schützt die Leber Antibiotika: Mittel gegen Bakterien Flüssigkeitsbedarf bei Fieber Methadon: Wunderwaffe gegen Krebs? Grippe: Wem nützt eine Impfung? Keime in Haushaltsgeräten Schutz vor Hirnhautentzündung Bei Diabetes an die Leber denken Ernährung bei Chemotherapie Blutgerinnung Flüssigkeit zur Arzneieinnahme Splenomegalie Geschwollene Lymphknoten bei Kids Schubförmige Multiple Sklerose Erkältung versus Grippe Sparsam mit CT bei Kindern! Gefahr bei Umbau und Sanierung Schleichende Herpesinfektion Vitamin D senkt Krebssterberate Fieber messen bei Kindern Brustkrebs vorbeugen Jeder kann Leben retten HIV: Virusreservoir im Körper? Pollenallergie Sensorpflaster zeigt Infektion an Längerer Grippeverlauf bei Senioren Bekämpfung von Aids und Hepatitis Polyneuropathie bei Diabetikern Comic informiert Kids zu Corona & Co. Das Problem der Prognosen bei Krebs Alzheimer, dafür kein Krebs Vor dem Spülen Deckel zu! Kleines Lexikon der Leukämietherapie Orientbeule nach Mittelmeerurlaub Therapieerfolg durch Arztgespräch Infektion mit HPV bei Männern Vitamin-D-Mangel bei Hepatitis Sport hält Krebs in Schach Erkältungsmythen Viel heiße Luft um die heiße Zitrone Neue Alternative zur Mammografie Neue Wirkstoff-Kombi gegen Krebs? Masern: Gefährliche Impflücken Bei Darmkrebs zuckerarm ernähren COVID-19 (Coronavirus-Erkrankung) Bluttest auf Brustkrebs Handystrahlung macht keinen Krebs Sommersonne sicher genießen Bewegungskurs für Krebspatienten Tattoos vor dem 18. Geburtstag? Das Problem der Antibiotika-Resistenzen Erste Hilfe bei Lippenherpes Krebs durch Fett im Essen Tuberkulose – Krankheit der Armen? Aufräumen nach der Flut Wer ist krebsgefährdet? Gefährliche Keime auf Geflügel Zeckenstiche gut beobachten Kranke Leber erhöht Blutdruck Katzenhaarallergie FFP2-Masken im Warentest Fuchsbandwurm: Übertriebene Angst? Hodenkrebs bei Jungen Übergewicht macht Covid-19 riskanter Krebs per Bluttest erkennen Eiskalt gegen kalte Füße Handystrahlung macht keinen Krebs Das beste Erkältungsmittel finden Übergewicht begünstigt Krebs In der Sauna Infekten vorbeugen Salmonellen aus der Tiefkühltruhe Therapie der Mandelentzündung Mit Hitze Tumorzellen zerstören Injektionsschulung bei Diabetes Entstehung von Krebs Kinder vor Infekten schützen Allergien Virostatika: Mittel gegen Viren HIV und Hepatitis C Gut- und bösartige Tumoren Erkältungssymptome gezielt behandeln Affenpocken Komplikationen bei Masern-Infektion Fatigue Arznei-Nebenwirkungen am Blut Gesunder Alkohol: Ein Mythos Keine Angst vor Endoskopien Blutuntersuchungen in Apotheken Antibiotika bei Erkältung nutzlos Leukämie bei Kindern Krebs und Tumoren Heuschnupfen bei Kindern behandeln Neue Impfempfehlungen Norovirus effektiv vorbeugen Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ Stillen gesund für Mutter und Kind Krebsgefahr durch Handystrahlen? Tipps für sicheren Grillspaß Unerkannter Bluthochdruck Cannabis auf Rezept Das Immunsystem Grippeschutz für Schwangere Blutzuckerbingo am Weltdiabetestag Halsschmerz bei Erkältungen Rehabilitation nach Krebs Ungetrübtes Grillvergnügen Allergie-Schnupfen ohne Allergen Selbstmedikation bei Erkältungen Honig statt Antibiotika Mehr Überlebende bei Krebs Chemotherapie Fieber bei Babys und Kleinkindern Methadon gegen Hirntumore Grippaler Infekt im Sommer HIV auf dem Vormarsch Behandlungsverfahren bei Infektionen Buchtipp: Ratgeber bei Diagnose Krebs Kampf den Krankenhauskeimen HPV-Infektion auch ohne Sex Aspirin beugt Krebs vor Abnehmen senkt Krebsrisiko Diagnoseverfahren bei Bluterkrankungen Krebsrisiko: Körpergröße Kampf den Antibiotika-Resistenzen Nutzen des HPV-Tests überprüft UV-Schutz im Frühling Welt-AIDS-Tag 2016 Juckreiz dank See und Weiher Erhöhtes Krebsrisiko bei Diabetes HIV-Infektion verändert Darmflora Borreliose: viele Fehldiagnosen Schutz vor Erkältung Zecken im Garten Porphyrie Lymphome, maligne Moderater Alkoholkonsum Zika-Virus-Infektion Blutspenden-ABC Blutarmut Lokaltherapien bei Krebs Sport senkt Brustkrebs-Risiko Niedriger Blutdruck – hohes Risiko Immuntherapien bei Krebs Tumorbedingte Schmerzen Borreliose: Zecken rasch entfernen Badespaß trotz Corona? Mehrfache Wanderröte bei Borreliose Durchbruch in der Krebs-Therapie Vorsicht beim Hunde-Kuss! Antibiotika wie lange einnehmen? Chronisches Erschöpfungssyndrom Grippeimpfung für Kinder? Krebstherapie per Ultraschall Präsenz-Apotheke gehört zum Leben Brustkrebs bei Männern Blutdruck richtig selbst messen Wissenslücken bei Brustkrebsvorsorge Blutungsneigung und Blutgerinnungsstörungen Genetisches Brustkrebsrisiko Verbesserter Test auf Darmkrebs Milzriss Brustkrebs bei Frauen Chemotherapie bei Brustkrebs? Ätherische Öle hemmen Krebs Herzanfall-Gefahr bei Minusgraden Willebrand-Jürgens-Syndrom Erkrankungen des Immunsystems Auslöser von Frühgeburten Blutarmut schlägt auf‘s Hirn Leukämie: Ursache von Fehlgeburten entdeckt Heilungschancen bei Tuberkulose Bei Vergiftungen richtig reagieren Grünkohl beugt Krebs vor Computertomografie in der Kindheit Hämochromatose Zitronensaft gegen Noroviren Medikamenteneinnahme bei HIV Frühlingssonne entspannt genießen Bakteriengift gegen Krebs Wahrnehmung der Ebola-Krise Malaria: neuer Impfstoff getestet Säuglinge vor Masern schützen Antibiotika-Konsum rückläufig Bewegungstherapie nach Brustkrebs Behandlung von Krebs Ab 50 zur Darmspiegelung Diagnose Krebs: Jetzt gegen Grippe impfen! Zahl der FSME-Infektionen steigt Grüner Tee gegen Feigwarzen Sparsam mit CT bei Kindern! Prostatakrebs: Therapieauswahl Nierentumore bei Kindern Tumordiagnostik Effektiver Schutz vor Zecken Alternative zur Darmspiegelung Schamlippenkrebs durch HPV Ernährungskonzepte bei Krebs Komplementärmedizin bei Frauenleiden

Autoimmunerkrankungen (Autoaggressionskrankheiten): Sammelbegriff für alle Krankheiten, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigene Organe oder Gewebe richtet. Es können alle Organe betroffen sein. Frauen erkranken häufiger als Männer und ältere Menschen häufiger als jüngere. Autoimmunerkrankungen nehmen in den Industrieländern seit Jahren zu.

  • Unspezifische, allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Schwächegefühl, Gewichtsverlust, Fieber
  • Spezifische Symptome je nach betroffenem Organ, z. B. Gelenkschmerzen, Bewegungsstörungen, Durchfall oder Juckreiz.

In den nächsten Tagen, wenn die oben beschriebenen Beschwerden auftreten und nicht innerhalb weniger Tage wieder abklingen.

Am selben Tag, wenn plötzlich starkes Erbrechen, erhebliches Schwächegefühl, hohes Fieber, unstillbarer Durchfall, Atemschwierigkeiten, starke Schmerzen oder Sehstörungen auftreten.

Krankheitsentstehung

Das Immunsystem ist dafür zuständig, den Körper vor Krankheiten zu schützen. Dazu muss das Immunsystem genau erkennen, welche Zellen und Substanzen nicht zum Körper gehören oder krank sind und diesem deshalb vielleicht schaden. Ein Beispiel: Gelangen Bakterien in eine Wunde, erkennt der Körper diese als körperfremde Eindringlinge und sendet "Boten", um diese unschädlich zu machen. Dabei kann das Immunsystem sehr schnell auf Abwehrzellen zurückgreifen, die recht allgemein, aber nicht besonders effektiv unterschiedlichste Eindringlinge abwehren. Mit etwas Verzögerung kommen zusätzlich Antikörper zum Einsatz, die ganz genau auf den jeweiligen Erreger angepasst sind. Beim Gesunden sind nur solche Antikörper und Abwehrzellen "auf Patrouille", die sich gegen fremde Zellen und Substanzen sowie gegen kranke körpereigene Zellen richten. Gesunde körpereigene Zellen werden vom Immunsystem in Ruhe gelassen. Dieses Phänomen heißt Immuntoleranz.

Wie überall, so können auch bei der Immuntoleranz Fehler passieren: Der Körper bildet dann Antikörper oder Abwehrzellen gegen körpereigene Strukturen, die sogenannten Autoantikörper. Greifen diese Autoantikörper Gewebe und Organe an, spricht man von einer Autoimmunerkrankung.

Ursachen

Warum eine Autoimmunerkrankung entsteht, ist in aller Regel unklar. Manchmal hatte die Betroffene vorher eine Infektion mit einem Erreger, der der angegriffenen körpereigenen Struktur ähnelt. Auch die erbliche Veranlagung spielt eine Rolle. Dass Autoimmunerkrankungen immer öfter auftreten, erklären sich Mediziner*innen (ähnlich wie bei den Allergien) damit, dass die keimarme Umgebung das Immunsystem durch mangelndes "Training" anfälliger für Fehlprägungen macht. Zusätzlich scheinen auch Umweltbelastungen, z. B. durch Schadstoffe, und der Lebensstil an der Entstehung beteiligt zu sein. So können Rauchen, eine ungesunde Ernährung und chronische Stressbelastung Wegbereiter für eine Autoimmunerkrankung sein.

Formen

Manche Autoimmunerkrankungen betreffen nur ein einziges Organ, etwa bei Typ-1-Diabetes die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Andere Erkrankungen hingegen betreffen Gewebe, die überall im Köper vorkommen, z. B. die Bindegewebe der Blutgefäße.

Zu den häufigen Autoimmunerkrankungen zählen z. B.:

Beim Gesunden halten sich Immuntoleranz (sh. S. 1049) und Immunabwehr die Waage. Je nachdem, in welche Richtung das Gleichgewicht verloren geht, entstehen Allergien oder Autoimmunerkrankungen einerseits oder Immundefekte andererseits. Schwächen des Immunsystems gelten auch als eine Mitursache bösartiger Tumoren.
www.salevent.de, Michael Amarotico, München

Diagnosesicherung

Bei einigen Autoimmunkrankheiten kann die Ärzt*in die krank machenden Autoantikörper einfach durch eine Laboruntersuchung im Blut nachweisen, z. B. beim Diabetes mellitus Typ-1. Ist dies nicht möglich, kann die Entnahme einer Gewebeprobe nötig sein, z. B. bei Zöliakie. Bei einigen Erkrankungen sind auch weitere Spezialuntersuchungen erforderlich, z. B. eine MRT und Gehirnwasseruntersuchung bei Verdacht auf Multiple Sklerose, eine Szintigrafie bei Schilddrüsenerkrankungen oder hormonelle Stimulationstests bei Verdacht auf Morbus Addison.

Differenzialdiagnosen

Die Symptome einer Autoimmunerkrankung sind oft eher unspezifisch, weisen also nicht sehr deutlich auf eine bestimmte Erkrankung hin. Deshalb kommen immer zahlreiche mögliche Erkrankungen in Betracht. Manchmal steckt hinter wiederkehrendem Durchfall und Gewichtsverlust nur eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder hinter Müdigkeit, Abgeschlagenheit und erhöhter Körpertemperatur nur ein nicht ganz auskurierter Infekt. Bei einer Autoimmunerkrankung ist aber eine möglichst frühe Behandlung wichtig, um Folgeschäden entgegenzuwirken. Daher ist die Abklärung auch unspezifischer Symptome immer wichtig, wenn sie nicht nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwinden.

Die Behandlung hängt vom befallenen Organ oder Gewebe ab. Bei einigen Erkrankungen kann z. B. das fehlende Hormon problemlos ersetzt werden, etwa beim Diabetes Typ-1 oder bei einer Schilddrüsen- oder Nebennierenunterfunktion. Je mehr Organe betroffen sind oder je schwerer deren Funktion zu ersetzen ist, desto eher ist eine medikamentöse Unterdrückung der Abwehr durch Medikamente angezeigt. Solche Medikamente heißen Immunsuppressiva. Dies ist zum Beispiel bei Multipler Sklerose und rheumatischen Erkrankungen meistens der Fall. Je nach Erkrankung können auch Lebensstil-Änderungen die Symptome einer Autoimmunerkrankung mildern, zum Beispiel eine Ernährungsumstellung oder der Versuch, Stress zu reduzieren.

Autoimmunerkrankungen sind nicht heilbar. Die Prognose variiert bei den einzelnen Erkrankungen und auch je nach Beginn und Effektivität der Behandlung. Menschen mit Typ-1-Diabetes können heutzutage beispielsweise meist ohne große Beeinträchtigungen ihr Alltagsleben fortsetzen. Menschen mit schweren Formen von Multipler Sklerose und Myasthenia gravis hingegen müssen mit einem schnellen Voranschreiten der Erkrankung, zunehmenden Beeinträchtigungen und einer verkürzten Lebenserwartung rechnen.

Immunbalance. Unterstützen Sie Ihr Immunsystem dabei, so weit wie möglich wieder ins Gleichgewicht zurückzufinden. Hilfreich dabei sind eine gesunde Lebensführung mit viel frischem Obst und Gemüse, ausreichend Schlaf und Bewegung sowie effektiven Methoden zur Stressbewältigung wie Progressiver Muskelentspannung oder MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction).

Nahrungsergänzungsmittel. Lassen Sie sich vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und freiverkäuflichen Arzneimitteln immer von Ihrer Ärzt*in oder Apotheker*in beraten. Während einige Vitamine und Mineralstoffe eine ausgewogene Ernährung und somit das Immunsystem sinnvoll unterstützen, besteht bei anderen Präparaten möglicherweise die Gefahr, dass die Erkrankung sich verschlimmert. So dürfen z. B. Echinacea-Präparate gegen Erkältungskrankheiten nicht bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, da sie das Immunsystem anregen.

Selbsthilfegruppen. Für fast jede Autoimmunerkrankung existieren regionale oder überregionale Selbsthilfegruppen, die es Betroffenen ermöglichen, sich untereinander auszutauschen sowie sozialen, psychischen und praktischen Beistand anbieten. Ihre Ärzt*in, Apotheker*in und Krankenkasse kann Ihnen helfen, eine für Sie passende Selbsthilfeorganisation zu finden.

Autor*innen

Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualsierung von Daniela Grimm | zuletzt geändert am um 14:40 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.